Mit jeder Gartensaison verbindet man Hoffnungen. Blöd, wenn das Klima nicht recht mitspielt: Sommer 2020 – was erlaube?
Ein herbstlicher Sommer 2020… |
Nach zuletzt 2 fantastischen Gartensaisons mit sehr milden Wintern und fantastischen Sommern wird man zuweilen etwas euphorisch. Die Erwartungshaltung an die Gartensaison 2020/21 war entsprechend sehr hoch. Nach einem wieder mal sehr milden Winter 2019/20 war auch das frühe Frühjahr 2020 – insbesondere der März / April – sensationell – nahezu hoch-sommerlich. Was allerdings danach kam, war – zumindest bei uns in Oberbayern – kein Sommer, sondern eher schon ein vorgezogener Herbst: Tages-Höchsttemperaturen oftmals unter 20°C, meist bewölkt und viel, viel Regen. |
…überschaubares Pflanzenwachstum |
Was das Wachstum betrifft, gab es ein sehr ambilaventes Bild: Mein Zauberbambus ist nahezu expoldiert. Jahrelang hat er nur wenige, eher dürre Sprosse produziert. Und nun hat er seit Mitte Juni bereits etwa 15 sehr dicke neue Sprosse entwickelt. Wow! Meine Yucca faxoniana hat sich wunderbar etabliert und schon einige neue Blätter entwickelt. Die Krone wird sichtbar voller. Auch mein großer Olivenbaum scheint langsam die Kurve zu kriegen. Nach dem Rückschnitt hat er dieses Jahr viel neues Grün gebildet (und recht wenige alte Blätter abgeworfen). Und meine Seidenakazie hat sich ebenfalls wunderbar entwickelt: der Stamm wird zusehends dicker und die Krone größer. Aber: Meine Indianerbanane ‚Prima 1216‘ hat mich auch diese Saison wieder enttäuscht. Kaum Wachstum. Und wenige, schrumpelige Blätter. Und meine ältere Faserbanane dümpelt regelrecht vor sich hin. Obwohl ich die Scheinstämme unbeschadet mit einer Höhe bis zu 1.20m über den Winter gebracht habe, sind die obersten Blattspitzen nun Mitte Juli gerade einmal bei etwa 2.00m. Sie sieht wie eine Bonsai-Variante von sich selbst aus. Ich versuche mir schon seit Wochen einzureden, dass ich Bonsai toll finde… leider mit mäßigem Erfolg… Meine andere und viel jüngere Faserbanane ist dagegen schon etwa 50cm höher gewachsen, obwohl ich deren Scheinstämme im Winter auf etwa 20cm zurückgeschnitten hatte. Der absolute Tiefpunkt ist aber mein Oleander: nachdem er sich über mehrere Jahre wirklich toll entwickelt hatte, musste ich nun im Juni komplett zurückschneiden, da all seine Blätter und Blüten nach dem Austreiben immer direkt wieder vertrockneten. War es der Oleanderkrebs? Ein massiver Sonnenbrand? Oder ggf. die Spätfröste Ende März und Mitte April, nachdem der Oleander schon gut im Saft stand? Wie dem auch sei: Sommer 2020 – was erlaube? |
…wenige Blüten |
Auch bei der Blütenbildung zeigte sich ein recht unterschiedliches Bild: Während die Hanfpalmen und – erfreulichweise – diese Saison auch die Passionsblumen ausgiebig geblüht haben, haben insbesondere die Kakteen und die Mittagsblumen nur sehr schwach bis gar nicht geblüht. Und obwohl ich die Zeit für reif hielt, haben auch diese Saison weder meine Yuccas noch meine Faserbananen oder die Seidenakazie geblüht. Sehr, sehr schade! |
…kaum Früchte |
Nachdem meine weibliche Hanfpalme letztes Jahr erstmalig geblüht und Früchte gebildet hat, hat sie auch diese Saison wieder Fruchtansätze gebildet. Sehr schön! Auch mein Kakibaum hat immerhin 2 Fruchtansätze gebildet. Obwohl die Passionsblumen intensiv blühen, hat sich bilang noch nicht 1 Frucht gebildet. Komisch! Eine absolute Enttäschung stellt aber meine Indianerbanane ‚Sunflower‘ dar. Nachdem sie letzte Saison erstmalig Früchte gebildet hatte (immerhin 1.3kg), hat sie dieses Jahr Mitte Juli keinen einzigen Fruchtansatz mehr. Keinen einzigen! Die Spätfröste im April haben leider den Großteil der Blüten zerstört. Was für ein Trauerspiel! Ich hatte ja den Traum, dass meine Faserbananen und meine Klettergurken diese Saison mal Früchte tragen würden. Leider wieder mal weit gefehlt. |
Sommer 2020 – was erlaube? |
Viele Exoten sind diese Saison hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. Einige waren eine echte Enttäuschung. Sommer 2020 – was erlaube? |