Du spielst mit dem Gedanken, eine Hanfpalme im Garten zu pflanzen? Worauf bei Kauf + Auspflanzung zu achten ist…
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Kauf |
Zeitpunkt |
Idealerweise pflanzt man Hanfpalmen im Frühjahr aus. So können sie bis zum 1. Winter gut verwurzeln. Andererseits sind Hanfpalmen zu Winterbeginn am günstigsten, weil Händler Platz und Aufwand für die Überwinterung der Palmen vermeiden wollen. |
Historie |
Bei vielen Pflanzen ist es entscheidend, inwieweit diese von Beginn an an ein raues Klima gewöhnt wurden oder nicht. Das spielt bei Trachycarpus fortunei keine Rolle. Hanfpalmen reagieren auf veränderte Umweltbedingungen mit sogenannter umschlagender Modifikation. Nach dem 1. Winter haben sie sich akklimatisiert und bilden dann z.B. kräftigere Blätter. Trotzdem spielt die Historie auch bei Hanfpalmen eine Rolle. Das hat damit zu tun, dass Trachycarpus kein sekundäres Dickenwachstum besitzen. D.h., dass z.B. der Stamm einer Palme mit dem Alter nicht kräftiger wird (im Gegensatz zu Bäumen mit ihren Jahresringen). Kauft man nun eine Palme, die in einem Gewächshaus groß gezogen wurde, so erhält man i.d.R. eine Palme mit unwiderruflich sehr dünnem Stamm. Und das ist nicht nur ein optischer Makel. Ein dicker Stamm sorgt für mehr Stabilität und erhöht vermutlich auch die Frosthärte. Idealerweise kauft man also Trachycarpus fortunei mit kräftigem Stamm. Hierbei handelt es sich dann vermutlich um eine Freiland-Hanfpalme, die schon den einen oder anderen Winter in einem klimatisch vergleichbaren Land verbracht hat. Hanfpalmen aus Deutschland, Österreich, Ungarn oder Nord-Italien sind z.B. gut geeignet, solche aus Süditalien oder Spanien weniger. Leider sind Palmen aus Mitteleuropa meist deutlich teurer. Dazu kommt: Haltung + Herkunftsland einer Palme sind oft nicht zweifelsfrei zu ermitteln. Vermeiden sollte man auf alle Fälle Importware (sogenannte ‚China-Ware‘), da es sich hier oftmals um Palmen handelt, die in ihrem Heimatland auf dem Feld gezogen wurden und erst kurz vor dem Kauf – zur Minimierung der Transportkosten – mit viel zu kurz abgestochenen Wurzeln versendet werden. Solche Palmen wachsen häufig nicht schnell genug an und überstehen dann den 1. Winter bei uns nicht. Dagegen ist selbst eine im Topf gezogene, volldurchwurzelte Gewächshaus-Hanfpalme besser geeignet. Gewächshauspalmen erkennt man i.ü. oft daran, dass sie in Torf-Substrat stehen. |
Anbieter |
Bau- und Supermarktpalmen haben i.d.R. einige Zeit geschützt, gut temperiert und bei schwachem Licht im Geschäft gestanden und sind daher oftmals wenig robust bzw. stark vergeilt (dünne Stämme, lange Petiolen, dünne Blätter). Bei Internet-Anbietern kauft man meist auf Basis von wenig aussagekräftigen Beispielbildern und läuft Gefahr, Importware zu erstehen. In Fachgeschäften zahlt man i.d.R. am meisten, erhält aber oftmals robuste, kräftige Palmen, die man vor dem Kauf ausgiebig begutachten kann. Generell stellt sich beim Kauf die Frage, wieviel Risiko man für einen ggf. erheblich günstigeren Preis einer Pflanze zu gehen bereit ist. Neben dem höheren Anwachsrisiko kann es hierbei auch zu einer um 1 bis 2 Jahre längeren Etablierungsphase kommen. |
Habitus |
Wurzelwerk Wurzeln sollten weisslich und nicht braun, weich oder matschig sein. Braune Wurzeln sind i.d.R. abgestorben. Oftmals werden Palmen (zur Minimimierung der Transportkosten) bewusst mit sehr kleinem Wurzelballen ‚gestochen‘. Dabei werden die Wurzeln entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Beschädigte Wurzeln regenerieren i.d.R. nicht. In Konsequenz kann die Palme nicht mehr alle Wedel versorgen, so dass diese gelb / braun werden und schließlich vertrocknen. Je nach Stammhöhe sollte die Hanfpalme wenigstens folgende Wurzelballen-Größe vorweisen:
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Auspflanzung |
Standort |
Die Wahl des richtigen Standortes (siehe auch: Klima in meinem Exotengarten) im eigenen Garten ist insbesondere für das Wachstum der Hanfpalme wichtig. Ein vollsonniger Platz führt zu erhöhter Photosynthese, bei der Palmen in ihren grünen Pflanzenteilen aus Kohlendioxid und Wasser Kohlenhydrate herstellen. Und aus Kohlenhydraten bauen sich Palmen wiederum selber auf und wachsen. |
Zeitpunkt |
Hanfpalmen sollten bei Auspflanzung idealerweise 3-5 Jahre alt sein. Jüngere Palmen sind noch nicht robust genug. Ältere sind nicht mehr so anpassungsfähig an das neue Umfeld. Hanfpalmen lassen sich prinzipiell jederzeit (aus- / um-)pflanzen, insofern der Wurzelballen beim Ausstechen vollständig erhalten bleibt. Das funktioniert bei jüngeren Hanfpalmen i.d.R. noch ganz gut, bei größeren aber ziemlich sicher nicht mehr. In dem Fall können die wenigen Wurzeln die Blattmasse dann nicht mehr ausreichend versorgen. Gerade bei größeren Hanfpalmen empfiehlt sich daher das Auspflanzen zwischen Mitte April und Mitte Juni (sobald keine längeren Frostphasen mehr zu erwarten sind), damit die Palme genügend Zeit hat, um bis zum 1. Freiland-Winter gut zu verwurzeln. |
Pflanzloch |
Ist der Boden für Hanfpalmen nicht ideal, sollte man das Pflanzloch etwa doppelt so tief und breit wie den Wurzelballen ausführen und den Bodenbereich um den Wurzelballen entsprechend aufbereiten. |
Boden |
Eigenschaften: Trachycarpus fortunei präferieren einen eher schweren, nährstoffreichen Boden mit einem pH-Wert zwischen 5.5 und 6.5, tolerieren aber auch gewisse Abweichungen davon. Substrat-Mischung: In der Regel kann man die normale Gartenerde – leicht aufbereitet – zur Auspflanzung nutzen:
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