Zum Inhalt springen

Das Exotengärtner-Forum

SHARE:

Du möchtest Dich zum Exotengärtnern austauschen, brauchst Hilfe, hast Fragen oder suchst Anregungen? Herzlich willkommen!

Das Exotengärtner-Forum dient dem fachlichen Austausch zu allen Fragen des Exotengärtnerns.
Um hier zu schreiben oder mitzulesen, bedarf es keiner Anmeldung. Du möchtest Dich trotzdem registrieren? Zur Registrierung / Anmeldung gehts hier.
Anmerkung: Gast-Beiträge mussten leider wieder gesperrt werden, da es zuletzt zu massiven Spam-Kommentaren kam. Beiträge können daher nur nach Registrierung / Anmeldung erstellt / kommentiert werden.
Eine Pflanze bereitet Dir Sorgen? Hier eine kleine Anregung, welche Informationen Du liefern solltest, um die bestmögliche Hilfe zu erhalten.
Neben dem Exotengärtner-Forum gibt es i.ü. auch die Möglichkeit, derartige Themen in meinen 2 Facebook-Gruppen Exotengärten in den rauen Gegenden Deutschlands und Exotengärten in München zu diskutieren. Ihr seid auch hier natürlich herzlich willkommen!
Bitte lasst uns nett miteinander umgehen. Ok? 🙂
Es gibt technische Probleme? Dann kontaktiere mich bitte hierüber.

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Schnee-Eukalyptus in den Garten?

Hallo,

wir sind eine deutsch-australische Familie in München und suchen nach Wegen, ein wenig australische Heimat in unseren Garten zu bringen. Bisher gelingt das ganz gut mit Kübelpflanzen, nun überlegen wir, einen Schnee-Eukalyptus zu pflanzen - Kandidat ist ein Eucalyptus pauciflora subsp. niphophila.

Zur Winterhärte gehen die Angaben leicht auseinander - in München müssen wir mit Tiefsttemperaturen bis -18ºC rechnen; passiven Frostschutz könnten wir bis zu einer gewissen Baumgröße gewähren.

Frage ist auch, wie weit die Wurzeln in der Horizontalen wachsen werden in unseren Breiten bzw. wie das mit der Größe der Pflanze zusammenhängt. Wir können den Baum ca. 8m vom Haus entfernt pflanzen und wollen natürlich auch die Gärten der Nachbarn nicht beeinträchtigen.

Hat jemand praktische Erfahrungen?

Viele Grüße und danke!
Jan

Hi Jan,

ich wohne ja auch im Münchner Osten und hatte mich an Eucalyptus probiert. Das ganze hat auch einige Zeit gut geklappt, bis es irgendwann unvermittelt zu größeren Rindenplatzern kam. Keine Ahnung, warum…

Wie Du schreibst, wird bei Eucalyptus ja auch immer wieder wegen der kräftigen Wurzeln und deren großer Ausbreitung gewarnt. Ich hatte seinerzeit nichts unternommen, konnte aber bei Entfernung der damals noch recht kleinen Bäume keine  übermäßigen Wurzelausbreitungen feststellen.

Seither habe ich keine Eucalyptus mehr gepflanzt, stattdessen aber Dicksonia antarctica und Xanthorrhoea johnsonii. In die Richtung könntet ihr ja theoretisch auch denken?!?

Liebe Grüße

Tom

 

Jan hat auf diesen Beitrag reagiert.
Jan
Der Exotengärtner: Gärtnern im Grenzbereich

Hallo Jan,

 

Ich wohne im Schweizer Mittelland ohne Weinbauklima oder ähnliches. Ausgepflanzt habe ich 2 Arten Eukalyptus, nähmlich E. gunnii 'Azura' und E. pauciflora niphophila. Den gunnii habe ich anfangs Februar 2017 als ca. 10cm hohe Pflanze eingepflanzt. Er steht etwa den halben Tag an der Sonne und ist jetzt etwas über 10m hoch und blüht uch seit 2 Jahren. Niphophila habe ich vor 4 Jahren aus einem Samen gezogen und im Frühling als Sämling eingepflanzt. Er bekommt etwas weniger Sonne als der gunnii und ist etwas über 2 Meter hoch. Geschützt habe ich beide nie ausser einer Mulchschicht über dem Wurzelteller und hatte noch nie Frostschäden. Die Tiefsttemperaturen in der Nacht waren bisher knapp über -20 C. Mindestens eine Woche  Dauerfrost und ein paar Stürme haben auch beide überstanden. Schneedruck macht mir vor allem beim gunnii bei seiner Grösse mittlerweile mehr Sorgen als die Kälte, da die Äste und die Spitze sehr gut Schnee halten und extrem gebogen werden. Dadurch wächst er auch etwas schräg. Bisher sind aber erst 2 Äste abgebrochen. Hier bietet es sich an die Äste im Frühling einzukürzen. Beim schneiden muss man keine Angst haben zu viel zu schneiden, da das Wachstum sehr schnell ist. Im Winter wässere ich manchmal wenn der Boden nicht gefroren ist.

Ich kann nach meinen Erfahrung beide Arten empfehlen, je nach Geschmack. Niphophila scheint ausserdem nicht so stark wüchsig zu sein wie gunnii aus welchem bereits nach kurzer Zeit ein richtiger Baum wird, vor allem bei ganztägiger Sonne. Man sollte aber bei beiden das Wachstum im Auge behalten und im Voraus planen um sehr grosse Schnittstellen zu vermeiden. Mein Tipp wäre es möglichst klein anzufangen um ein gutes Wurzelsystem zu erhalten und keine Stützstange zu verwenden. Dadurch erhält man die stabilsten Pflanzen und durch das sehr schnelle Wachstum muss man auch nicht lange warten bis sie grösser sind.

Viele Grüsse,

Tony

 

tom und Jan haben auf diesen Beitrag reagiert.
tomJan
Zitat von tom am 06.05.24, 17:30 Uhr

Hi Jan,

ich wohne ja auch im Münchner Osten und hatte mich an Eucalyptus probiert. Das ganze hat auch einige Zeit gut geklappt, bis es irgendwann unvermittelt zu größeren Rindenplatzern kam. Keine Ahnung, warum…

Wie Du schreibst, wird bei Eucalyptus ja auch immer wieder wegen der kräftigen Wurzeln und deren großer Ausbreitung gewarnt. Ich hatte seinerzeit nichts unternommen, konnte aber bei Entfernung der damals noch recht kleinen Bäume keine  übermäßigen Wurzelausbreitungen feststellen.

Seither habe ich keine Eucalyptus mehr gepflanzt, stattdessen aber Dicksonia antarctica und Xanthorrhoea johnsonii. In die Richtung könntet ihr ja theoretisch auch denken?!?

Liebe Grüße

Tom

 

Herzlichen Dank, Tom!

Deine Überwinterung von Dicksonia antarctica und Xanthorrhoea johnsonii ist beeindruckend - habe das mit großem Interesse nachgelesen in Deinen Berichten. Für den Anfang werde ich mich erst mal an etwas winterhärteren Pflanzen versuchen 🙂

Deine Kommentare zu den Eukalyptus-Wurzeln sind aber erst mal ermutigend!

Liebe Grüße,
Jan

tom hat auf diesen Beitrag reagiert.
tom
Zitat von Tony am 10.05.24, 12:14 Uhr

Hallo Jan,

 

Ich wohne im Schweizer Mittelland ohne Weinbauklima oder ähnliches. Ausgepflanzt habe ich 2 Arten Eukalyptus, nähmlich E. gunnii 'Azura' und E. pauciflora niphophila. Den gunnii habe ich anfangs Februar 2017 als ca. 10cm hohe Pflanze eingepflanzt. Er steht etwa den halben Tag an der Sonne und ist jetzt etwas über 10m hoch und blüht uch seit 2 Jahren. Niphophila habe ich vor 4 Jahren aus einem Samen gezogen und im Frühling als Sämling eingepflanzt. Er bekommt etwas weniger Sonne als der gunnii und ist etwas über 2 Meter hoch. Geschützt habe ich beide nie ausser einer Mulchschicht über dem Wurzelteller und hatte noch nie Frostschäden. Die Tiefsttemperaturen in der Nacht waren bisher knapp über -20 C. Mindestens eine Woche  Dauerfrost und ein paar Stürme haben auch beide überstanden. Schneedruck macht mir vor allem beim gunnii bei seiner Grösse mittlerweile mehr Sorgen als die Kälte, da die Äste und die Spitze sehr gut Schnee halten und extrem gebogen werden. Dadurch wächst er auch etwas schräg. Bisher sind aber erst 2 Äste abgebrochen. Hier bietet es sich an die Äste im Frühling einzukürzen. Beim schneiden muss man keine Angst haben zu viel zu schneiden, da das Wachstum sehr schnell ist. Im Winter wässere ich manchmal wenn der Boden nicht gefroren ist.

Ich kann nach meinen Erfahrung beide Arten empfehlen, je nach Geschmack. Niphophila scheint ausserdem nicht so stark wüchsig zu sein wie gunnii aus welchem bereits nach kurzer Zeit ein richtiger Baum wird, vor allem bei ganztägiger Sonne. Man sollte aber bei beiden das Wachstum im Auge behalten und im Voraus planen um sehr grosse Schnittstellen zu vermeiden. Mein Tipp wäre es möglichst klein anzufangen um ein gutes Wurzelsystem zu erhalten und keine Stützstange zu verwenden. Dadurch erhält man die stabilsten Pflanzen und durch das sehr schnelle Wachstum muss man auch nicht lange warten bis sie grösser sind.

Viele Grüsse,

Tony

 

Herzlichen Dank, Tony!

Das ist super hilfreich. So werden wir es versuchen und vor allem mit einer kleinen Pflanze bzw. einem Sämling anfangen.

Viele Grüße,
Jan