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Exotengarten-Saison 2017/18 Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

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    Trotz einiger im bitterkalten Januar 2017 z.T. arg gerupfter Exoten pflanzen wir in der 7. Exotensaison einen ca. 60 Jahre alten Olivenbaum aus.

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    Februar 2017

    Der eisige Januar 2017 hat vorallem die 2 Bambus (Phyllostachys Vivax Aureocaulis und Fargesia spez. jiuzhaigou), den Nerium oleander und den Olea europaea extrem geschwächt. Bei allen ist das Blattwerk nahezu vollständig vertrocknet. Auch 2 der 3 Trachycarpus fortunei haben starke Blattschäden, womöglich verbunden mit späterem vollständigem Blattverlust. Die Musa basjoo sind noch dick eingepackt. Hoffen wir mal das Beste!
    Aber es gibt auch erste positive Signale: die 4 Yuccas sind alle wunderbar über den Winter gekommen, komplett ohne Frostschäden, nur mit leichten Pilzerkrankungen. Und das nur mit ganz leichtem passiven Frostschutz (Vlies) und einem Dach als einfachen Nässeschutz. Und die Albizia julibrissin macht auf den 1. Blick auch einen ganz guten Eindruck.
    Am 19.02. entdecke ich 1. Knospen an der Salix integra, der Asimina triloba, der Akebia quinata, an 2 der 3 Clematis und an den 2 Magnolia.
    Am 26.02. erfolgt der große Frühjahrsschnitt, insbesondere für die Salix integra, den Olea europaea, den Nerium oleander, die Ziziphus jujuba und die Spiraea japonica. Der Olivenbaum ist inzwischen blattlos. Der Oleander sieht auch nicht gut aus.

    März 2017

    Am 04.03. pflanze ich meinen ersten Dicksonia antarctica aus. Gekauft habe ich den Baumfarn für 60€ bei mypalmshop.de. Der Baumfarn hat einen ca. 33cm hohen ‚Stamm‘. Den Baumfarn pflanze ich auf der Südseite meines Grundstücks ins letztes Jahr angelegte Exotenbeet. Obwohl der Standort sehr sonnenreich ist, wage ich es, den Baumfarn dort hinzusetzen. Hier kommt er einfach am besten zur Geltung. Dafür muss meine letztes Jahr gepflanzte Faserbanane leider weichen.
    Gleichzeitig versetze ich meine Albizia julibrissin auf der Westseite meines Grundstücks ca. 30cm, da sie einfach zu nah an der Yucca rostrata sitzt. Desweiteren dünge ich am 04.03. den Großteil meiner Exoten mit Orus Pflanzenaktiv.
    Am 12.03. erhält mein Exotenbeet weiteren Zuwachs: ein weiterer Feigenkaktus – ein Opuntia fragilis ‚Freiburg‘. Ausserdem pflanze ich 4 Delosperma (Staudenmittagsblume), 2 Sempervivum (Hauswurz) und Anacyclus depressus (afrikanisches Ringkörbchen) aus.
    Am 19.03. pflanze ich eine kleine Trachycarpus wagnerianus auf der Nordwestseite unseres Gartens – direkt neben der großen Hanfpalme – aus. Die Palme habe ich für 8€ bei mypalmshop.de gekauft. Der Stamm ist knapp 5cm hoch.
    Außerdem packe ich die Musa basjoo aus. Der Mulch im Schutzbau ist leider im oberen Bereich sehr nass, vermutlich Schwitzwasser, weil der Schutzbau nicht ausreichend belüftet wurde. Daher sind leider alle Scheinstämme im oberen Bereich (20-30cm) matschig. Die Stämme werden entsprechend auf 40-60cm zurückgeschnitten.
    Desweiteren befreie ich den Stamm des Olea europaea von seiner Ummantelung.
    Die Akebia quinata entwickelt bereits Unmengen an Blütenknospen.
    Am 24.03. hat die Salix integra bereits einige kleine Blättchen entwickelt. An 5 der 6 Scheinstämme der Musa basjoo schieben langsam 1. Blätter. Die Stämme haben definitiv überlebt!

    April 2017

    Meine Magnolia Soulangeana hat 12 Blüten produziert, die sich Anfang April sukzessive öffnen. Die Magnolia ‚Genie‘ hinkt noch ein Stück hinterher. Am Olea europaea zeigen sich nun deutlich z.T. sehr tiefe Frostrisse in den Zweigen. Kratzt man an der Rinde, sind die Zweige darunter jedoch weiterhin saftig grün. Gleiches gilt für den Nerium oleander. Bei 2 meiner Trachycarpus fortunei entdecke ich am 02.04. Blütenknospen, nämlich bei dem Männchen, das letztes Jahr schon geblüht hat, und bei meiner größten, die nun auch das 1. Mal bei mir blüht. Leider scheint meine garten-älteste Hanfpalme wieder nicht zu blühen, obwohl der Stamm inzwischen fast 90cm hoch ist. Das Cortaderia selloana und die Musa basjoo schieben jetzt kräftig neue Blätter. Bei meinen 2 Bambus – dem Phyllostachys Vivax Aureocaulis und dem Fargesia spez. jiuzhaigou – entdecke ich 1. neue Sprosse. 2 meiner 3 Clematis haben deutlich Blütenknospen gebildet. Insbesondere meine garten-älteste Clematis – die Hybride ‚Nelly Moser‘ – ist übervoll mit Knospen. Was mich besonders freut: der Dicksonia antarctica rollt jetzt die 3 ersten Wedel aus, wirklich spektakulär anzuschauen, wie sich die Schnecken Stück für Stück entrollen. Die Asimina triloba hat 13 Blütenknospen gebildet, die sich bei dem aktuell herrlichen Wetter schnell entwickeln.
    Zwischen 11.04. und 15.04. lassen wir bei uns die Einfahrt neu pflastern.
    Am 12.04. wird uns ein ca. 60 Jahre alter Olea europaea ‚Arbequina‘ von Meditpalmen (über eBay) geliefert, mit einem sehr knorrigen Stamm, einer Stammhöhe von 90cm und einem Stammumfang von ca. 65cm. Nachdem mir in einer ersten eBay-Runde bei dem Händler ein ähnlicher Olivenbaum knapp vor der Nase weg-gesteigert wurde, bekam ich durch direkten Kontakt mit der ausgesprochen netten Händlerin (Barbara Hamouda) vor Ort in Spanien (aus den Bergen bei Cordoba) mehrere Olivenbäume zur Auswahl als Foto geschickt. Der obige Baum wurde mir dabei inklusive Lieferung für 300€ angeboten. Dummerweise sind beim Transport 1 dicker Ast und 2 Zweige abgebrochen, woraufhin wir uns mit der Händlerin auf einen Preisnachlass von 70€ einigten. Letztlich hat mich der Baum also 230€ gekostet, inklusive Versand. Ein toller Preis für einen wunderschönen Olivenbaum! Da der harte Winter meinem bisherigen, noch sehr jungen Olivenbaum doch arg zugesetzt hat, entscheiden wir uns, diesen jungen Baum wieder als Kübelpflanze zu halten. Der neue Olivenbaum nimmt am 19.04. seinen Platz im Exotenbeet ein. Der Olivenbaum wiegt ca. 250kg. Das Pflanzloch ist knapp 100cm tief bei einem Durchmesser von ca. 100cm. Das Auspflanzen gestaltet sich als echter Kraftakt.
    Die Magnolia Genie hat – nach ihrem Umzug letztes Jahr – gerade einmal 3 durch den Spätfrost arg kümmerliche Blüten gebildet.
    Wie bereits in der letzten Saison erfrieren bei der Asimina triloba sämtliche Blüten. Ohne Frostschutz funktioniert das leider nicht.

    Mai 2017

    Am 05.05. pflanze ich meine 1. Agave aus, eine Agave parryi v. parryi mit einem Durchmesser von ca. 25cm, für 35€ über eBay (Verkäufer: pflanzen-versand-com) gekauft.
    Der Status meiner 3 Trachycarpus fortunei ist weiterhin sehr unterschiedlich. Die größte + älteste Palme macht in Summe einen guten Eindruck und blüht dieses Jahr das 1. Mal bei mir. Die Wedel weisen quasi keine Schäden auf. Meine Standort-älteste Hanfpalme hat an den Spitzen der äußeren Blätter ca. 20cm tiefe Erfrierungen, die inneren Wedel sehen aber unversehrt aus. Blühen tut sie leider wieder nicht. Meine 3. Hanfpalme hat zwar – wie schon letzte Saison – Blütenknospen gebildet, diese sind ggü. der anderen Palme aber deutlich rückständig in der Entwicklung. Die Knospen weisen an der Spitze dunkelbraune Frostschäden auf. Noch schlechter steht es bei dieser Palme um die Wedel, die allesamt sehr starke Erfrierungen ca. 20-50cm tief aufweisen. Selbst die neuen Speere haben leichte Frostschäden an der Spitze. Ich bin mir bei den Blattschäden noch nicht im Klaren, ob es sich um Wurzelschäden (Bodenfrost im Januar) handelt oder ob die Schäden durch die eng an der Umhausung anliegenden Blätter entstanden sind. Interessant, dass ausgerechnet die eher ungünstig gepflanzte Palme auf der Nordwestseite des Grundstücks gut aussieht, während die 2 besser platzierten Palmen auf der Südostseite so stark beeinträchtigt wurden. Normalerweise ist die Blütenbildung immer ein Indiz, dass es einer Hanfpalme gut geht. Das kann ich leider bei der blüten-bildenden Hanfpalme auf der Südostseite nicht bestätigen.
    Mitte Mai geben der Diospyros kaki, die Ziziphus jujuba und die Albizia julibrissin vorsichtig 1. Lebenszeichen. Beim Kakibaum erscheinen die ersten Triebe allerdings zunächst nur unten am Stamm und an den dickeren unteren Zweigen. Man muss bei manchen Exoten halt geduldig sein, insbesondere nach diesem dauer-frostigen Januar bei uns. Es ist anders herum schon erstaunlich, dass der Kakibaum und die chinesische Dattel den Januar komplett ohne Schutz überstanden haben. Etabliert verkraften die zwei offenbar einiges mehr, als in der Literatur vielfach angegeben (-15°C).
    Am 22.05. öffnen alle 4 Delosperma und die Clematis ‚Nelly Moser‘ ihre 1. Blüten. Die Clematis ‚Carnaby‘ hat auch schon dicke, wenn auch wenige Blütenknospen gebildet. Inzwischen haben beide blühenden Trachycarpus fortunei ihre Blütenstände quasi vollständig aus ihren Hüllblättern geschoben. Beide sind männlich. Beide Opuntia bilden kräftig neue Blätter. Die Passiflora, der Nerium oleander und die Clematis ‚Tango‘ zeigen als einzige Pflanzen bis dato keine Regung. Ob sie überlebt haben? Die Salix integra hat jetzt ihre wohl schönste Phase mit ihren strahlend-weissen Spitzen. Die Yuccas haben inzwischen alle leichten Pilzbefall. Die Asimina triloba schiebt viele neue Blätter. Die Blätter der Magnolia wirken alle etwas verschrumpelt, wohl durch den Frost.
    Am 28.05. entdecke ich am Nerium oleander 1. zarte, neue Triebe. Was für eine tolle Überraschung! Dass ein Oleander, der gerade den 1. Winter ausgepflanzt ist, nach dem bei uns eisigen Januar 2017 mit 2.5 Wochen Dauerfrost und mit überschaubarem Winterschutz (Vlies, einfaches Plastikgewächshaus + Heizkabel) überlebt, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte mich gedanklich schon von dem Oleander verabschiedet und entschieden, dass Oleander in Bayern ausgepflanzt einfach nicht funktionieren kann. Um den Austrieb zu forcieren, schneide ich den Oleander nun bis in den gesunden Bereich zurück, also den Bereich, wo man auf grünes Kambium (Bereich zwischen Rinde + Holz) stößt.
    Die letzte meiner 3 Clematis bildet nun auch – allerdings sehr bodennah – neue Triebe. Gleiches gilt für den seit April wieder eingetopften Olea europaea, der 1. neue Triebe ganz unten am Stamm bildet.

    Juni 2017

    Anfang Juni hat meine standort-älteste Trachycarpus fortunei 5, die stark-wintergeschädigte 4 und die größte 3 neue Wedel gebildet. Im übrigen haben alle 3 Palmen dieses Jahr nicht ihre typische Frühjahrs-Chlorose gehabt.
    Am 09.06. pflanze ich einen Eucalyptus gunnii aus. Ich habe ihn über eBay für 15€ erstanden. Er ist ca. 1,2m hoch und hat eine Stammdicke von ca. 0,8cm. Um diesen wunderschönen Baum auf der Westseite meines Grundstücks auspflanzen zu können, muss meine Magnolia ‚Genie‘ weichen. Sie nimmt stattdessen den Platz meiner anderen Magnolie – der Magnolia ‚Soulangeana‘ – auf der Nordseite meines Grundstücks ein. Diese wiederum findet hinter meinem Grundstück – ebenfalls auf der Nordseite – auf einem schmalen, öffentlichen Grünstreifen Platz. Hoffen wir mal, dass die ‚Genie‘ mir nach 2016 den nächsten Umzug nicht allzu übel nimmt. Das wird nicht mehr vorkommen. Versprochen!
    Am 11.06. blüht erstmals eine von meinen 2 Feigenkakteen, der erst dieses Frühjahr ausgepflanzte Opuntia fragilis ‚Freiburg‘ mit wunderschönen gelb-orangen Blüten mit rotem Rand.
    Nachdem sich bei allen 4 Passiflora seit dem Winter nichts gerührt hat, kaufe ich exakt die selben Sorten wieder und ersetze die bisherigen. Ich hätte gehofft, dass zumindest die älteste Passionsblume überlebt. Schade!
    Am 17.06. pflanze ich einen ca. 5cm hohen Echinocereus reichenbachii ssp baileyi albispinus aus.
    Am 24.06. schneide ich bei meinen beiden männlichen Trachycarpus fortunei die verblühten Blütenstände ab. Während ich die Blütenstände zum Biomüll bringe, fallen mir bei den Blütenständen der größeren Hanfpalme komische Knubbel auf. Verdammt! Das sind doch Fruchtansätze! Wie konnten die denn entstehen? Meine 2 blühenden Hanfpalmen sind doch beide männlich und es gibt ansonsten weit und breit keine weiteren Palmen hier. Hanfpalmen sind ja normalerweise zweihäusig getrennt-geschlechtlich. Es gibt aber in Ausnahmefällen männliche Hanfpalmen, die auch zwittrige Blütenstände bilden. Haben sich also bei der größeren Hanfpalme etwa ein paar zwittrige Blüten entwickelt, die befruchtet wurden? Von wem denn? Hat sie sich selbst befruchtet oder hat meine blühende Palme auf der Südseite für die Befruchtung gesorgt? Auf alle Fälle sehr ärgerlich…

    Juli 2017

    Anfang Juli sind wir 1.5 Wochen im Urlaub in Andalusien: eine wunderbare Gegend, um diverse Exoten in ‚freier Wildbahn‘ anzuschauen und ein paar frische Samen für die eigene Anzucht mitzubringen. Ich habe Samen von der aus meiner Sicht schönsten Palme, der Phoenix canariensis und der Washingtonia robusta mitgebracht.
    Mitte Juli schneide ich den Stamm des Diospyros kaki und des inzwischen wieder getopften Olea europaea bis zu den Austrieben unten am Stamm zurück. Beim Kakibaum haben die Austriebe an einem der Äste leider nicht überlebt. Beim Olivenbaum haben sich nach dem strengen Winter gar keine Austriebe an den Ästen gebildet.
    Leider muss ich diese Saison die ersten kleineren Verluste vermelden: die noch sehr kleine Clematis ‚Viticella Tango‘ hat es leider nicht geschafft, sicher auch, weil sie nicht sonderlich günstig auf einem sehr schmalen Erd-Streifen gepflanzt war. Desweiteren hat 1 von meinen 2 Hauswurz – das Sempervivum ‚Abendrot‘ – die dauernden Fressangriffe diverser Kleintiere nicht überstanden. Auch diese Pflanze war einfach noch zu klein und schwach.
    Mitte Juli hat meine standort-älteste Trachycarpus fortunei 9, die stark-wintergeschädigte 7 und die größte 6 neue Wedel gebildet.
    Am 22.07. pflanze ich 2 weitere Passionsblumen aus, eine Passiflora ‚Lavender Lady‘ und eine Passiflora ‚Purple Haze‘.
    Am 30.07. vermesse ich in meinem Exotenbeet 1 die Stammhöhen der Yuccas und des Baumfarns:

    Pflanze Stammhöhe
    Kerzen-Palmlilie (panaschiert) 21cm
    blaublättrige Palmlilie 34cm
    Taschenfarn 33cm

    Insbesondere die Yucca gloriosa variegata hat in letzter Zeit kräftig zugelegt.

    August 2017

    Der August 2017 ist durch viele heisse Tage und feuchte Nächte mit z.T. heftigen Gewittern und Temperaturstürzen bis zu 15° innerhalb weniger Stunden gekennzeichnet.
    Eine meiner Passiflora lässt urplötzlich alle Blätter hängen. Ist es zu heiss? Ist sie nicht richtig angewurzelt? Ende August schneide ich sie bodennah zurück, nachdem der oberirdische Teil komplett vertrocknet ist. Eine meiner blauen Passionsblumen hat inzwischen 2 Früchte gebildet. Wie immer bei Passionsblumen hängen da plötzlich – gefühlt über Nacht – ca. 3cm grosse Früchte.

    September 2017

    Zu Beginn September ist der Sommer bei uns in Bayern auf einen Schlag vorbei. Die Temperaturen bewegen sich tagsüber unter 20° und nachts unter 10°C. Es ist grau in grau und regnet immer mal wieder.
    So bereite ich den Winter gedanklich vor und bestelle erste Winterschutz-Materialien, u.a. ein sechseckiges Winterschutz-Zelt (aus Gitternetzfolie mit Lüftungsfenster und Zugangstür) von ‚ecopalms.de‘ für unseren dieses Jahr ausgepflanzten großen Olivenbaum. Das Zelt ist 2.8m hoch, hat einen Durchmesser von 2.0m und kostet 189€.
    Am 16.09. nutze ich einen regenfreien Tag, um mit der Herbstdüngung zu beginnen. Der stark kaliumhaltige Dünger sorgt für eine stärkere Verholzung der Pflanzen.

    Oktober 2017

    Anfang Oktober starten wir im Garten bereits mit ersten kleineren Winter-Vorbereitungen. Auch meine Pflanzen werden auf den Winter vorbereitet mit einer 2. Herbstdüngung.
    Es fällt auf, dass der Eucalyptus gunnii und die Albizia julibrissin diese Saison stark gewachsen sind. Der Eukalyptus ist inzwischen 2.40m hoch (im Frühjahr war er ca. 1.20 hoch), der Schlafbaum ca. 1.60m.
    Am 07.10. führe ich – eigentlich 1 Woche zu früh – meine jährliche Palmenvermessung durch. Der harte Januar hat definitiv seine Spuren hinterlassen. Bei meiner standortältesten Palme war das Stammwachstum geringer als im Vorjahr, meine im Winter am stärksten geschädigte Palme hatte quasi gar kein Stammwachstum. Alle 3 chinesischen Hanfpalmen haben aber mehr Wedel als im Vorjahr gebildet. Auch das hängt wohl mit dem Winter zusammen: da die Palmen im Winter einige Wedel verloren haben, haben sie ihre Kraft dieses Jahr vermehrt in neue Wedel gesteckt und weniger ins Wachstum.

    November 2017

    Anfang November beginne ich mit dem Aufbau erster Schutzbauten: der Musa basjoo schneide ich die inzwischen durch den ersten Nachtfrost leicht lädierten Wedel ab und umbaue sie mit einer rechteckigen Umhausung (60cmx70cm) mit 1.50m hohen Holzpflöcken und Maschengewebe. In die Umhausung kommt ein 8m langes Heizkabel sowie Laub, Gartenreste + Mulch.
    Mitte November geht es mit den Temperaturen nachts mit -4°C erstmals merklich unter 0°.
    Am 26.11. gibt es erstmals Schnee.

    Dezember 2017

    Am ersten Dezemberwochenende erhält der Dicksonia antarctica seinen Winterschutz. Der Taschenfarn erhält einen Wurzelschutz, ein Heizkabel und eine Umhausung. Als Umhausung baue ich einen Styroporplatten-Würfel – nach unten offen und nach oben mit einem Deckel – mit einer Kantenlänge von 64cm und einer Plattendicke von 14cm. Die Styroporplatten werden für bessere Wetterbeständigkeit in Müllsäcke eingepackt. Die komplette Umhausung wird abschließend mit Mulch gefüllt.
    Außerdem wird der Schutzbau der Musa basjoo geschlossen.
    Die Chimonanthus praecox ist voller Blütenknospen.
    Der gesamte Dezember ist – wie letzte Saison – relativ mild.
    Ende Dezember finalisiere ich den Schutzbau der Trachycarpus fortunei. Die junge Trachycarpus wagnerianus wird nur passiv mit Mulch + Vlies geschützt.

    Januar 2018

    Nachdem der Dezember bereits sehr mild war, ist auch der Januar zunächst äußerst mild. Bislang gab es dieses Jahr keine Temperaturen unter -10°C und auch nur sehr wenige Nächte unter -5°C.
    Die Chimonanthus praecox steht Anfang Januar bereits kurz vor der Blüte. Und die 2 Clematis haben ebenfalls z.T. bereits sehr dicke Knospen gebildet. Der Winter spielt dieses Jahr verrückt. Gleiches beobachtet man in einschlägigen Exoten-Foren: hier und da wird bereits der Frühling ausgerufen, die ersten bauen ihren Winterschutz zurück. Wahnsinn! Bis Ende Februar ist zumindest bei uns in Bayern mit allem zu rechnen. Und selbst der März kann noch richtig böse werden…
    Nachdem das Olivenzelt den 1. Sturm im Dezember quasi schadlos überstanden hat, haben sich nun mit Orkan Friederike (stärkster Sturm seit 10 Jahren in Deutschland) beim 2. Sturm am 17. / 18.01. zunächst 2 Stangen und 1 Abspannschnur gelöst (da 1 Öse am Zelt gerissen ist), bis schließlich das ganze Zelt umgerissen wurde.
    Am 19.01.18 ziehe ich meine Website von freilandexoten.de nach exotengärtner.de / exotengaertner.de um.
    Bei der Chimonanthus praecox haben sich nun die 3 ersten Blüten geöffnet. Die Blüten verströmen einen herrlichen Duft.
    Nachdem der Januar 2017 einige Rekorde in negativer Hinsicht gebrochen hat (u.a. kältester Januar seit knapp 40 Jahren), so hat der Januar 2018 weitere Rekorde gebrochen, diesmal aber eher in positiver Hinsicht (u.a. seit über 20 Jahren wärmster + niederschlagsreichster Januar).

    Februar 2018

    Ab Mitte Februar gibt es nochmal einige sehr frostige Nächte nahe -10°C. Trotzdem bleiben die Schutzbauten meiner Trachycarpus fortunei weiterhin geöffnet.
    Nachdem ab 25.02. ca. für 1 Woche Dauerfrost mit z.T. 2-stelligen Minusgraden (nachts bis ca. -15°C) angekündigt ist, schliesse ich am 18.02. die Schutzbauten meiner 3 grossen Trachycarpus fortunei und des Olea europaea. Auslöser ist das Wetterphänomen ‚arctic outbreak‘, welches eisige Luftströme liefert, die sich am Nordpol ablösen und bis nach Europa ‚ausbrechen‘. Am 26.02. hat es dann morgens um 7 Uhr frostige -14°C. Die neue Olivenheizung ‚Palma‘ (Bio Green) besteht den 1. Test und hält die Temperaturen stabil oberhalb -5°C. Ein wenig Sorge bereitet dagegen die Beheizung meiner Palme auf der Nordseite. Das Thermostat arbeitet, die Mehrfachsteckdose tut auch ihren Dienst. Ist hier ein Heizkabel ausgefallen? Da ich unter der Woche lange arbeiten muss, lässt sich das leider erst am Wochenende prüfen.

    März 2018

    Am 03.03. baue ich die Schutzbauten der 3 Trachycarpus fortunei ab. Außerdem werden die Trachycarpus wagnerianus, der Eucalyptus gunnii und die Albizia julibrissin vom Schutz befreit.

    Meine Saison-Erkenntnisse

    1. Eine blühende Trachycarpus fortunei ist nicht zwingend ein Indiz, dass es ihr aktuell gut geht.
    2. Ohne Frostschutz erfrieren die Blüten einer Asimina triloba bei Spätfrost.
    3. Insbesondere bei exotischen Pflanzen sollte man Geduld mitbringen. Es kann – insbesondere nach einem strengen Winter – durchaus bis Ende Juni dauern, bis sich neue Triebe zeigen. Insbesondere Albizia julibrissin, Diospyros kaki, Nerium oleander, Passiflora und Ziziphus jujuba lassen lange auf sich warten.
    4. Passiflora caerulea sind ab -15°C stark gefährdet. Um in schweren Wintern einem Verlust vorzubeugen, sollte man die Pflanzen vor dem Winter einfach mittels ein paar Stecklingen im Haus vermehren.
    5. Hat eine Arecaceae (Palme) im Winter starken Blattverlust erlitten, ist das Stammwachstum im Folgejahr gering, da die Palme alle Kraft in neue Wedel steckt.
    6. Klebeband + Kabelbinder sind die wichtigsten Utensilien zum Aufbau des Winterschutzes von Arecaceae. Klebeband eignet sich hierbei perfekt, um die Wedel hochzubinden.
    7. Ein Winterschutzbau (wie bei meinem Dicksonia antarctica) aus 14cm-dicken Styroporplatten ist extrem frostisolierend.