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Trachycarpus Fortunei: Pflege Chinesische Hanfpalme

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    Palmen sind genügsam? Nicht so die Hanfpalme. Als Starkzehrer benötigt sie bei uns im Sommer viel Wasser + gerne auch zusätzlichen Dünger.

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    Hanfpalme
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    ALLGEMEIN

    Hanfpalmen wachsen an ihrem Naturstandort in einem nährstoffreichen Boden und sind während der Sommermonate sehr feuchtes Klima mit monsunartigen Regenfällen und Niederschlagsmengen mit z.T. über 1000mm gewöhnt. Demgegenüber ist die Regenmenge in Deutschland im Sommer sehr gering mit Niederschlagsmengen meist unter 500mm. Was die Temperaturen betrifft, sind die Sommer dagegen gut vergleichbar.
    In den Wintermonaten sind die Tageshöchsttemperaturen am Naturstandort i.ü. deutlich höher als bei uns, die nächtlichen Tiefsttemperaturen aber wieder fast vergleichbar. Ein Grund, warum Trachycarpus so frosthart sind.

    DÜNGUNG

    Ausgepflanzte Hanfpalmen kommen bei uns ohne Dünger aus. Als Starkzehrer fördert eine Düngung während der Vegetationsphase aber das gesunde Gedeihen.
    Für Hanfpalmen eignen sich Volldünger mit N-P-K-Verhältnissen von etwa 2-1-2 bis 3-1-3 und dazu proportionale Mischverhältnisse. Das Verhältnis Kalium-Magnesium sollte etwa 3:1 betragen. Der Dünger sollte einen relativ geringen Anteil an Phosphor haben. Wenn der Dünger dann noch etwas Calcium enthält, wäre die Düngermischung perfekt.
    I.ü. gibt es neben Spezialdünger auch weitaus günstigeren Dünger mit gleichen oder ähnlichen Mischverhältnissen. So findet man z.B. bei duengerexperte.de günstige NPK-Nährsalze in verschiedensten Mischverhältnissen.

    BEWÄSSERUNG

    Hanfpalmen benötigen für ein gutes Wachstum sehr viel Wasser (siehe auch: Wasseraufnahme von Pflanzen). In den Sommermonaten kann man Hanfpalmen praktisch nicht überwässern. Ausreichend Wasser in der Vegetationsphase ist i.ü. der entscheidende Faktor für das (schnelle) Wachstum der Palme, weniger der Dünger.
    Dazu muss man wissen: die Wasseraufnahme von Palmen erfolgt hauptsächlich dadurch, dass mit der Wasser-Verdunstung über die Blätter ein Unterdruck ggü. den Wurzeln entsteht und die Palme so Wasser aus dem Boden nach oben ’saugt‘. Heisst: je mehr Blattmasse eine Palme hat und je höher die Temperaturen, umso höher die Saugwirkung + der Wasserbedarf der Palme. Im Umkehrschluss benötigen Palmen mit wenig (intakten) Blättern auch nur wenig Wasser. Eine übermäßige Bewässerung hilft in dem Fall nicht.
    Als immergrüne Pflanze benötigen Hanfpalmen auch im Winter Wasser, da allerdings nur in geringen Mengen und das auch nur während längerer Bodenfrostphasen, wenn die Palme kein Wasser mehr aufnehmen kann.
    Regenwasser ist ideal zur Bewässerung. Hartes Leitungswasser ist auf Dauer eher kritisch, da hierdurch der Boden verkalken und in den alkalischen Bereich geraten kann.

    SCHNITT

    Strebt man ein kräftiges Wachstum (Stamm-Umfang) an, so sollte man grünes Blattwerk nicht entfernen, weil man damit die Hanfpalme wichtiger Nährstoffe beraubt. Erst, wenn der Fächer komplett gelb oder braun ist, hat die Palme den Blättern alle Nährstoffe entzogen und der Wedel kann an der Blattbase auf 5-10cm Länge abgeschnitten werden. Möchte man so lange nicht warten, kann man auch, wenn einzelne Blätter von der Spitze her gelb werden bzw. vertrocknen, diese Blattspitzen abschneiden. Vorsicht: in dem Fall sollte man keinesfalls ins gesunde grüne Gewebe schneiden, sonst frisst sich der vertrocknete Bereich weiter!
    Während heisser, trockener Phasen kann es vorkommen, dass eine Hanfpalme nicht mehr alle Wedel eigenständig versorgen kann. Möchte man in solchen Phasen die Zusatz-Bewässerung im Rahmen halten, kann man die älteren Wedel entfernen, obwohl sie ggf. noch grün sind. Je weniger Blätter eine Palme versorgen muss, desto geringer der Wasserbedarf, auf Kosten der Wachstumsgeschwindigkeit.
    Das Entfernen von (noch) gesunden Wedel kann auch Sinn machen, wenn das Wurzelwerk (z.B. durch ein starkes Wurzelkappen vor dem Verkauf, bei Umpflanzungen oder auch aufgrund von Winterschäden) stark beschädigt ist.
    Vielfach wird empfohlen, Blütenstände frühzeitig abzuschneiden, da die Blütenbildung die Hanfpalme unnötig Energie kostet. Dazu sollte man wissen: in dem Moment, wo die Blütenstände sich herausschieben, haben sich die Blüten darin längst gebildet. Das Abschneiden der wunderschönen Blütenstände macht also zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel Sinn.

    VERMEHRUNG

    Hanfpalmen lassen sich ausschließlich generativ über Samen vermehren. Die Anzucht ist im Haus ganzjährig möglich.
    Möchte man selber Hanfpalmen-Samen ernten, so kann man entweder die grünen Früchte im Winter (etwa ab Anfang Dezember) oder im Frühjahr die dann meist bläulichen Früchte ernten und anschließend zum Keimen bringen. Bei starkem Frost sterben im Winter zwar einige Samen ab, aber eine Hanfpalme bildet i.d.R. mehr als genug.
    Die Blaufärbung ist i.ü. kein Indikator für die Fruchtreife. Vielmehr färben sich die Früchte blau, weil die Versorgung der Früchte bei tiefem Frost eingestellt wird. Den gleichen Effekt erzielt man, wenn man grüne Früchte pflückt und sie dann einige Tage liegen läßt.
    An den Fruchtständen findet man immer wieder auch unbefruchtete Pseudofrüchte, gut zu erkennen an ihrer leicht schrumpeligen, 3-geteilten Form (im Gegensatz zu den harmonisch runden befruchteten Früchten). Pseudofrüchte sind nicht keimfähig:

    unbefruchtete und befruchtete Früchte bei der Trachycarpus fortunei
    Foto: unbefruchtete und befruchtete Früchte bei der Trachycarpus fortunei

    Anschließend kann man mit der Anzucht der Palmensamen beginnen.