Bei uns ist die Bananenstaude als Kübelpflanze sehr beliebt. Einige wenige Arten können aber mit etwas Schutz auch im Garten gepflanzt werden.
|
||||||||||||
SYSTEMATIK |
||||||||||||
Die Familie der ‚Bananengewächse‘ unterteilt sich in 3 Gattungen (Musa, Ensete, Musella). Essbananen gehören der Gattung Musa an. Die Gattung der Musa wird in 5 Sektionen (Musa, Callimusa, Rhodochlamys, Australimusa, Ingentimusa) unterteilt und ist mit etwa 70 Wildarten und unzähligen Kultursorten die größte Gattung.
|
||||||||||||
HERKUNFT / VERBREITUNG |
||||||||||||
In der freien Natur findet man Bananen im sogenanten ‚Bananengürtel‘ zwischen dem 38. nördlichen (Sizilien, Zypern, Spanien) und dem 28. südlichen Breitengrad (Chatham Islands nahe Neuseeland), hauptsächlich im tropischen und subtropischen Asien und in Höhenlagen bis zu 1.200m. | ||||||||||||
EIGENSCHAFTEN |
||||||||||||
Wachstum | ||||||||||||
Bananen können je nach Art weit über 10m groß werden. Damit sind sie in der Natur die größten Pflanzen ohne verholzten Stamm. | ||||||||||||
Frosthärte | ||||||||||||
In den rauen Gegenden Deutschlands mit angemessenem Schutzaufwand auspflanzbar gelten diese Bananenarten. | ||||||||||||
HABITUS |
||||||||||||
Rhizom / Wurzelsystem | ||||||||||||
Bananen besitzen unterirdisch ein Rhizom, aus dem Ausläufer treiben. Sie haben – wie alle anderen monokotylen (einkeimblättrigen) Pflanzen auch – keine Hauptwurzel, sondern Adventivwurzeln, die etwa 75cm in die Tiefe reichen, sich aber überwiegend in der oberen Bodenschicht ausbreiten. Das Rhizom hat ein kleines Wachstumszentrum (das Meristem), aus dem sich die Blätter entwickeln. |
||||||||||||
Wuchsform | ||||||||||||
Bananen sind zu den krautigen Pflanzen gehörende Staudengewächse (und keine Bäume, wie man gelegentlich liest). Als einkeimblättrige Pflanzen weisen sie ein primäres, aber kein sekundäres Dickenwachstum auf. Einmal gebildete Wurzeln werden also z.B. im Laufe der Zeit nicht kräftiger. Der ‚Stamm‘ ist ein aus den massiven Blattstielen bzw. Blattscheiden bestehender, nicht verholzender Scheinstamm. Er wird meist 3 bis 10m hoch. An der Basis kann er etwas verdickt (und leicht verholzt) sein. |
||||||||||||
Blätter | ||||||||||||
Bananenstauden sind immergrüne Pflanzen. Die Blätter erreichen eine Länge bis zu 3m und eine Breite bis zu 60cm. | ||||||||||||
Blüten | ||||||||||||
Der imposante, endständige Blütenstand einer Banane kann über 1m lang werden und senkt sich mit fortschreitender Reife häufig ab. Er ist i.d.R. mit Hochblättern besetzt. An der Unterseite der Hochblätter befinden sich Blüten. Die weiblichen Blüten sitzen an der Basis des Blütenstandes, die männlichen Blüten sitzen im ‚Bananenherz‘ bzw. in der ‚Glocke‘ (= große, farbige Knospe) am Ende des Blütenstandes. Zwischen den weiblichen und männlichen Blüten befinden sich gelegentlich auch zwittrige Blüten. Bananen sind trotz Einhäusigkeit meist auf Fremdbestäubung angewiesen, da die Blüten vorweiblich sind, weibliche und männliche Blüten i.d.R. also nicht zeitgleich blühen. |
||||||||||||
Früchte | ||||||||||||
Bananen gehören botanisch zu den Beeren. Sie wachsen in ‚Büscheln‘ mit 6-19 ‚Händen‘ (Reihen eines Büschels). Jede ‚Hand‘ besteht wiederum aus 10-20 ‚Fingern‘ (Bananen). Bananen sind länglich geformt, im Querschnitt leicht kantig, meist gekrümmt und werden ca. 10 bis 50cm lang. Bananen können gelb, braun, rosa oder gestreift sein. Die Krümmung entsteht aufgrund des negativen Geotropismus. Negativer Geotropismus bedeutet, dass Bananenfrüchte zunächst gegen die Schwerkraft Richtung Sonne wachsen und sich dann sukzessive aufgrund ihres Gewichtes und der Schwerkraft Richtung Erde krümmen. Die Früchte von Wildformen bilden meist viele Samen, während diese bei Kulturformen ‚weg-gezüchtet‘ wurden. Für die Nahrungsmittelproduktion nutzt man häufig die ‚Musa paradisiaca‘ (‚Dessertbanane‘). Die meisten Arten sind monokarp: der entsprechende Scheinstamm stirbt, nachdem er gefruchtet hat. In der Regel bilden sich aber vorher aus dem Rhizom heraus jede Menge neue Kindel. |