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Herkunft winterharter Exoten Exotengarten-KnowHow

    Wo wachsen eigentlich Exoten, die so frosthart sind, dass sie auch in unseren Gärten eine reelle Überlebenschance haben?

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    Gartenblog: Exotengarten
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    Exotengarten: BestOf
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    Ob eine exotische Pflanze für eine dauerhaft Auspflanzung bei uns geeignet ist, hängt davon ab, welche Bedingungen die Pflanze an ihrem Natur-Standort gewohnt ist. Wesentliche Klima-Faktoren sind hierbei Temperatur, Niederschlags- und Sonnenmenge.

    Frostharte Exoten

    Wärme bedeutet Wachstum. Bei Kälte droht Frosttrocknis und das Absterben einzelner Pflanzenteile oder gar der ganzen Pflanze.
    Deutschland liegt in der gemäßigten Klimazone zwischen dem 47. (Bayern) und dem 55. (Schleswig-Holstein) nördlichen Breitengrad. Hier können die Temperaturen im Winter durchaus auch mal unter -20°C sinken.
    Kommen Pflanzen aus subtropischen Gegenden, so sind sie i.d.R. nur leichten Frost bis -5°C gewohnt. In den tropischen Gegenden kennen Pflanzen gar keinen Frost.
    Aber:
    Es gibt Pflanzen aus subtropischen Gegenden, die unseren Frösten relativ gut trotzen. Hierbei handelt es sich vorallem um Pflanzen, die dort in entsprechenden Höhenlagen wachsen (wie z.B. die chinesische Hanfpalme). Da die Temperaturen pro 1000 Höhenmeter etwa um 6°C abnehmen, sind diese Pflanzen z.T. sehr starken Frost gewohnt.
    Auch Wüsten-Pflanzen wie z.B. Yuccas oder Kakteen sind z.T. ziemlich frostresistent. Da es in Wüsten fast nie bewölkt ist, kühlen die tagsüber aufgeheizten Wüsten nachts extrem schnell aus (‚Strahlungskälte‘).

    Nässeverträgliche Exoten

    Niederschlag dient dem Wachstum, kann aber in zu hohem Maß auch zu Pilzbefall, Staunässe und Wurzelfäule führen.
    Pflanzen aus sehr trockenen Gegenden benötigen bei uns ggf. einen Nässeschutz, solche aus extrem regenreichen Gegenden eher eine Zusatz-Bewässerung.
    Es gibt auf der Welt einige Gegenden, die ähnlich regenreich sind wie unsere, insbesondere in Süd- + Mittelamerika, in der südlichen Hälfte Afrikas, in Südostasien sowie im Norden + Osten Australiens.
    Und:
    Es gibt exotische Pflanzen, die wassernah (wie z.B. die Indianerbanane) oder in Regenwäldern (wie z.B. der australische Taschenfarn) wachsen. Solche Pflanzen sind teilweise sogar weit mehr Wasser gewohnt, als es unser Klima hergibt.

    Wenig sonnenverwöhnte Exoten

    Sonne bedeutet Wachstum und dient dem Ausreifen der Früchte.
    Je näher der Natur-Standort einer Pflanze am Äquator liegt, desto mehr Sonne ist die Pflanze i.d.R. gewohnt. Bei uns bekommen Pflanzen durchschnittlich etwa 4h Sonne pro Tag, im Sommer deutlich mehr, im Winter deutlich weniger. Pro Jahr macht das etwa 1000kWh/m². Am Äquator sind es im Schnitt etwa 10h/Tag, relativ gleich verteilt über die Monate, da sich die Jahreszeiten am Äquator wenig unterscheiden. Pro Jahr macht das etwa 2000kWh/m². Pflanzen am Äquator bekommen also im Schnitt etwa doppelt soviel Sonnenenergie wie bei uns.
    Aber:
    Es gibt Pflanzen aus subtropischen Gegenden, denen unsere begrenzte Sonnenkraft ausreicht. Hierbei handelt es sich vorallem um Pflanzen, die am Natur-Standort dem Sonnenlicht nicht frei ausgesetzt sind, weil sie z.B. im Unterwuchs höherer Pflanzen stehen.

    Fazit

    Um bei der Auspflanzung von Exoten reelle Überlebenschancen zu haben, sollte man sich auf Exoten beschränken, die zwar aus entfernten Ländern kommen, aber durch natürliche Umstände (Höhenlage, Regenwald, Wüste, …) ein uns recht ähnliches Klima gewohnt sind. Denn eins ist klar: für nachhaltigen Auspflanzerfolg muss das klimatische Delta zwischen Naturstandort und dem heimischen Garten über Schutz + Pflegemaßnahmen kompensiert werden, was bei ‚falscher‘ Pflanzenauswahl extrem aufwändig werden kann.