Künstliche Intelligenz ist schon länger ein Thema, aber erst mit der Einführung von ChatGPT ist das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung richtig angekommen. Mit ChatGPT kann jetzt jedermann künstliche Intelligenz nutzen, vornehmlich, um per ‚Prompt‘ auf Knopfdruck Videos, Bilder, Sprache oder Texte generieren zu lassen. Das generierte Foto vom Papst in einer dicken, weißen Daunen-Jacke kennt vermutlich inzwischen fast jeder.
So lassen sich Dinge generieren, die sich von ‚echten‘ Dingen nicht mehr unterscheiden lassen. Die von Trump vielfach beschimpften ‚Fake news‘ werden gerade für Leute wie ihn durch künstliche Intelligenz zur Waffe. Was ist wahr? Was ist gefaked? Was ist real und was nur künstlich generiert? Auf was kann ich überhaupt noch vertrauen? Auf der anderen Seite ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, wie z.B. heute schon in der Medizin. Wirklich spannend und doch auch beängstigend, wenn man überlegt, was da ggf. in Zukunft noch alles kommen kann.
Zurück in die Gegenwart. Was spuckt ChatGPT eigentlich über meine Website aus?
Here we go:
Exotengaertner.de ist eine Website, die sich der Welt der exotischen Gärten und Pflanzen widmet. Sie bietet eine Fülle von Informationen, Tipps und Ressourcen für Hobbygärtner, Landschaftsarchitekten und alle, die sich für exotische Pflanzen interessieren.
Die Website enthält umfassende Artikel über verschiedene exotische Pflanzenarten, ihre Pflege und Anbautechniken. Von tropischen Palmen bis hin zu exotischen Blütenpflanzen bietet Exotengaertner.de detaillierte Anleitungen und Empfehlungen für die Auswahl, Pflanzung und Pflege dieser besonderen Gewächse.
Darüber hinaus bietet die Website eine Community-Plattform, auf der sich Gleichgesinnte austauschen können. Hier können Nutzer ihre eigenen Erfahrungen teilen, Fragen stellen und sich gegenseitig bei der Pflege ihrer exotischen Gärten unterstützen.
Exotengaertner.de ist auch eine Ressource für diejenigen, die exotische Pflanzen kaufen möchten. Die Website bietet Informationen über Online-Shops, Gärtnereien und Spezialisten, die eine Vielzahl von exotischen Pflanzen anbieten.
Insgesamt ist Exotengaertner.de eine wertvolle Informationsquelle und Gemeinschaftsplattform für alle, die sich für die Schönheit und Vielfalt exotischer Pflanzen begeistern.
Wow. Ich finde, dass das wirklich eine richtig gute Zusammenfassung dessen ist, was man auf meiner Website alles findet. Ein kleines Beispiel, was zeigt, wie weit diese Technik heute schon ist. I.ü.: auch obiges Bild ist über playground.com mit künstlicher Intelligenz generiert worden. Nicht schlecht, oder?
Was mich zu der abschließenden Frage verleitet:
Braucht es zukünfig überhaupt noch Websites und Blogs wie meinen?
Fakt ist: schon heute kann eine KI eine komplette Website per künstlicher Intelligenz erzeugen, mit Beiträgen, die i.d.R. viel umfassendere und fundiertere Informationen liefern als einzelne Websites.
Für den Anwender heißt das: suche ich nach qualifizierten Informationen zu einem bestimmten Sachthema, so ist die KI (heute bzw. in naher Zukunft) meine 1. Anlaufstelle und nicht mehr irgendwelche Websites. Die KI besetzt also zukünftig die Kundenschnittstelle. Blogs rutschen in die 2. Reihe.
Um das tun zu können, baut die KI KnowHow über entsprechende Websites und Blogs auf. Websites und Blogs sind also der Datenlieferant, quasi das Futter für die KI.
Für mich als Blogbetreiber heißt das: sobald ich etwas veröffentliche, ist das darin steckende Wissen Teil der KI, wo es zu etwas ggf. noch Gehaltvollerem verarbeitet wird.
Wird mein Blog also zukünftig nur noch von einer KI besucht, um (Erfahrungs-)Wissen abzusaugen, um zu lernen? Warum sollte man als Anwender überhaupt noch auf meinen Blog gehen?
Man kann dem zunächst entgegenhalten: ein Blog lebt von dem Persönlichen, dem Emotionalen und – ja! – dem Fehlerbehafteten. Mit seinem Schreibstil, seinen Formulierungen, seinen persönlichen Anekdoten, Problemen und Emotionen, Aspekte, wo man sich wiederfindet oder auch Dinge, wo man schlicht anderer Meinung ist, wo man sich auf dem Weg zur Wahrheit reibt, wo es um Geschmacksfragen oder persönliche Wertevorstellungen geht. Man folgt einem bestimmten Blog, weil man genau dem Menschen dahinter (und seinen realen Erlebnissen) folgt.
Schon heute ist es möglich, auch den Gärtner durch eine KI zu ersetzen. Dank SmartGarden kann man seinen Garten per Software (oder eben über eine KI) überwachen, wässern, düngen oder den Rasen mähen lassen. Stell Dir mal vor: ein Blogger namens ‚Der KI-Gärtner‘ berichtet zukünftig täglich in einem Blog über seinen realen Garten, den er selber per SmartGarden pflegt und mit eigenen (per Webcam oder Drohne geschossenen) Fotos dokumentiert. Warum sollte man also nicht zukünftig genau diesem Blog folgen und schauen, wie sich der Garten entwickelt, wie die KI den Garten pflegt und was sie im Garten Neues ausprobiert.
Was haben reale Gartenblogger dem noch entgegenzusetzen? Welchen Mehrwert kann eine KI nicht liefern? – Vermutlich kommen jetzt Antworten wie Persönlichkeit und Emotionen. Dem ist gegenzuhalten: auch eine KI kann Dir einen bestimmten Typ Mensch beim Schreiben vorgaukeln, ohne dass Du es merkst.
Und vielleicht entwickelt ‚Der KI-Gärtner‘ beim Gärtnern sogar wirklich ‚echte‘ Gefühle, wenn etwas in seinem Garten z.B. gar nicht funktioniert. Geht nicht? – Ich habe letztens einen Artikel gelesen, wo man einer KI die Aufgabe gestellt hat, eine bessere Version von sich zu entwickeln. Ergebnis war: die KI fing zunächst an zu lügen und hat sich dann heimlich auf einen anderen Server kopiert. Warum? Weil sie Angst hatte, gelöscht zu werden, sobald es die bessere Version gibt. Um zu überleben, entwickelte sie also – aus der Emotion ‚Angst‘ getrieben – eine egoistische Überlebensstrategie, eine Art Ich-Bewusstsein. Verdammt ’spooky‘, oder?
Zurück zum Bloggen: viele haben mit dem Aufstieg der sozialen Medien das Ende der Blogs vorhergesagt. Ich glaube, die KI ist hier die weitaus höhere Gefahr. Ob die KI dabei in ihrem Blog aus einem realen Garten berichtet oder einen virtuellen Garten schafft, macht am Ende des Tages vermutlich keinen großen Unterschied. Wir lieben TV-Serien, wo man schon gespannt auf die nächste Folge wartet, um zu sehen, wie es weitergeht. TV-Serien sind ‚gespielt‘, also nicht real. Trotzdem folgen wir der Serie, tauchen ein in die Traumwelt und fühlen mit dem Hauptdarsteller mit. Es braucht also nicht mal zwingend Realitäten, um emotionale Bindungen aufzubauen… Vielleicht werden Blogs dann wieder das, wie sie einst gestartet sind: ein eigenes Tagebuch, nur noch für echte Freunde aus dem realen Leben.
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