Schneller, höher, weiter – Exotengärtnern artet gelegentlich zum Wettkampf aus. Ein Plädoyer für ’slow gardening‘ – ein entschleunigtes Gärtnern.
Am Anfang kann es einem gar nicht schnell genug gehen im Exotengarten: in der Hoffnung auf besonders gutes Wachstum düngt und wässert man, bis der Arzt kommt. Man kauft ständig weitere und noch exotischere Exoten. Und wenn’s der Geldbeutel hergibt, möglichst gleich Pflanzen in XXL. |
Fazit |
Jahrelang habe ich meinen Exoten nur die beste Pflege zukommen lassen, habe regelmäßig und ausgiebig gewässert + gedüngt, z.T. mit richtig teurem Spezialdünger oder sonstigen Präparaten. Die Exoten sind entsprechend schnell und gut gewachsen. Im Nachlauf viel zu schnell! Meine 1. Hanfpalme hatte beispielsweise beim Auspflanzen eine Stammhöhe von knapp 50cm. Jetzt im 5. Winter ist der Schutzbau bereits 3m hoch. Heisst: in 2-3 Wintern werde ich ein ernsthaftes Problem bekommen, der Palme noch einen Winterschutz zu bieten. Von daher mein Plädoyer: haltet das Düngen + Wässern im Rahmen, verzichtet auf teure Mittelchen. Kauft lieber kleine Pflanzen und erfreut euch am gemächlichen Wachstum. Das spart Geld, ist gut für die Umwelt und sorgt für lang-anhaltenden Exotenspaß. Ich persönlich beneide niemanden mehr, der mir erzählt, welch schnelles Wachstum seine Exoten hinlegen. Bei mir gibt es ab sofort entschleunigtes Exotengärtnern! |