Ein beheizter Outdoor-Pool ist aus Sicht Nachhaltigkeit äußerst fragwürdig. Zum Glück beheizen wir unseren mit einer Photovoltaik-Anlage…
Energiebedarf: Wärmepumpe |
Wir beheizen unseren kleinen Pool (mit einem Wasser-Volumen von 15m3 / lxbxh: 4mx3mx1.25m) seit Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage über die Sommermonate täglich von 8:00 – 17:00 Uhr auf dekadente 30°C. Die Wärmepumpe (1.98kW) sorgt zunächst ab 8:00 Uhr für ein Aufheizen des Pools auf 30°C und anschließend bis 17:00 Uhr für ein Halten der Pool-Temperatur. Ab 17:00 Uhr decken wir den Pool dann bis zum nächsten Morgen mit einer Poolplane zu, damit er nachts nicht so schnell abkühlt. Da ich für unsere Wärmepumpe kein Messgerät habe, habe ich für das Aufheizen des Pools alternativ ein stark vereinfachtes Modell (aus entsprechenden Luft- und Wasser-Temperatur-Messwerten) abgeleitet:
Heißt bespielhaft: hat es nächtliche Tiefsttemperaturen von 20°C, so sinkt die Pooltemperatur über Nacht um 1° auf 29° und die Wärmepumpe benötigt 2:30h bzw. 5kWh, um den Pool wieder auf 30° aufzuheizen.
Heißt bespielhaft: hat es nächtliche Tiefsttemperaturen von 20°C, so läuft die Wärmepumpe tagsüber 1:00h und benötigt 2kWh, um die Pooltemperatur auf 30° zu halten.
Heißt bespielhaft: hat es nächtliche Tiefsttemperaturen von 20°C, so läuft die Wärmepumpe tagsüber in Summe 3:30h und benötigt 7kWh, um den Pool morgens auf 30° aufzuheizen und diese Temperatur zudann tagsüber zu halten. |
Energiebedarf: Filteranlage |
Wir filtern unseren Pool über die Sommermonate (etwa Ende April bis Mitte September) täglich mit einer 0.56kW-Filteranlage von 8:00 – 17:00 Uhr, also 9h / Tag. Pro Tag verbrauchen wir so etwa 5.0kWh. |
Fazit |
Auf Basis chronologischer Temperaturverläufe für München (mein Standort) ergeben sich somit je nach Monat durchschnittliche tägliche Energiebedarfe: |
Monat | nächtl. Tiefsttemperatur (Außentemp.) | nächtl. Temperatur-Abfall (Pool) | tägl. Energiebedarf (Wärmepumpe) | tägl. Energiebedarf (Filteranlage) | tägl. Gesamt-Energiebedarf | monatl. Gesamt-Energiebedarf |
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April | 5.5°C | 2.45°C | 17.1kWh | 5.0kWh | 22.1kWh | 663.0kWh |
Mai | 9.7°C | 2.03°C | 14.2kWh | 5.0kWh | 19.2kWh | 595.2kWh |
Juni | 13.3°C | 1.67°C | 11.7kWh | 5.0kWh | 16.7kWh | 501.0kWh |
Juli | 15.1°C | 1.49°C | 10.4kWh | 5.0kWh | 15.4kWh | 477.4kWh |
August | 14.9°C | 1.51°C | 10.6kWh | 5.0kWh | 15.6kWh | 483.6kWh |
September | 10.8°C | 1.92°C | 13.4kWh | 5.0kWh | 18.4kWh | 552.0kWh |
SUMME | 3272.2kWh |
Man sieht: will man seinen Pool – so wie wir – den ganzen Sommer (von Anfang April bis Ende September) tagsüber durchgängig auf 30°C halten, dann ist das selbst bei einem kleinen Pool eine ziemlich energieaufwändige Geschichte. Ohne Photovoltaik-Anlage wäre das nicht nur unter Nachhaltigkeitsaspekten kritisch, sondern vorallem eine ziemlich kostspielige Sache… Wie sich die Energieverbräuche (auf Basis dieses Modells) auf Basis realer Temperaturen bei mir pro Garten-Saison darstellen, findet sich unter Meine Photovoltaik-Anlage: Energiebilanz. Hier findet sich außerdem ein Simulator, wie sich die Pool-Energiebedarfe ändern, wenn man die Pool-Zieltemperatur verändert. |