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Praxistest im Garten: ITC-308 WIFI (Inkbird) Garten-Produkte

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    Mit dem ITC-308 bietet Inkbird ein für die Beheizung von Pflanzen geeignetes Thermostat an. Wie schlägt sich das Thermostat in der Praxis?

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    Allgemein

    Inkbird ist ein chinesisches Unternehmen, welches auf smarte Sensoren (Temperatur, Feuchtigkeit) und Thermostate spezialisiert ist.
    Es gibt seitens Inkbird verschiedene Thermostate, von denen 2 Modelle (ITC-306, ITC-308) zur Beheizung von Pflanzen geeignet sind. Während das ITC-308 1 Ausgang zur Beheizung und 1 zum Kühlen bietet, sind beim ITC-306 beide Ausgänge zum Heizen ausgelegt. Beim ITC-306 könnte ich also theoretisch 2 Pflanzen bei unterschiedlichen Temperaturen beheizen lassen, was aber in der praktischen Anwendung nur bedingt sinnvoll ist, da es nur 1 Temperaturfühler gibt.
    Ich persönlich habe seit 2017 das Thermostat ITC-308 und seit 2019 das Thermostat ITC-308 in der WIFI-Variante bei mir im Einsatz.

    Technische Daten

    Abmessungen 6.8×3.3×14.0cm
    Schutzart
    Temperaturbereich -50 bis +99°C
    Schaltleistung 2300VA (max. 10A bei 230V)
    Kabellänge (Temperatur-Sensor) 2.0m
    Kabellänge (Strom) 1.5m

    Funktionalität

    Das ITC-308 ist ein Thermostat, welches 2 Ausgänge abhängig von der gemessenen Temperatur am Temperatursensor automatisch ein- oder ausschaltet. Es gibt das Gerät neben der Standard-Variante optional auch als teurere WIFI-Variante mit zugehöriger Smartphone-App.
    Standard-Variante
    Der externe Temperatursensor hängt an einem 2m langen Kabel, welches an der Unterseite des Gerätes eingeführt ist.
    Die Einstellungen am Display sind nicht selbst-erklärend. Die Betriebsanleitung ist leider in sehr schlechtem Deutsch und teilweise fehlerhaft.
    Im Display des Gerätes werden 2 Werte angezeigt, oben der aktuelle Temperatur-Messwert (PV), unten die eingestellte Ausschalttemperatur (TS) für Heizen + Kühlen. Darunter signalisieren 2 Dioden, ob das Gerät gerade im Heiz- oder im Kühlmodus ist, welche der 2 Steckdosen also gerade eingeschaltet ist.
    Der eine Ausgang (= die – entgegen der Betriebsanleitung – vom Anschlusskabel aus gesehen 2. Steckdose) ist hierbei so ausgelegt, dass man an ihn eine Heizquelle (Heizkabel, Heizlüfter, …) anschließen kann, während der andere Ausgang zum Anschluss eines Kühlgerätes ausgelegt ist. Die Ausschalttemperatur (TS) für Heizen + Kühlen ist identisch, kann also nicht getrennt festgelegt werden. Die Einschalttemperaturen für Heizen + Kühlen sind individuell einstellbar, als Delta-Werte zur Ausschalttemperatur, für das Heizen also als Wert (HD) unter der Ausschalttemperatur und für das Kühlen als Wert (CD) über der Ausschalttemperatur. Ein- und Ausschalttemperatur lassen sich am Display über Tasten direkt am Gerät im Temperaturbereich von -50 bis +99°C einstellen.
    Desweiteren lassen sich Alarm-Schwellwerte (AH, AL) einstellen. Werden diese Werte über- oder unterschritten, ertönt ein Alarmsignal.
    Sollten die Messwerte nicht ganz stimmen, bietet das Gerät einen Temperaturkorrekturwert (CA), über den der Temperaturwert kalibriert werden kann.
    WIFI-Variante
    In der WIFI-Variante sind die Steckdosen glücklicherweise mit ‚Cooling‘ und ‚Heating‘ eindeutig beschriftet. Auch hier ist die vom Anschlusskabel aus gesehen 2. Steckdose die Heiz-Steckdose. Für die WIFI-Variante gibt es zugehörig eine App, über die man aktuelle Einstell- + Messwerte auslesen und Einstellwerte verändern + das Thermostat so fernsteuern kann. Desweiteren lassen sich chronologische Temperaturverläufe graphisch visualisieren. Und schließlich lassen sich über die App auch einfache Automatisierungen anlegen.

    App-Einrichtung
    Die Einrichtung in der App ist etwas frickelig. In der App muss man zunächst ein neues Gerät per +-Zeichen hinzufügen. Dann muss man den WiFi-Knopf am Thermostat 5 Sekunden gedrückt halten. Danach blinkt die rote WiFi-Diode im Display des Thermostats oben links. Nun gibt es 2 Pairing-Modi:

    • Smart Mode (Diode blinkt schnell): die App versucht, sich automatisch mit dem Thermostat zu verknüpfen.
    • Ap-Modus (Diode blinkt etwas langsamer): man wird im weiteren Installations-Verlauf aufgefordert, sich manuell mit dem WLAN-Hotspot des Thermostats zu verbinden.

     
    Bei mir hat leider meist nur der manuelle Ap-Modus halbwegs verlässlich funktioniert.
    Um zwischen den Pairing-Modi zu wechseln, muss man i.ü. einfach den WiFi-Knopf am Thermostat nochmal etwa 5-10 Sekunden gedrückt halten, bis die rote Diode oben links entsprechend langsamer oder schneller blinkt.

    Bedienung / Geräteeinstellung
    Die Ausschalttemperatur (SV) für Heizen + Kühlen kann in der App nach Auswahl des jeweiligen Gerätes festgelegt werden. Der Rest muss über den Reiter ‚Setting‘ eingestellt werden. Die Einschalttemperaturen für Heizen + Kühlen können – wie bei der Standard-Variante – individuell als Delta-Werte zur Ausschalttemperatur eingegeben werden (‚Heating Difference Value‘ / ‚Cooling Difference Value‘). Zusätzlich lassen sich auch hier Alarm-Schwellwerte (‚High Temperature Value‘ / ‚Low Temperature Value‘) festlegen. Der Alarm erfolgt akkustisch am Gerät und per Mitteilung am Smartphone. Außerdem kann in der App auch die Temperatur (‚Temperature Calibration‘) kalibriert werden.

    Beispiel
    Möchte ich den Inkbird so einstellen, dass er meine Pflanzen ab einer Temperatur von -10°C beheizt und ab -7°C das Beheizen wieder beendet, so stelle ich die Ausschalttemperatur (SV) auf -7°C und die Einschalttemperatur als Delta-Wert (‚Heating Difference Value‘) zur Ausschalttemperatur auf 3°C. Und ggf. lasse ich mich bei -12°C noch über einen entsprechenden Alarm-Schwellwert ‚Low Temperature Value‘ benachrichtigen.

    Design

    Das Thermostat ist kompakt gehalten und gefällt mir optisch richtig gut. Die Bedienung über Tasten und das kleine Display ist gut gelöst.

    Garten-Eignung

    Der extreme Temperaturbereich bis -50°C ist ideal für frostharte Exoten.
    Auch das lange Temperatursensorkabel (2m) ist sehr sinnvoll, weil man so die Temperatur exakt dort im Schutzbau der Pflanzen messen kann, wo man es benötigt.
    Das Gerät hat oben eine Öse, mit der man dieses gut an geeigneter Stelle aufhängen kann.
    Leider ist das Gerät nicht gegen Wassereintritt geschützt. Daher muss das Gerät beim Ausseneinsatz geschützt platziert + gut verpackt werden.

    Qualität

    In Summe macht das Thermostat einen sehr soliden + verlässlichen Eindruck.
    Gehäuse, Kabel + Kabeleinführungen sowie Display und Tasten wirken sehr wertig.

    Preis

    Ich halte den Preis von 37€ bzw. 56€ (für die WIFI-Variante) für angemessen.

    Bewertung

    Das ITC-308 ist für mich ab sofort das Thermostat zur Beheizung meiner nicht-winterharten Exoten: wertig verarbeitet, ein perfekter Temperaturbereich (von -50…+99°C) und in der WIFI-Variante ideal, um z.B. im Winter Temperaturverläufe in Schutzbauten von beheizten Pflanzen zu verfolgen.
    Alternativ gibt es Thermostate mit ähnlichem Temperaturbereich von Bio Green (~60€) bzw. die Universalthermostate UT-100/200/300 (~40€).
    Nachtrag: inzwischen hat sich auf dem Markt der gartentauglichen Thermostate einiges getan. So gibt es zum ITC-308 WIFI fast baugleiche Produkte z.B. von ReVolt oder EterSky, preislich noch ein Stück günstiger. Auch – vorallem preislich – sehr spannend ist das TS-5000 Thermostat (Kungfu Mall).
    Eine Übersicht über alle Produkttests findet sich in der Bestenliste.
    Inkbird ITC-308
    3.9 GESAMT
    Funktionalität
    Design
    Garten-Eignung
    Qualität
    Preis