In Anlehnung an ‚Galileo Big pictures‘ erscheinen hier in unregelmäßigen Abständen ‚Big pictures‘ aus dem Exotengarten. Mein Big picture #001!
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Mein Big picture #001 zeigt eine kleine Palme, konkret eine chinesische Hanfpalme bzw. botanisch eine Trachycarpus fortunei. Es handelt sich um die 1. Palme, die ich dauerhaft in unserem Garten ausgepflanzt habe. Das war im Juni 2014. Seinerzeit hatte ich wenig Ahnung vom Gärtnern und schon gar nicht von exotischen Pflanzen. Pflanzen im Winter schützen? – Keinen Schimmer! Auslöser war eine Indianerbanane (Asimina triloba ‚Sunflower‘), die ich bereits im Vorjahr ausgepflanzt hatte. Der Überwinterungserfolg hatte mein Interesse an weiteren Exoten im Garten geweckt. Und nach ein bißchen Stöbern stieß ich auf chinesische Hanfpalmen, die man offenbar mit ‚ein wenig Winterschutz‘ bei uns auspflanzen kann. Kaum zu glauben. Aber das musste ich ausprobieren. Im Münchner Norden fand ich dann auch schnell einen Palmenhändler, Tobias Spanner mit seinem ‚Palme per Paket‘-Shop. Also nichts wie hin. Zusammen mit meiner Frau und meinem damals gerade 1-jährigen Sohn im Kinderwagen. Ich erinnere mich, dass die Gänge im Shop im hinteren Bereich immer schmaler und (gerade mit Kinderwagen) immer unwegsamer wurden. Schließlich kaufte ich eine Trachycarpus fortunei mit knapp 50cm Stammhöhe für 150€. Soviel hatte ich noch nie für eine Pflanze ausgegeben. Verrückt. Egal. Ab damit in unseren X3, wo die Palmenkrone beim Transport zum Schiebedach oben heraus schaute. Zuhause angekommen, wurde sie voller Euphorie direkt im Eingangsbereich unseres Grundstücks ohne viel Brimborium einfach in den Gartenboden gepflanzt. Fertig! Der Spott von Nachbarn, Familie und Freunden ließ nicht lange auf sich warten. Eine ausgepflanzte Palme? Hier im tiefsten Bayern? Nice try, aber das klappt hier doch nicht. Und damit war mein Ehrgeiz endgültig geweckt. Ich durchforstete das Internet nach Winterschutz-Möglichkeiten, kaufte entsprechendes Winterschutzmaterial und packte die Palme vor dem 1. Winter nach bestem Wissen ein. Und was soll ich sagen? – Es hatte funktioniert. Quasi ohne Winterschäden. Ich war mächtig stolz. Das Exotenfieber hatte mich nun endgültig gepackt und es folgten weitere Palmen und viele, viele andere Exoten. Das Big Picture zeigt genau diesen Moment des 1. Überwinterungserfolgs und steht sinnbildlich für meinen inzwischen nahezu 100% exotischen Garten. Mein Traum war seinerzeit, dass die Palme irgendwann vom Balkon meines Sohnes aus gut sichtbar ist. Und nach nun knapp 11 Jahren ist es fast so weit – die Palme hat inzwischen einen weit über 2m hohen Stamm und eine Gesamthöhe von etwa 3.5m. Leider macht das den Winterschutz immer schwieriger. Ich mag gar nicht daran denken, dass meine 1. Palme irgendwann erfriert, weil ich sie nicht mehr adäquat im Winter schützen kann. Da könnte wohl nur ein möglichst schneller Klimawandel die Rettung sein. Was selbstredend aber nicht die Lösung sein darf… |