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Ein Kindheitstraum wird wahr: meine 1. Vespa Abseits vom Exotengarten

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    Mit dem Kauf einer Vespa erfülle ich mir einen lang-gehegten Kindheitstraum, südländisches Lebensgefühl – wie schon mein Exotengarten.


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    Ein ‚Vespa‘-Beitrag in einem Garten-Blog?

    Im September 2016 schrieb die Süddeutsche Zeitung im Artikel ‚Die Münchner und ihre Vespas: Eine ganz besondere Liebe‘:
    ‚Die meisten heutigen Vespisti sind entspannte Zeitgenossen, die einen guten Cappuccino genauso zu schätzen wissen wie die sinnlichen Rundungen ihrer Fahrzeuge. Vespa fahren ist ein bisschen die Inszenierung eines Lebensgefühls…‘
    Besser kann man es wohl nicht umschreiben. Ich würde den Gedanken gerne aufgreifen und etwas weiter fassen:
    Als Vespafahrer schätzt man die italienische Lebensart und ein mediterranes Flair, wie es z.B. ein Exotengarten versprüht. Et voila!

    Wie ich zu meiner 1. Vespa kam…

    Bereits mit Anfang 20 hatte ich meinen Motorrad-Führerschein gemacht – bei der Bundeswehr. Auch, wenn ich heute beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen kann, was mich dorthin eigentlich verschlagen hat, war der Führerschein sicher mit Abstand das Sinnvollste, was ich dort in den 15 Monaten Wehrdienst gemacht habe.
    Obwohl ich schon immer von einer eigenen Vespa geträumt hatte, erfüllte ich mir diesen Traum nie. Als Student fehlte mir das nötige Geld und danach war es vorallem die elterliche Erziehung, die mich erfolgreich vor den Gefahren des Motorradfahrens gewarnt hatte. Bis ich meinen Jugendtraum lang genug verdrängt und schließlich vergessen hatte…
    Erst 2021, also nach über 30 Jahren, erfüllte ich mir dann doch noch meinen Roller-Traum – mit einem Elektro-Billig-Roller (knapp 900€ bei Aldi) von dem deutschen (!!!) Hersteller Nova Motors, ein Retroroller mit etwa 45km/h Spitzengeschwindigkeit.
    Schnell hatte mich der Roller-Virus wieder infiziert. Es gab aber auch einige Aspekte, die mich doch nachhaltig an dem Roller störten. Wenn man – wie ich – etwas ländlicher wohnt, wird man mit diesem Roller ständig überholt, sobald man mal etwas schneller fahren kann. Das ist auf Dauer etwas nervig und auch nicht ganz ungefährlich. Außerdem beträgt mein Arbeitsweg hin + zurück knapp 50km, leider zu weit für einen E-Roller, der nur etwa 40km Reichweite hat. Und auch die Billig-Qualität nervte mich auf Dauer. Irgendwo knarzte und quietschte es immer…
    Nach 2 Sommern hielt ich also bereits Ende 2022 Ausschau nach einem etwas schnelleren E-Roller mit etwas mehr Reichweite, im Preissegment 2000-4000€. Bis meine Frau meinte: ‚Lass doch den Quatsch. Du wolltest schon immer eine echte Vespa haben. Also kauf Dir auch eine.‘ Wow! Wie lieb ist das denn? 🙂
    Von der Elettrica nahm ich dann aber doch recht schnell Abstand. Mit einer Endgeschwindigkeit von etwa 70km/h ist sie einfach zu langsam.
    Es musste also eine klassische Verbrenner-Vespa sein. Letztlich entschied ich mich für eine 125er GTS in mintgrün, Modell 2023. Die bullige GTS-Bauform vermittelt das Gefühl eines ausgewachsenen Motorrads. Und mit dem etwas kleineren Motor einer 125 wollte ich die Tür für meine Frau offen halten. Vielleicht kann ich sie ja auch mit dem Vespa-Virus anstecken. Dank des 2020 eingeführten B196-Führerscheins könnte sie dann recht günstig an eine Fahrerlaubnis für eine 125er kommen…

    Das Vespa-Feeling!

    Im Nachlauf muss ich sagen: alles richtig gemacht!
    Eine 125er hat ausreichende Endgeschwindigkeit, um auch außerhalb der Stadt gut im Verkehr mitzuschwimmen. Auch die Beschleunigung ist völlig ausreichend. Als Vespafahrer geht es ja nicht darum, an der Ampel den schnellsten Start hinzulegen.
    Eine 125er hat darüber hinaus den Vorteil, dass sie ggü. einer 300er deutlich geringeren Verbrauch hat (2.4l ggü. 3.3l/100km) und so trotz kleinerem Tank (7.0l ggü. 8.5 l) eine höhere Reichweite erzielt (292km ggü. 257km). Und bei knapp 300km Reichweite muss man nicht ständig hektisch auf die Tankanzeige schauen.
    Auch die bullige GTS-Form war definitiv die richtige Wahl. Gerade als Mann wirkt man auf einer Primavera ja doch immer etwas verloren. Und die wuchtige GTS-Bauform verleiht einem einfach ein gewisses Sicherheitsgefühl.
    Etwas unglücklich war ich ja zunächst, dass ich mich (aufgrund der geringeren Endgeschwindigkeit) gegen eine Elektro-Vespa entscheiden musste. Aus Umweltaspekten hätte mir das schon gut gefallen. Was ich dabei aber echt unterschätzt hatte: eine Verbrenner-Vespa liefert nochmal ein ganz besonderes Gefühl. Sie tuckert herrlich vor sich hin. Wenn man Gas gibt, vibriert das ganze Fahrgestell leicht mit. Ein Kracherl halt. What a feeling! Im Nachlauf würde ich mich daher inzwischen selbst bei gleicher Endgeschwindigkeit ganz klar für eine Verbrenner-Vespa entscheiden.
    Last but not least: It’s a vespa! D.d.: ein zeitlos schönes Design, wertige Verarbeitung und das ganz besondere Vespa-Fahrgefühl.
    Ich bin kein Markenfetischist. Aber: eine Vespa zu fahren (und nicht irgendeinen Roller) – das macht etwas mit Kopf, Herz + Seele – ganz klar. Ich freue mich auf den Sommer… 🙂