Die Blüten der Passionsblumen gehören sicher zu den faszinierensten Blüten, die es gibt. Und einige Sorten sind sogar bei uns auspflanzbar.
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SYSTEMATIK |
Die Gattung der Passionsblumen (Passiflora) ist 1 von etwa 25 Gattungen in der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). |
Systematik | Name |
Abteilung | Tracheophyta (Gefäßpflanzen) |
Klasse | Magnoliopsida (Bedecktsamer) |
Ordnung | Malpighiales (Malpighienartige) |
Familie | Passifloraceae (Passionsblumengewächse) |
Gattung | Passiflora (Passionsblumen) |
Die Gattung der Passionsblumen (Passiflora) wird in 4 Untergattungen unterteilt:
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HERKUNFT / VERBREITUNG |
Die meisten der über 500 Arten der Passionsblume stammen aus Süd-, Mittel- und südlichem Nordamerika. Einige wenige stammen aus Australien, Asien und Afrika (Madagaskar). |
EIGENSCHAFTEN |
Wachstum |
Bestimmte Passiflora-Arten können über 10m hoch werden. |
Frosthärte |
In den rauen Gegenden Deutschlands mit angemessenem Schutzaufwand auspflanzbar gelten diese Passionsblumen. Immer wieder liest man, dass die ‚Passiflora incarnata‘ die frosthärteste Passionsblume seie. De facto ist sie vermutlich weniger frosthart als die ‚Passiflora caeruelea‘ einzustufen. |
HABITUS |
Wurzelsystem |
Passiflora breiten sich im Garten gerne über z.T. mehrere Meter von der Pflanze entfernte unterirdische Wurzelausläufer aus. |
Sprossachse |
Passiflora-Arten sind krautige oder verholzende, lianenartige Kletterpflanzen (z.T. auch Sträucher oder Bäume). |
Blätter |
In den Blattachseln werden spiralförmige Ranken gebildet. Die Laubblätter sind wechselständig und gestielt. Passionsblumen haben sehr unterschiedlich geformte Blätter. Viele Arten bilden gar an einer Pflanze unterschiedlich geformte Blätter aus, um Blätter von in der Nachbarschaft wachsenden Pflanzenarten nachzuahmen und sich so vor Fressfeinden zu tarnen. Die Blätter werden allerdings von Insekten selten angefressen, da sie für die meisten Insektenarten giftig (Blausäure-Glykoside) sind. |
Blüten |
Passionsblumen blühen am diesjährigen Holz. Die Blütenblätter sind weiss / gelb / grün bis rosa / rot / violett. Die Blüten haben Durchmesser ca. zwischen 1cm und 18cm. Die i.d.R. farbig-leuchtenden Blütenhüllblätter umhüllen den Strahlenkranz, der aus ca. 15 bis 50 ringförmig angeordneten fadenförmigen Staminodien besteht. In der Mitte der Blüte sind die Fortpflanzungsorgane (5 Staubgefäße und 3 Narben) an einer Säule angeordnet. Jede Blüte blüht i.d.R. etwa nur 1 Tag. Passionsblumen sind i.d.R. selbststeril, d.h., sie brauchen für eine erfolgreiche Befruchtung den Pollen eines genetisch unterschiedlichen Individuums der gleichen Art. Es gibt aber einige wenige selbstfertile Arten, die mit eigenem Pollen Früchte bilden können. Passionsblumen gehören zu den sogenannten ‚Umlaufblumen‘, bei denen größere Insekten (insbesondere Bienen + Hummeln) um die Säule kreisen, um Nektar aus dem Nektarium aufzunehmen und dabei unter den Staubbeuteln herlaufen und am Rücken Pollen aufnehmen, den sie zu anderen Blüten tragen. Die Griffel mit den weiblichen Narben bewegen sich leicht zeitversetzt nach unten und bringen die Narben in die Position, in der vorher die Staubbeutel standen, um so Pollen von Bestäubern aufzunehmen. Der Zeitversatz verhindert die Selbstbestäubung von Passionsblumen. |
Früchte |
Grundsätzlich bilden alle Passiflora-Arten und die meisten Hybride Früchte aus. Passionsblumen bilden Beerenfrüchte, selten auch Kapselfrüchte. Etwa 50 Passionsblumen-Arten bilden essbare Früchte. Sie haben einen geringen Nährwert mit einem relativ hohen Vitamin C-Anteil. Man unterscheidet folgende Passionsfrüchte:
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