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Exotengarten-Saison 2024/25 Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

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Nach einem vorallem von Dauerfrost geprägten Winter geht es nun wieder mit viel Vorfreude in meine 14. Exotensaison 2024/25.

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Exotengarten-Saison 2024/25 1
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Februar 2024

Neben dem Exotengärtnern freue ich mich diese Saison natürlich auch wieder auf unseren Pool und meine Vespa-Ausflüge und hoffe auf ein Jahr, in dem uns unsere Photovoltaik-Anlage wieder möglichst viel ‚grünen Strom‘ liefert.
Da der Februar sehr mild war und für den März auch keine Fröste mehr angesagt sind, entferne ich am 25.02. bereits (bis auf die Phoenix canariensis) sämtlichen Winterschutz und starte in meine 14. Exotensaison. Hoffen wir mal, dass keine größere Frostphase mehr kommt.
Ein 1. Winter-Fazit:
Die meisten Exoten machen auf den ersten Blick einen erfreulich guten Eindruck.
Erfreulich vorallem der Zustand der besonders empfindlichen Exoten: Cycas revoluta, Chamaerops humilis var. cerifera, Yucca faxoniana, Encephalartos horridus und Xanthorrhoea johnsonii (bis auf die Halmspitzen) sehen alle gut aus. Bei der noch eingewickelten Phoenix canariensis kann man noch nichts sagen.
Die Agave chrysantha hat den Winter aber vermutlich leider nicht überlebt. Die Musa basjoo sehen etwas matschig aus. Beim Nerium oleander ‚Atlas‘ sehen die meisten Blätter vertrocknet aus. Die 3 Trachycarpus fortunei und die Trachycarpus wagnerianus haben sichtbar unter den massiven Schneelasten gelitten und sehen etwas deformiert aus. Die Olea europaea haben z.T. alle oder zumindest viele Blätter abgeworfen. Bei den 3 Ficus muss man abwarten.
Die 13. Wintersaison hat darüber hinaus einigen Schaden verursacht. Die Teleskopstangen für den Winterschutz meiner 3 Trachycarpus fortunei sind aufgrund der Schneemassen stark verbogen und nicht mehr brauchbar. 2 größere Vliessäcke sind dabei gerissen. Und bei unserem 2.-Auto wurde durch herunterfallende Schneemassen die Windschutzscheibe zerstört und die Motorhaube eingedellt. Sehr ärgerlich!

Durch den sehr milden Februar habe ich bereits viele kleinere Fahrten mit meiner Vespa GTS Super 300 machen können. Parallel habe ich den Umbau in eine ‚all black‘-Vespa ein gutes Stück vorangetrieben. So habe ich diverse chrom-farbene Verkleidungs- und Anbau-Teile gegen schwarze getauscht. Und ich habe die Sitzbank mit einem rustikaler wirkenden Sitzbezug überzogen. Das Umbau-Projekt wird mich aber sicher noch länger beschäftigen…

März 2024

Nachdem der März äußerst sonnenreich und warm (bis 17°C) gestartet ist, sind nun wieder leichte Fröste angesagt. Heisst: Cycas revoluta, Encephalartos horridus und Xanthorrhoea johnsonii bekommen temporär wieder eine Styroporumhausung.
Etwas enttäuscht bin ich diese Saison über die Blüte der Chimonanthus praecox. Vielleicht ist es an der Zeit, hier etwas anderes zu pflanzen…
Spannend, spannend: ab 01.09.24 sind Prunus laurocerasus (Kirschloorbeer) – was Kauf + Vertrieb betrifft – in der Schweiz verboten. Bestandspflanzen dürfen aber zunächst weiterhin verbleiben. In Deutschland ist diesbezüglich wohl noch nichts geplant. Es wäre auch wirklich schade um unsere inzwischen 13 Jahre alte, wunderschöne Hecke.
Am 16.03.24 packe ich auch meinen letzten Exoten – die Phoenix canariensis – aus. Sie hat an den Blattspitzen und den äußeren Wedeln Frostschäden, macht aber ansonsten einen guten Eindruck.

April 2024

Seit 01.04.24 ist Cannabis (in gewissem Rahmen) in Deutschland legalisiert. Für einige ist das der Beginn der Apokalypse, für andere das längst-fällige Ende der Bevormundung und für mich ein guter Grund, dass ich nun (seit meinen Studienzeiten) erstmals wieder – völlig legal – eine Hanfpflanze bestelle (i.ü. eine ‚Skunk #1‘ bei hanfgarten.at).
Während der Dezember und vorallem der Januar eine echte Herausforderung für die Exoten darstellten, waren Februar und März mit minimal -1°C extrem mild. Und auch für den April ist kein Frosteinbruch mehr zu erwarten.
Am 05.04.24 lasse ich einen Akrapovic-Auspuff an meiner Vespa verbauen. Leistungsmäßig bringt das nahezu nichts, aber die Vespa ‚blubbert‘ nun satt tieftönig, soweit das im Rahmen der EU5-Regulatorik noch möglich ist. Und vorallem verleiht der Rennauspuff der Vespa einen schön rustikalen, aggressiven Look. Mir gefällts! 🙂
Anfang April regt sich bereits einiges im Garten. So bilden z.B. die 3 Trachycarpus fortunei, die Poncirus trifoliata und die 3 Asimina triloba (‚Sunflower‘ vorneweg, dann ‚Susquehanna‘ und etwas rückständig die ‚Prima 1216‘) Blüten. Und viele Exoten bilden bereits eifrig erste neue Blätter. Selbst die nur mit einem dickem Malervlies abgedeckten Musa basjoo-Scheinstämme im Exotenbeet 7 geben erste Lebenszeichen von sich. Auffällig: wieder mal haben ausgerechnet die dicksten Scheinstämme den Winter nicht überlebt.
Mitte April lässt sich ein vorläufiges Winterfazit ziehen:
Der Winter war recht kurz mit überschaubaren Tiefsttemperaturen (-12°C), aber einer langen Dauerfrostphase im Januar, eine große Herausforderung vorallem für immergrüne Exoten, bei denen das zu kritischer Frosttrocknis führen kann.
Nach drei 3 hoch-sommerlichen Wochenenden in Folge kommt nun der Winter nochmal zurück. Am Wochenende 13./14.04. hat es +25°C und 3 Tage später ist der Garten am 17.04. schneebedeckt mit leichtem Nacht-Frost. Um nichts zu riskieren, werden meine größten Frostbeulen – Encephalartos horridus, Xanthorrhoea johnsonii und Cycas revoluta – daher nochmal mit einer Styroporkiste abgedeckt.
Am 25.04.24 erfolgt die diesjährige Pool-Inbetriebnahme.
Ende April schlagen auch die Winter-Langschläfer Albizia julibrissin und Ziziphus jujuba aus.
Von den 4 Olivenbäumen im Exotenbeet 7 haben der Olea europaea ‚bianchera‘ und der Olea europaea ‚arbequina‘ leider nicht überlebt. Und auch den Olea europaea ‚morchione‘ entsorge ich, da er nur noch bodennah schwach austreibt. Ich habe größte Zweifel, ob es sich wirklich um die extrem frostharte Sorte ‚morchione‘ gehandelt hat. Womöglich hat mich der Verkäufer da böse ‚übers Ohr gehauen‘. Ärgerlich!

Mai 2024

Am 01.05. bestelle ich über eBay (‚Karibikpalmen‘) einen Morus alba x Morus rubra ‚Illinois Everbearing‘ für stolze 55€ (inkl. kostenlosem Versand). Mein 1. Maulbeerbaum. Am 04.05. wird er im Exotenbeet 7 an den freigewordenen Platz der 3 bisherigen Oliven gesetzt. Das Bäumchen ist etwa 140cm groß und hat einen Stammumfang von 3cm. Bei der Sorte ‚Illinois Everbearing‘ handelt es sich um einen Hybrid aus weißer und roter Maulbeere. Die Sorte gilt bei uns als gut winterhart und soll bereits als Jungpflanze viele leckere, dunkel-violette Früchte liefern. Ich lasse mich überraschen.
Meine 3 Trachycarpus fortunei haben nun ihre Blütenstände weit heraus geschoben. Die beiden Männlichen haben jeweils 6 Blütenstände gebildet und die Weibliche dieses Mal nur 4.
Unseren Pool heize ich diese Saison auf 30°C. Als bekennender ‚Warmduscher‘ kommt mir das sehr entgegen und mit der Photovoltaik-Anlage bekomme ich das ja quasi umsonst.
Am 05.05. bestelle ich über eBay (‚bastis_baumschulen21‘) meinen 2. Saison-Neuzugang – eine Hamamelis x intermedia ‚Barmstedts Gold‘ (Zaubernuss) für 58€ (inkl. kostenlosem Versand). Hierbei handelt es sich um eine holländische Pflanzenkreuzung aus den beiden asiatischen Arten Hamamelis mollis und Hamamelis japonica. Sie ersetzt am 11.05. meine inzwischen seit knapp 10 Jahren im Exotenbeet 3 kultivierte Chimonanthus praecox, die mir leider nicht mehr so recht gefallen will.
Und nachdem ich bislang keinen langfristigen Erfolg mit Passionsblumen hatte, unternehme ich jetzt nochmal einen Versuch mit mehreren Pflanzen. Zunächst 2 Passiflora incarnata. Kostenpunkt: günstige 10.40€ pro Pflanze (zzgl. 6.90€ Versand) bei Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen. Außerdem 3 Passiflora caerulea (je 5.60€ versandkostenfrei) und 1 Passiflora caerulea ‚Constance Elliot‘ (9.50€ zzgl. 8.90€ Versand) bei kaufland.de.
Mitte Mai mein Winterfazit. Summa sumarum haben die meisten Exoten den Winter gut überstanden. Trotzdem hat gerade der lange Dauerfrost im Januar seine Spuren hinterlassen:

  • Echinopsis atacamensis (EB1): starker Nässeschaden -> tot
  • Echinopsis terscheckii (EB1): starker Nässeschaden -> tot
  • Nerium oleander ‚Atlas‘ (EB3): stark zurückgefroren
  • Agave chrysantha (EB5): starker Frost- / Nässeschaden -> tot
  • Ficus carica ‚Brown turkey‘ (EB6): stark zurückgefroren
  • Olea europaea ‚morchione‘ (EB7): stark zurückgefroren
  • Olea europaea ‚bianchera‘ (EB7): starker Frostschaden -> tot
  • Olea europaea ‚arbequina‘ (EB7): starker Frostschaden -> tot

Da leider 2 meiner 3 Echinopsis den Winter nicht überstanden haben, beschließe ich, den übrig gebliebenen Echinopsis pasacana sowie den Mammillaria meiacantha, den Mammillaria vetula und den Mammillaria weingartiana im Exotenbeet 1 zu den anderen Kakteen im selben Beet zu versetzen. Sie standen doch sehr nah an der immer größer werdenden Yucca gloriosa variegata. Außerdem setze ich 3 ganz kleine Agave neomexicana ‚LZ 2081 Guadalupe Mountain Range‘-Kindel ins Exotenbeet 2 um.
Am 20.05. pflanze ich meine – zunächst 3 Jahre im Garten ausgepflanzte und nun seit 1 Jahr im Topf kultivierte – Yucca rigida wieder im Exotenbeet 5 aus. Leider hat sie sich auch im Topf nicht wirklich berappelt. Bei Betrachtung der Wurzeln fällt auf, dass diese in reiner Tonerde sitzen und daher quasi komplett vergammelt sind. Kaum zu glauben, wie Verkäufer mit Pflanzen umgehen. Aber auch beschämend, dass mir das erst jetzt auffällt. Vielleicht wird sie ja nochmal?
Zwischen 23. und 28.05. waren wir mal wieder für ein paar Tage in London. Dankenswerterweise können wir hier im noblen Notting Hill bei meinem Schwager umsonst wohnen. Man erlebt die Stadt einfach ganz anders, wenn man morgens beim Bäcker um die Ecke die Semmeln kauft, wenn man im Supermarkt den Tagesbedarf deckt, wenn man die Stadt per Bus erkundet und abends 2-3 Pale Ale in einer Bar voller Einheimischer genießt. Und es ist immer wieder faszinierend, was für Exoten hier ungeschützt kultiviert werden.
Etwas Sorge macht mir aktuell meine Agave ovatifolia im Exotenbeet 1. Der Mittelspeer ist im Laufe des Frühjahrs arg schwarz geworden. Ein Nässeschaden vermutlich. Ich hoffe, sie erholt sich wieder…
Diesen Monat haben 5 meiner Kakteen geblüht: zunächst der Pediocactus simpsonii ex colorado, dann der Cylindropuntia imbricata ‚pinky‘ und schließlich Ende Mai der Echinocereus coccineus, der Echinocereus triglochidiatus und der Echinocereus triglochidiatus f. inermis.

Juni 2024

Der Juni startet mit heftigen Unwettern, insbesondere in Süddeutschland. Es kommt mehrere Tage lang zu Starkregen und heftigen Gewittern. Vielerorts kommt es zu Überschwemmungen. Z.T. müssen Leute evakuiert werden. Schlimm! Glücklicherweise trifft es uns in München nicht ganz so stark.
Während Poncirus trifoliata und Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ diese Saison sehr viele Fruchtansätze haben, scheinen meine 3 geliebten Asimina triloba leider eher wenig Früchte auszubilden.
Bei meiner Agave ovatifolia (EB1) habe ich den beschädigten Mittelspeer nun geschält. Darunter liegen wieder gesunde, aber noch nahezu weisse neue Blätter. Nach wenigen Tagen färben sie sich grün. In Summe macht die Agave aber weiterhin keinen guten Eindruck.
Interessant, wie unterschiedlich sich meine 3 Ficus carica im Winter geschlagen haben. Die bereits recht große ‚Brown turkey‘ ist komplett zurückgefroren und nur aus dem Wurzelwerk neu ausgetrieben. Die ‚Michurinska-10‘ ist ebenfalls ein Stück zurückgefroren, aber trotzdem wieder aus dem Stamm ausgetrieben. Und die ‚Sotschi Gold‘ ist quasi gar nicht zurückgefroren. Auch spannend: während die Blätter von ‚Brown turkey‘ und ‚Michurinska-10‘ im Juni stark von Schnecken angeknabbert werden, ist auch hier die ‚Sotschi Gold‘ völlig unberührt. Der 1. Eindruck der in vielen Fachforen als ‚Fake‘ abqualifizierten ‚Sotschi Gold‘ ist wirklich vielversprechend.
Ende Juni blüht dann mein erst im Mai umgepflanzter Mammillaria meiacantha. Auch der Ziziphus jujuba öffnet seine ersten kleinen Blüten. Und die Albizia julibrissin bildet erste Blütenansätze. Auf der anderen Seite wirft der Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ viele Blüten- / Fruchtansätze ab. Hoffen wir mal, dass der Kakibaum nicht alles abwirft.

Juli 2024

Am 01.07. startet für mich ein 7-wöchiger Urlaub. 1 Monat Sabbatical und 2.5 Wochen Urlaub. Herrlich!
Nachdem ich meine letztes Jahr geplante 1. Vespa-Gardasee-Tour aufgrund eines Unfalls auf der Hinfahrt notgedrungen abbrechen musste, starte ich dieses Jahr zwischen 10. und 18.07. eine 2. Vespa-Gardasee-Tour, dieses Mal nach Desencano. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Für den 02.07. haben wir Karten für das EM-Achtelfinalspiel Niederlande gegen Rumänien (3:0) in der Allianzarena in München. Mein 1. EM-Live-Spiel. Wir sitzen direkt hinter dem Tor im Rumänien-Fanblock. Tolle Stimmung und ein unvergessliches Erlebnis.
Anfang Juli bildet die Kniphofia pyromania ‚Backdraft‘ erste Blütenansätze.
Am 08.07. unternehme ich einen neuen Passionsblumen-Versuch. Bis dato hatte ich ja hiermit keinen wirklich nachhaltigen Erfolg. Im Exotenbeet 3 pflanze ich 2 Passiflora incarnata direkt neben einer Passiflora caerulaea, die völlig unverhofft Ende Juni aus ihren Wurzeln wieder ausgetrieben ist. Die 2 Incarnata habe ich i.ü. bei Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen bestellt. I.d.R. sind Incarnata ja nur schwerlich erhältlich und dann meist für recht teures Geld. Hier habe ich für 2 Pflanzen zusammen 20.80€ (zzgl. 6.90€ Versand) bezahlt. Wirklich ein kleiner Geheimtipp!
Nachdem ich wegen meiner 2. Vespa-Gardasee-Tour eine gute Woche nicht daheim war, bin ich über den Fortschritt in meinem Garten in der kurzen Zeit doch überrascht:

  • Olea europaea ‚arbequina‘ (EB1): 1. Fruchtansätze
  • Trachycarpus fortunei (EB1): 1. Früchte
  • Agave ovatifolia ‚Iced Heart‘ (EB1): gesunder neuer Mittelspeer (Nässeschaden scheint überwunden)
  • Hibiscus syriacus ‚red heart‘ (EB3): 1. Blüten
  • Albizia julibrissin (EB3): 1. Blüten
  • Passiflora incarnata (EB3): alle Blätter abgefressen (vermutlich Schnecken)
  • Poncirus trifoliata (EB3): Fruchtansätze deutlich gewachsen
  • Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ (EB3): Fruchtansätze deutlich gewachsen
  • Kniphofia pyromania ‚Backdraft‘ (EB3): 1. Blüten
  • Tetrapanax papyrifer ‚Steroidal Giant‘ (EB3): immenser Blattzuwachs
  • Ziziphus jujuba (EB3): 1. Fruchtansätze
  • Dicksonia antarctica (EB4): 2. Blattkranz
  • Trachycarpus wagnerianus (EB5): immenser Stamm- + Blattzuwachs
  • Akebia quinata ‚Alba‘ (EB5): 1. Früchte
  • Asimina triloba ‚Susquehanna‘ (EB6): (wenige) Früchte deutlich gewachsen
  • Asimina triloba ‚Sunflower‘ (EB6): Früchte deutlich gewachsen
  • Ficus carica ‚Michurinska-10‘ (EB6): 1. Fruchtansätze (Herbstfeigen)
  • Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ (EB6): 1. Fruchtansätze (Herbstfeigen)
  • Magnolia grandiflora ‚Brackens Brown Beauty‘ (EB6): 1. Blütenansätze
  • Musa basjoo (EB7): immenser Blattzuwachs

Ende Juli spendiere ich meinen 5 zwischen 1.5 und 3.5 Jahre alten Trachycarpus fortunei-Sämlingen größere Töpfe. Außerdem schneide ich mir jeweils 3 Stecklinge der 2 Delosperma-Sorten aus dem Exotenbeet 4 und setze diese zur Bewurzelung in einen Topf.
Außerdem pinziere ich bei meiner Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ einen Trieb, an dem sich 2 kleine Herbstfeigen-Fruchtansätze zeigen. Der Ficus carica ‚Brown turkey‘ muss i.ü. leider weichen. Die 3 Feigenbäumchen sitzen viel zu eng. Und der Platz ist mir auch zu schade für eine ’08-15′-Feige wie die ‚Brown turkey‘.

August 2024

Ab Ende Juli bis 09.08. waren wir – wie letztes Jahr – wieder für 10 Tage im Toskana-Urlaub, etwas südlich von Livorno. Es war mal wieder wunderschön und sehr heiss (täglich etwa 35°C)!
Im Garten hat sich in der Zeit wieder einiges getan: die Magnolia grandiflora ‚Brackens Brown Beauty‘ hat jetzt wirklich ihre 1. riesige Blüte geöffnet. Die Cycas revoluta öffnet einen Blattkranz mit 6 neuen Wedeln (letzter Blattkranz: 2022 mit 4 neuen Wedeln). Und der Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ hat zwar weitere 13 Früchte abgeworfen, aber die restlichen Kakis wachsen schön weiter. Hoffentlich schafft es die eine oder andere Frucht – trotz ungünstigem halbschattigen Standort – bis zur Reife.
Jetzt habe ich mich so lange in Facebook-Gruppen zu verschiedenen Feigen-Sorten schlau gelesen, dass ich gleich eine weitere Feigen-Sorte kaufen musste. Für 84€ (zzgl. 19€ Versand) habe ich die viel-gepriesene Ficus carica ‚Cesare‘ bei Bio Feigenhof bestellt. Im Gegensatz zur ‚Michurinska-10‘ und zur ‚Sotschi Gold‘ bildet sie nur Herbstfeigen. Und 2 Feigen hängen schon dran. Ich bin gespannt. Die ‚Cesare‘ übernimmt am 10.08. den Platz meines winzigen Olea europaea ‚Elit-5‘ im Exotenbeet 7. Das Olivenbäumchen setze ich erstmal ins Exotenbeet 1 direkt neben meinen großen Olea europaea ‚arbequina‘. Da sitzt er im Winter unter dem beheizten Zelt womöglich besser…
Wie bereits letzten Sommer werden die Früchte meiner Trachycarpus fortunei massiv von Insekten (insbesondere Wespen) attackiert und fallen dadurch zuhauf unreif ab. Ein Blütenstand ist quasi schon kahl. Letztes Jahr war die Hanfpalme irgendwann komplett ‚entfruchtet‘. Was ist denn da los? All die Jahre davor gab es das so nicht.
 
Wespen attackieren Hanfpalmen-Früchte
Foto: Wespen attackieren Hanfpalmen-Früchte
 
Am 18.08. pflücke ich die 1. von 2 Ficus carica ‚Cesare‘-Früchten. Sie wiegt 35g und hätte nach Verkostung wohl noch 2-3 Tage Sonne vertragen können. Schmeckte aber trotzdem lecker! I.ü. dokumentiere ich ab sofort fortlaufend den Ernteertrag meiner Feigen.
Und am 20.08. ernte ich die 2. von 2 Ficus carica ‚Cesare‘-Früchten. Sie wiegt 48g und wird bereits von diversen Ameisen besucht. Höchste Zeit also!
Da ein Zweig meines Ficus carica ‚Michurinska-10‘ sehr tief am Boden hängt, versuche ich mich am 22.08. interessehalber mal an einer Vermehrung per Absenker. Dazu schneide ich den Zweig leicht ein, drücke ihn ein paar Zentimeter in den Erdboden und beschwere die Stelle mit einem Stein. Schauen wir mal, ob er Wurzeln bildet…
Der Garten zeigt sich aktuell von seiner schönsten Seite. Besonders freut mich aktuell, wie die Trachycarpus fortunei nach Jahren des ‚Fristens‘ nun richtig ’schießt‘. Gleiches gilt für den Tetrapanax papyrifer. Der Dicksonia antarctica hat inzwischen 12 große Wedel gebildet.
Bis Ende August hat mein Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ bestimmt 50 bis zu etwa 5cm große Früchte abgeworfen. Ob er zumindest ein paar Früchte halten kann? Zum Ausreifen wird es wohl nicht mehr reichen, was natürlich auch am ungünstigen halbschattigen Standort liegt…

September 2024

So früh wie nie zuvor steht mein Winterschutz-Programm 2024/25 dieses Jahr bereits Anfang September.
I.ü. habe ich vermutlich den Garten diese Saison weit weniger gegossen als in all den Jahren zuvor, einerseits, weil es gefühlt alle 2-3 Tage nachts geregnet (und gedonnert) hat, andererseits, weil ich mich gerade bei den etablierten Pflanzen nun bewusst etwas zurücknehme.
Anfang September hat mein Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ quasi alle Früchte noch grün und sehr klein (mit maximal 5cm Durchmesser und 40g) abgeworfen. Interessanterweise färben sie sich dann innerhalb weniger Tage orange und reifen noch komplett nach. Damit hat mein Kakibaum im 7. Gartenjahr erstmals etwa 50 quasi-reife Früchte entwickelt. Warum er die Früchte allerdings kurz vor Fruchtreife grün abwirft, verstehe ich nicht. Vielleicht ja nächstes Jahr?
Spannend! Spannend! Seit 2024 gibt es von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) eine neu-berechnete Karte bzgl. Winterhärte-Zonen in Mitteleuropa:
 
USDA-Winterhärte-Zonen in Mitteleuropa
Foto: Winterhärtezonen in Deutschland (gemäß Deutscher Dendrologischer Gesellschaft) [Lizenz: CC BY-SA 4.0]
 
Ggü. bisherigen Karten ist der Klimawandel deutlich erkennbar. So lag mein Standort (östliches Randgebiet von München) bis dato an der Grenze der Klimazonen 6b/7a und liegt nun an der Grenze der Klimazonen 7a/7b, also eine Halbzone günstiger aus Sicht meiner Exoten.
Einer der 6 neuen Wedel bei der Cycas revoluta scheint leider zu verkümmern. Schade, aber der neue Wedelkranz ist Freude genug.
Am Wochenende 07./08.09. wird es nochmal hochsommerlich. Danach fallen die Temperaturen deutlich. Heisst: ab 10.09. wird der Pool für diese Saison nicht mehr gefiltert / beheizt. Die Pool-Saison ging also dieses Jahr etwa 4.5 Monate (vom 25.04.-09.09.). In der Zeit haben wir den Pool wirklich intensiv nutzen können.
Die Magnolia grandiflora ‚Brackens Brown Beauty‘ hat nun auch noch eine 2. Blüte gebildet.
Das ging aber schnell! Am 22.08. hatte ich einen bodennahen Zweig der Ficus carica ‚Michurinska-10‘ angeritzt, die Stelle etwas in den Erdboden gedrückt und zur Fixierung mit einem Stein beschwert. Und nun – am 07.09. – haben sich nach gerade mal 2.5 Wochen bereits einige kleine Wurzeln am Absenker gebildet. Wow!
 
Absenker Ficus carica Michurinska-10
Foto: Absenker Ficus carica ‚Michurinska-10‘
 
Überdies entdecke ich an der Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ neben den Herbstfeigen nun auch kleine Nachfeigen-Fruchtansätze.
Die Poncirus trifoliata hat i.ü. diese Saison etwa 40 Zitronen gebildet, die inzwischen etwa Pflaumengröße erreicht haben.
Am 19.09. feiert meine Vespa GTS Super 300 ihren 1. Geburtstag mit etwa 7.300 gefahrenen Kilometern. Der Fahrspaß ist weiterhin ungebremst.
Am 28.09. liegen 4 erste Indianerbananen unter der Asimina triloba ‚Sunflower‘. Etwas früh dieses Jahr. Ggf. hat gestriger Starkregen / Hagel den Fruchtfall forciert. Wie jedes Jahr werde ich die Ernte meiner Asimina triloba von nun an wieder dokumentieren. Auch andere Früchte reifen allmählich: so färben sich die vielen Früchte der Poncirus trifoliata langsam gelb und die Früchte der Ziziphus jujuba zeigen erste braune Stellen. Generell bekommt der Exotengarten nun einen deutlichen Herbstanstrich: mehr und mehr Blätter werden gelb.

Oktober 2024

Am 01.10. launche ich meine 1. Ausgabe des Exotengärtner-E-Zines. Klingt nach mehr, als es womöglich ist: im Prinzip möchte ich hier ’nur‘ jedes Quartal über 1 Seite (quasi die Magazin-Titelseite) auf jahreszeitbezogen-relevante Beiträge aufmerksam machen / verweisen. Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen bei inzwischen über 650 Beiträgen auf meiner Website. Ein Archiv aller Ausgaben ist über das Menu oben unter ‚E-Zine‘ abrufbar.
Seit Ende September liegen jetzt jeden Tag ein paar reife Früchte der Asimina triloba ‚Sunflower‘ unter dem Baum. Da sich der Reifeprozess erfahrungsgemäß über mehrere Wochen zieht, gibt es jetzt täglich einen kleinen, köstlichen Nachtisch. Wow!
Die Zitronen der Poncirus trifoliata färben sich nun Anfang Oktober sukzessive gelb. Am Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ hängen erfreulicherweise noch ein paar wenige Kakis, die sich nun ebenfalls organge färben. Und die Früchte der Akebia quinata ‚Alba‘ haben sich geöffnet. Ein wirklich spektakulärer Anblick!
 
Frucht der Akebia quinata Alba
Foto: Frucht der Akebia quinata ‚Alba‘
 
Am 05.10. bin ich auf einem Konzert der Tindersticks im Prinzregententheater in München. Faszinierend, wie ein wortkarger Stuart Staples es schafft, einen mit seinen romantisch-melancholischen Songs derart in den Bann zu ziehen und für 2 Stunden in eine völlig andere Welt zu katapultieren…
Heute verkoste ich die diese Saison einzige Frucht der Asimina triloba ‚Susquehanna‘. Im Vergleich finde ich die Früchte der ‚Sunflower‘ aber besser: geschmacksintensiver, cremigere Konsistenz, satt-gelbes (statt hell-gelbem) Fruchtfleisch + größere Samen (was das Herauslösen beim Verzehr einfacher macht).
Mitte Oktober zeigen erste Pflanzen bereits deutliche Herbstspuren. Die Blätter von Ziziphus jujuba, Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘, Ficus carica und Asimina triloba färben sich nun sukzessive gelb. Interessant, wie sich das bei verschiedenen Sorten unterschiedlich darstellt. So sind beispielsweise die Blätter des Ficus carica ‚Cesare‘ schon komplett gelb, während die des Ficus carica ‚Michurinska-10‘ und des Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ noch satt-grün sind. Auch die Blätter der Asimina triloba ‚Prima 1216‘ sind schon alle gelb, bei der Asimina triloba ‚Susquehanna‘ nur die oberen Blätter und bei der Asimina triloba ‚Sunflower‘ sind noch alle Blätter grün.
Und dann noch eine kleine Überraschung: zufällig erkenne ich im Blattwerk der Albizia julibrissin ‚Rosea‘ einige unförmige Blätter und bei genauerem Hinschauen merke ich: das sind keine Blätter, sondern Früchte! Die Früchte sehen wie lange Erbsenschoten aus und fallen zwischen den Blättern kaum auf. Und jetzt fällt mir auf, dass der Baum unzählige dieser Früchte trägt. Wow!
 
Früchte der Albizia julibrissin
Foto: Früchte der Albizia julibrissin ‚Rosea‘
 
Vor dem Winter setze ich meinen bis dato im Garten gepflanzten Calibanus hookeri in einen Topf zurück. Er hat zuletzt doch deutlich abgebaut und ich habe Sorge, dass er den Winter so nicht überstehen würde.
Von 2 meiner Feigen-Sorten möchte ich vor dem Winter ein ‚Backup‘ machen. Dazu trenne ich beim Ficus carica ‚Michurinska-10‘ den inzwischen leicht-bewurzelten Absenker von seiner Mutterpflanze und bei der Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ schneide ich einen Steckling. Beide werden jeweils direkt in einen Topf mit stark durchlässigem Substrat gesetzt.
 
Absenker + Steckling von Ficus carica
Foto: Absenker / Steckling von Ficus carica ‚Michurinska-10‘ / ‚Sotschi Gold‘
 
Heute gibt es bei uns erstmals selbstgemachtes Asimina triloba ‚Sunflower‘-Eis. Wir nehmen sehr wenig Zucker, da die Indianerbananen jede Menge Süße bereits mitbringen. Das Eis schmeckt super. Interessanterweise kommt im Eis vorallem die Bananen-Note durch.
 
Indianerbananen-Eis
Foto: Indianerbananen-Eis
 
Wo ich schon dabei bin, nehme ich ein paar Asimina triloba ‚Sunflower‘-Samen und drücke sie im Garten – direkt neben den anderen Indianerbananen – leicht in den Boden. Mal schauen, ob sich da im Frühjahr was regt…
Während der Ficus carica ‚Cesare‘ inzwischen schon komplett gelb ist und erste Blätter abwirft und sich nun auch erste Blätter des Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ gelb färben, sind die des Ficus carica ‚Michurinska-10‘ weiterhin satt-grün. Ist das ggf. auch ein Indikator für die unterschiedliche Frosthärte der Feigen-Sorten?
Neuer Rekord! Heute ernte ich eine Frucht der Asimina triloba ‚Sunflower‘ mit sage und schreibe 472g, also fast 1 Pfund. Wow!
 
Indianerbananen-1-Pfünder
Foto: Indianerbananen-1-Pfünder
 
Aufgrund der großen Menge an reifen Indianerbananen produzieren wir etwa 1.5kg Asimina triloba ‚Sunflower‘-Marmelade, leicht gestreckt mit Apfelsaft und etwas Zitrone, damit es nicht gar so süß wird.
Nachdem nun die letzten Indianerbananen gereift sind, ein kurzes Saison-Fazit: in Summe haben meine 3 Indianerbananen diese Saison zwischen 28.09. und 23.10. 9.156kg reife Früchte geliefert, leicht über dem bisherigen Top-Wert von 8.773kg aus der letzten Saison (vgl.: Asimina triloba: chronologischer Ernteertrag). Das Ergebnis beruht darauf, dass meine Asimina triloba ‚Sunflower‘ alleine etwa 9kg Früchte produziert hat, während die Asimina triloba ‚Prima 1216‘ leider keine und die Asimina triloba ‚Susquehanna‘ gerade mal 1 Frucht hervorgebracht hat. Mit 470g hat die ‚Sunflower‘ auch die bis dato schwerste Frucht produziert. In Summe wieder ein super Indianerbananen-Jahr!
Ende Oktober wirft die Poncirus trifoliata erste reife Früchte ab. Und beim Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ hängen noch 5 inzwischen satt-orange Früchte dran, während der Baum nun komplett gelb-orange Blätter hat, die bereits mehr und mehr abfallen.
Zur Vorbereitung des Winterschutzes schneide ich die Samenstände meiner weiblichen Trachycarpus fortunei ab. Obwohl diese ja zum wiederholten Mal im Sommer von Insekten (vornehmlich Wespen) massiv dezimiert wurden (>90%), sind zum Glück trotzdem noch einige hundert Samen übrig geblieben.
Ende Oktober ernte ich doch noch überraschend eine Mini-Herbstfeige der Ficus carica ‚Michurinska-10‘. Sie bringt gerade mal 11g auf die Waage. Die Feigen-Ernte war in Summe diese Saison leider noch gar nichts. Hoffentlich dann nächste Saison!

November 2024

Am 09.11. ernte ich die 1. von 5 Kakis vom Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘. Sie wiegt 52g, hat etwa 5cm Durchmesser und schmeckt – ehrlich gesagt – etwas fad. Aber: es ist die 1. Saison, wo die Kaki Früchte zur Vollreife bringt. Vielleicht entwickeln sich die Früchte ja noch in den nächsten Jahren.
 
Reife Kaki
Foto: reife Kaki
 

Meine Saison-Erkenntnisse

1. Die dicksten Scheinstämme der Musa basjoo sind besonders frostgefährdet im Winter.
2. Will man Olea europaea bei uns ausgepflanzt über den Winter bringen, so sollte der Stamm möglichst Minimum 5cm Durchmesser besitzen.
3. Eine Vermehrung von Ficus carica per Absenker ist wirklich einfach und die Bewurzelung geht sehr fix.