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Bewässerung von Exoten Exotengarten-KnowHow

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    Exoten tun sich oft mit unseren Niederschlägen schwer. Einige müssen zusätzlich gegossen, andere vor den Regenmassen geschützt werden.

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    Womit gießen?

    Zunächst: das Gießen des Gartens mit Leitungswasser ist möglich, für die Pflanzenwelt besser ist aber (in einer Regen-Tonne oder Zisterne gesammeltes) Regenwasser. Warum?

    • Regenwasser ist meist nicht so kalt wie Leitungswasser. Kaltes Wasser kühlt den Boden und die Pflanzen schlagartig ab, wodurch es zu einem wachstumshemmenden Kälteschock kommen kann.
    • Regenwasser ist kalkfrei. Leitungswasser dagegen ist kalkhaltig, also härter als Regenwasser, und enthält keimtötende Zusätze, die den Pflanzen schaden können. Ist Wasser zu kalkhaltig, so führt dies bei Pflanzen mittelfristig zu einer schlechteren Nährstoffaufnahme und zu einer Verstopfung der Blatt-Poren.
    • Regenwasser hat i.d.R. einen niedrigeren Salzgehalt als Leitungswasser. Wird dauerhaft mit zu salzhaltigem Wasser bewässert, so kann dies langfristig zu einer Versalzung des Bodens und somit zum Absterben der Pflanzen führen.
    • Regenwasser ist kostenlos.

     
    Falls man dennoch Leitungswasser verwenden will oder muss, empfiehlt es sich, das Leitungswasser mit einem Drittel destilliertem Wasser zu mischen, um den Kalkgehalt im Wasser zu reduzieren. Abstehen oder abkochen hat hier praktisch keinen Effekt.

    Wann gießen?

    Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist morgens vor Sonnenaufgang. Warum?

    • Mittags und abends sind Boden und Luft erwärmt, so dass Wasser schneller verdunstet.
    • Abendliches Gießen lockt Schnecken an.
    • Bei abendlichem Gießen drohen Pilzerkrankungen, weil die Blätter der Pflanzen über Nacht schlecht trocknen.

     
    Für das frühmorgentliche Gießen bietet sich ein automatisches Bewässerungssystem an. Wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, ist es i.ü. ein Irrglaube, dass das Gießen während der heissen Mittagssonne zu Verbrennungen führt und daher schädlich sei.

    Wieviel + wie häufig gießen?

    Die richtige Wassermenge ist essentiell für die Entwicklung einer Pflanze: gießt man zu wenig, kommt es zu geringerem Wachstum, weniger Blüten und Blättern, bis die Pflanze schließlich vertrocknet. Gießt man zu viel, fault und schimmelt die Pflanze, bis das Wurzelwerk und dann die Pflanze abstirbt.
    Pflanzen passen sich ihrer Umgebung an. Wenn das Wasser knapp ist, bilden die Pflanzen größere Wurzelwerke, um sich mit Wasser aus tieferen Erdschichten zu versorgen. So kann man Pflanzen erziehen: je weniger man nach der Auspflanzung gießt, desto stärker zwingt man die Pflanze dazu, ein größeres Wurzelwerk auszubilden. So sind sie fortan besser im Stande, sich auch bei wenig Niederschlag selbst mit Wasser zu versorgen. Das Gießen kann entsprechend stark reduziert werden.
    Einheimische Pflanzen benötigen ausgepflanzt meist maximal während sehr langer Hitzeperioden eine zusätzliche Bewässerung. Bei exotischen Pflanzen kann das anders sein: manche (aus sehr regenreichen Gegenden) brauchen weit mehr Wasser, als der natürliche Niederschlag bei uns bietet, andere (insbes. Wüstenpflanzen) müssen (insbes. im Winter) vor den Wassermengen bei uns dagegen eher geschützt werden.
    Während die meisten einheimischen Pflanzen im Winter laubabwerfend sind, sind exotische Pflanzen i.d.R. immergrün. Belaubung im Winter bedeutet, dass die Pflanze auch im Winter – insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung – über die Blätter Wasser abgibt. Ist der Boden über einen längeren Zeitraum stark gefroren, besteht die Gefahr, dass immergrüne Pflanzen über ihre Blätter Wasser abgeben, über die Wurzeln aber nicht für Wassernachschub sorgen können. Vielfach sterben Exoten in unseren Wintern also, weil sie verdursten (‚Frosttrocknis‘) und nicht, weil sie erfrieren. Für die winterliche Bewässerung bedeutet das: insbesondere nach längeren Dauerfrostperioden sollte man immergrüne Pflanzen auch im Winter gießen. Die Bewässerung sollte zwingend in einer frostfreien Phase erfolgen, idealerweise mit lauwarmem (aber nicht heissem) Wasser. Hartlaubgewächse (wie z.B. Olivenbäume) verdunsten allerdings nur wenig Wasser über ihre Blätter und benötigen daher i.d.R. auch keine zusätzliche Bewässerung.