Seit 10 Jahren kultiviere ich nun Musa basjoo bei mir im Garten… Jederzeit wieder!
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Bevor ich mich mit der Kultivierung exotischer Pflanzen beschäftigte, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass man Bananen bei uns in Bayern dauerhaft ausgepflanzt im Garten halten kann. Als ich im Juni 2014 meine 1. Musa basjoo (japanische Faserbanane) pflanzte, hatte ich noch wenig Ahnung von Exoten. Und die wenigen bis dahin kultivierten Exoten waren alle quasi winterhart. Die Einstiegshürde ist bei Musa basjoo zum Glück sehr gering: man bekommt sie bereits für kleines Geld. Ein Misslingen fällt daher finanziell nicht groß ins Gewicht. Hatte ich meine Musa basjoo zunächst möglichst vollsonnig gepflanzt, so bin ich inzwischen dazu über gegangen, sie eher halbschattig zu setzen. Musa basjoo mögen es gar nicht so heiss. Außerdem kommt man – vollsonnig gepflanzt – mit dem Gießen kaum noch nach… Für Musa basjoo sollte man viel Platz vorsehen, da sie über die Jahre stark kindeln und so schnell ein großer Horst entsteht. Auch solitär gepflanzt machen sie sich vorzüglich. Musa basjoo sind Stauden, die im Frühjahr immer wieder kräftig austreiben. So können sie selbst bei bodennahmen Rückschnitt im Laufe einer Saison locker 3m hoch werden. Immer wieder faszinierend, wie eine Musa in nur einer Saison kräftige Scheinstämme und Unmengen an riesigen Blättern produziert. Dazu sollte man sie im Sommer allerdings kräftig wässern und gerne auch düngen. Blüten und Früchte hatte ich leider noch nicht. Sicher auch der Tatsache geschuldet, dass ich die Scheinstämme vor dem Winter immer wieder bodennah abschneide. Das macht das Überwintern einfacher. Dafür müssen sie in der Folgesaison halt immer wieder von vorne anfangen. Für den 1. Winter wollte ich gut vorbereitet sein. So kürzte ich den Scheinstamm meiner 1. Musa basjoo seinerzeit auf ca. 40cm ein, umbaute ihn ‚klassisch‘ mit Hasenstallgitter, füllte den Innenbereich mit viel Mulch auf und deckte den Schutzbau mit einem Regentonnendeckel ab. Und zur Sicherheit legte ich noch ein selbstregulierendes Heizkabel in den Schutzbau. Sicher ist sicher! Die Überwinterung habe ich mit der Zeit sukzessive verändert: von der mit viel Mulch beheizten Umhausung bin ich inzwischen zur rein passiven Styroporumhausung übergegangen. Die Unmengen an Mulch waren mir einfach zu aufwändig. Stattdessen schneide ich die Scheinstämme inzwischen vor dem Winter bodennah ab und stelle einfach eine dicke Styroporkiste drüber. Funktioniert auch! Für mich ist klar: Musa basjoo gehören in jeden Exotengarten. Man bekommt sie als Jungpflanzen sehr günstig, sie wachsen unheimlich schnell und den Winterschutz kann man recht einfach gestalten. Und mit ihren ausladenden Blättern sind sie definitiv ein absoluter ‚Eyecatcher‘ im Garten. Jederzeit wieder! |