Als Exotengärtner ist man immer auch ein wenig Pionier. Hier die 5 Frostbeulen in meinem Garten!
Xanthorrhoea johnsonii (australischer Grasbaum) |
Ich habe es hier ja schon öfters angesprochen, dass mein ‚Blackboy‘ – der Xanthorrhoea johnsonii – meine Lieblingspflanze ist. Das hat vorallem mit seiner tollen Optik zu tun: der kräftige, fast schwarze Stamm und die filigranen, saftig-grünen ‚Grashalme‘ bilden einen tollen Kontrast. Da Australien den Export von Xanthorrhoea massiv eingeschränkt hat, kommt man im Handel leider nur mehr schwer an einen australischen Grasbaum ran. Trotzdem konnte ich einen solchen im Frühjahr 2020 durch puren Zufall für viel Geld über eBay aus den Niederlanden kaufen. Der Xanthorrhoea johnsonii hat eine Frosthärte von etwa -8°C. Die ‚Grashalme‘ erleiden bereits ab etwa -2°C initiale Schäden. Ein (wie bei mir) dauerhaft im Garten ausgepflanzter Grasbaum benötigt im Winter entsprechend intensiven Schutz. Zum Glück kann man einen ausgepflanzten Xanthorrhoea johnsonii auch längerfristig dunkel überwintern. Das macht den Winterschutz entschieden einfacher. So umbaue ich meinen ‚Blackboy‘ im Winter immer mit 10cm starken Styroporplatten. Nichtsdestotrotz ist diese teure Schönheit meine Frostbeule No. 1! |
Cycas revoluta (japanischer Sagopalmfarn) |
Cycas revoluta werden inzwischen praktisch in jedem Gartencenter z.T. schon für kleines Geld angeboten. Der Palmfarn hat es so bereits in viele Wohnzimmer geschafft. Ich habe mich im Frühjahr 2022 entschieden, mal einen Auspflanzversuch mit einer kleinen (und daher zum Glück noch recht günstigen) Cycas zu starten. Die Überwinterung ist aufgrund der geringen Nässe- und Frostverträglichkeit (Frosthärte: etwa -6°C) auf alle Fälle eine echte Herausforderung. Die Cycas revoluta ist meine Frostbeule No. 2! |
Phoenix canariensis (kanarische Dattelpalme) |
Lange hats gedauert: 8 Jahre, nachdem ich meine 1. Fächerpalme – eine Trachycarpus fortunei – im Garten gepflanzt hatte, traute ich mich im Frühjahr 2022 auch an meine 1. ausgepflanzte Fiederpalme – eine Phoenix canariensis. Während die Trachycarpus fortunei mit ihrer Frosthärte (bis etwa -17°C) und ihrer Nässeverträglichkeit als typische Einsteiger-Palme gilt, ist die wunderschöne Phoenix canariensis mit einer Frosthärte von etwa -8°C doch erheblich frostempfindlicher. Die Phoenix canariensis ist meine Frostbeule No. 3! |
Calibanus hookeri (Calibanus) |
Calibanus gehört zur Unterfamilie Nolinaceae und ist damit nahe verwandt mit Dasylirion und Nolina. Im Gegensatz zu diesen gehört der Calibanus aber zu den Caudex-Pflanzen. Caudex-Pflanzen besitzen eine Hypokotyl-Verdickung, also einen wasserspeichernden ‚Fuß‘, der die verwandschaftliche Nähe zu Beaucarnea (u.a. mit dem Beaucarnea recurvata = Elefantenfuß) zeigt. Im Frühjahr 2022 habe ich einen kleinen Calibanus hookeri als 1. Versuchsballon im Garten gepflanzt. Mit einer Frosthärte von etwa -10°C benötigt er auf alle Fälle einen effektiven Winterschutz. Der Calibanus hookeri ist meine Frostbeule No. 4! |
Dicksonia Antarctica (australischer Taschenfarn) |
Mit Dicksonia antarctica experimentiere ich schon länger. Meinen 1. Baumfarn hatte ich 2017 zunächst sehr ungünstig im Exotenbeet 1 vollsonnig gepflanzt. Da er dort ziemlich kümmerte, habe ich ihn im April 2020 ins Exotenbeet 3 verpflanzt, wo er aber im April 2021 nochmal weichen musste, so dass er schließlich im Exotenbeet 7 landete, sich aber nicht mehr recht erholte. Im April 2021 habe ich zeitgleich einen schon etwas größeren Dicksonia antarctica im Exotenbeet 4 gepflanzt. Die Frosthärte des Baumfarns liegt etwa bei -10°C. Die Wedel vertragen minimal etwa -3°C. Ich schneide seit jeher vor dem Winter alle Wedel stammnah zurück, umbaue den Stamm mit dicken Styroporplatten und beheize die Umhausung bei Bedarf mit einem Heizkabel. Das funktioniert verlässlich gut. Nichtsdestotrotz: der Dicksonia antarctica ist meine Frostbeule No. 5! |