Der Tetrapanax papyrifer gehört mit seinen fast surreal-wirkenden riesigen Blättern definitiv in jeden Exotengarten. Was ist das für eine Pflanze?
SYSTEMATIK |
Der Tetrapanax papyrifer (Reispapierbaum) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Tetrapanax innerhalb der Familie der Araliaceae (Araliengewächse). |
Systematik | Name |
Abteilung | Tracheophyta (Gefäßpflanzen) |
Klasse | Magnoliopsida (Bedecktsamer) |
Ordnung | Apiales (Doldenblütlerartige) |
Familie | Araliaceae (Araliengewächse) |
Gattung | Tetrapanax |
Art | Tetrapanax papyrifer (Reispapierbaum) |
Oftmals werden im Verkauf Sorten wie ‚Steroidal Giant‘ oder ‚Rex‘ angeboten, die sich aber nicht unterscheiden und daher vorallem Marketingzwecken dienen sollen. |
HERKUNFT / VERBREITUNG |
Tetrapanax papyrifer ist in China + Taiwan beheimatet. Er wächst teilweise in Höhenlagen bis 2.500m. Das Klima ist subtropisch bis warm-gemäßigt mit warmen, feuchten Sommern und milden Wintern im einstelligen Minusbereich. Der Reispapierbaum wächst vielfach an Waldrändern, wo die Böden sehr nahrhaft sind. |
EIGENSCHAFTEN |
Wachstum |
Der Tetrapanax papyrifer ist sehr schnellwüchsig und kann bis zu 3m groß werden. |
Frosthärte |
Generelle Frosthärte-Informationen zum Tetrapanax papyrifer finden sich hier. Je älter die Pflanze, desto widerstandsfähiger ist der Tetrapanax im Winter. In seiner Heimat ist der Tetrapanax papyrifer immergrün. Bei uns färben sich die Blätter bereits bei leichtem Frost (ab etwa -2°C) lila + fallen dann ab. Die verholzten Triebe / Stämme sind mit steigendem Stammumfang gut frosthart (bis zu etwa -10°C). Sollte der Tetrapanax papyrifer oberirdisch zurückfrieren, treibt er i.d.R. im nächsten Frühjahr wieder verlässlich aus. Nicht ausreichend geschützt wächst der Tetrapanax papyrifer dauerhaft staudenhaft, friert also jeden Winter zurück und treibt im Frühjahr wieder aus, bildet aber nie dickere Stämme. |
HABITUS |
Wurzelsystem |
Einem Tetrapanax papyrifer sollte man viel Platz gönnen, da sich das Rhizom recht schnell ausbreitet. Friert der Tetrapanax papyrifer oberirdisch im Winter zurück, bildet er gerne Ausläufer, gelegentlich auch in mehreren Metern Abstand. Möchte man Ausläufer verhindern, so empfiehlt sich eine Wurzelsperre, idealerweise 70cm tief. |
Sprossachse |
Der Tetrapanax papyrifer wächst je nach Schnitt als Strauch oder kleiner Baum, häufig mehrstämmig. Die Stämme können Durchmesser bis etwa 10cm erreichen. Stamm und Äste sind mit hellbraunen Häärchen bedeckt. Das Mark des Stammes wird zu Reispapier (daher: ‚papyrifer‘) verarbeitet. |
Blätter |
Neue Blätter sind, wenn sie sich entfalten, bräunlich-gelb und färben sich dann sukzessive zu einem satt-grün. Die Blätter können einen Durchmesser bis zu 100cm (!!!) erreichen und sitzen auf bis zu 80cm langen Blattstielen, die aus dem Vegetationspunkt an der Stammspitze entspringen. Selbst Jungpflanzen erreichen bereits beachtliche Blattgrößen. Die Blätter sind auf der Oberseite glatt und auf der Unterseite behaart. An schattigen Standorten werden besonders große Blätter gebildet. |
Blüten |
In ihrer Heimat blüht der Tetrapanax papyrifer von Oktober bis Dezember. In Mitteleuropa kommt es nur in sehr milden Gegenden im Laufe des Novembers zur Blüte. Der gelbe Blütenstand ist aus mehreren Teilblütenständen zusammengesetzt, die wiederum aus sehr vielen zwittrigen Blüten bestehen. |
Früchte |
Die nur etwa 0.5cm großen rundlichen Steinfrüchte färben sich bei Reife violett. Die Früchte reifen in ihrer Heimat zwischen Januar und Februar. |