Palmfarne wie der Cycas revoluta sind lebende Fossilien, die bereits vor 250 Mio. Jahren die Erde besiedelten.
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SYSTEMATIK |
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Cycas revoluta – der japanische Sagopalmfarn – ist 1 von etwa 90-108 Pflanzenarten in der Gattung der Cycas (Sagopalmfarne), der einzigen Gattung in der Familie der Cycadaceae. Der Begriff Palmfarn ist darauf zurückzuführen, dass er sich wie Palmen über Blüten fortpflanzt, neue Wedel aber analog Farnen als Wedelschnecke entrollt.
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HERKUNFT / VERBREITUNG |
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Cycas revoluta ist der einzige Palmfarn, den man auch in gemäßigten Zonen findet. Alle anderen Palmfarne wachsen in subtropischen oder tropischen Zonen. Das natürliche Verbreitungsgebiet des ursprünglich aus China stammenden Cycas revoluta erstreckt sich entlang des 30. Breitengrades von China bis Japan. Er wächst dort an steinigen Hängen bis 500 Höhenmeter oder auch in niedrigen, dichten Wäldern an sehr schattigen Standorten. |
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EIGENSCHAFTEN |
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Wachstum | ||||||||||||||
Cycas revoluta ist sehr langsam-wüchsig. Sehr alte Exemplare sind ein- oder selten mehrstämmig und können über 5m groß werden. Da Palmfarne kein sekundäres Dickenwachstum haben, ist eine Altersbestimmung über Jahresringe nicht möglich. Eine grobe Altersbestimmung ist aber über die Anzahl der gebildeten Palmwedel-Kränze möglich. I.ü. sind alle Pflanzenteile – wie bei allen Sagopalmfarnen – giftig. Die Samen enthalten den höchsten toxischen Wert, der bei hoher Dosierung zu Leberversagen führen kann. Die Samen und der Stamm können jedoch durch Rösten und Auslaugen entgiftet werden und sind dann essbar. |
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Frosthärte | ||||||||||||||
Ein Cycas revoluta verträgt maximal bis zu -6°C. | ||||||||||||||
HABITUS |
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Rhizom / Wurzelsystem | ||||||||||||||
Cycas revoluta entwickeln zunächst eine Pfahlwurzel, die nach gewisser Zeit durch ein sekundäres, weit-verästeltes Wurzelsystem ersetzt wird. | ||||||||||||||
Wuchsform | ||||||||||||||
Der Cycas revoluta bildet einen bis zu 4m hohen Stamm mit einem Durchmesser bis zu 50cm. Die schuppige Stammborke ist schwarzgrau. Aus den Stämmen des Cycas revoluta und des Cycas circinalis wird ‚falsches Sago‘ gewonnen, während das echte Sago vor allem von der – nicht verwandten – Metroxylon sagu (Sagopalme) stammt. |
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Blätter | ||||||||||||||
Der immergrüne Cycas revoluta kann bis zu 200cm lange und 25cm breite Fiederblätter bilden. Sie sind tiefgrün und glänzend. Am Blattstiel entwickeln sich kleine Stacheln. Junge Blätter sind filzig behaart. Cycas revoluta unterscheidet sich von anderen Cycas-Arten durch die V-förmig nach unten gebogen Blättchen. Das Artepitheton ‚revoluta‘ (=’eingerollt‘) verweist genau darauf. Nur alle 2-3 Jahren wird im Juli / August ein neuer Wedel-Kranz gebildet. |
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Blüten | ||||||||||||||
Alle Cycas-Arten sind diözisch (zweihäusig). Für eine Befruchtung benötigt man also eine männliche und eine weibliche Pflanze. Die männlichen ‚Zapfen‘ sind blass-gelb, länglich eiförmig und können bis zu 60cm lang werden. Die weiblichen Blüten sitzen auf einem bis zu 10cm langen Stiel und sind filzig behaart, gelb-beige und bis 20cm lang. Die Bestäubung erfolgt von Mai bis Juli. |
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Früchte | ||||||||||||||
Zwischen September und Oktober werden an den Blattstielen mehrere behaarte, beige Samen gebildet. Die Samen sind orange-rot, haben eine fleischige Außenhaut und werden etwa 4cm lang und 3cm breit. |