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Pflanzensubstrat für nässeempfindliche Pflanzen Exotengarten-KnowHow

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    Bei nässeempfindlichen Pflanzen ist ein geeignetes Substrat überlebenswichtig. Worauf es hierbei ankommt…

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    Allgemein

    Die allermeisten Exoten stammen aus Gegenden, wo es nicht nur wärmer ist als bei uns, sondern auch entschieden trockener. Hinzu kommt, dass die Pflanzen dort häufig in sehr steinigem, wasserdurchlässigen Boden wachsen.
    Pflanzt man solche Exoten bei uns aus, so kommt es insbesondere in unseren feuchten Wintern zu Problemen, wenn die Tageserwärmungen nicht ausreichen, unsere verdichteten Böden nach größeren Niederschlägen wieder ausreichend zu trocknen. In Konsequenz kommt es zu Staunässe, Pilzbefall und Wurzelfäule. Und im schlimmsten Fall geht die Pflanze dann ein.
    Um dem zu begegnen, ist es eminent wichtig, nässeempfindlichen Pflanzen möglichst großflächig in ein durchlässiges Substrat zu pflanzen.

    Typische Substrat-Mischungen

    Humose Substrate mit hohem mineralischem Anteil
    Bei im Handel angebotenen Spezialsubstraten für Kakteen oder Sukkulenten handelt es sich meist um mit mineralischen Materialien angereicherte humose Substrate.
    Typischerweise bestehen diese Substrate aus:

    • ~50% Humus- / Aussaaterde
    • ~15% Torf / Kokosfaser
    • ~20% Lava / Bims
    • ~15% Sand

     
    Da diese Substrate meist einen recht hohen Erdanteil haben, sind sie für besonders nässeempfindliche Exoten eher nicht geeignet. Möchte man das Substrat trotzdem nutzen, sollte man es mit mineralischen Materialien auf Minimum 70% mineralische Anteile strecken.

    Rein mineralische Substrate
    Besonders nässeempfindliche Pflanzen (z.B. aus Mittelamerika) wachsen an ihrem Natur-Standort meist in extrem steinigen Böden mit einem Humusanteil unter 1%. Solche Pflanzen sollte man bei uns möglichst in rein mineralisches Substrat pflanzen.
    Typischerweise basieren rein mineralische Substrate auf:

    • ~30% Lava
    • ~50% Bims
    • ~20% Zeolith

     
    Als Kaufprodukt empfiehlt sich hier z.B. ‚Lechuza Pon‘ (Lechuza) oder ‚Kakteensubstrat Premium‘ (Vulcatec). Gelegentlich sind entsprechende Kaufprodukte i.ü. vorgedüngt. In dem Fall sollte man frühestens nach etwa 6 Monaten düngen.

    Typische Substrat-Bestandteile

    Mineralische Bestandteile
    Lava / Bims
    Lava (=Vulkanstein) und Bims (=durch Gas aufgeschäumtes, sehr leichtes, poröses Lava) sorgen insbesondere für ein dauerhaft durchlässiges Substrat und eine gute Durchlüftung des Bodens.
    Lava und Bims zeichnen sich darüber hinaus durch eine hohe Wasserspeicher-Fähigkeit aus und halten so das Luft- / Wasser-Verhältnis in Substraten bei entsprechender Körnung im Gleichgewicht. Damit wird Staunässe vermieden, was die Pilz- und Fäulnisgefahr minimiert.
    Bims ist bei feuchtigkeitskritischen Pflanzen tendentiell etwas besser geeignet, da Lava Feuchtigkeit länger hält und so die Fäulnisgefahr erhöht. Andererseits ist Lava etwas schwerer und sorgt so insbesondere bei rein mineralischen Substraten für höhere Standfestigkeit der Pflanze.
     
    Blähton / Kies / Splitt / Sand
    Materialien wie Blähton (=gebrannter Ton), Kies, Splitt, Sand o.ä. sorgen bei entsprechender Körnung für ein dauerhaft durchlässiges Substrat und eine gute Durchlüftung des Bodens, können aber (quasi) kein Wasser speichern.
     
    Zeolith
    Bei Zeolith handelt es sich um fein gemahlenes Gesteinsmehl.
    Zeolith ist im Stande, Nährstoffe zu binden, bevor diese beim Bewässern oder bei Stark-Regen insbesondere bei sehr durchlässigem Boden schnell ausgewaschen werden. Zeolith ist ein Nährstoff-Puffer, der überschüssigen Dünger aufnimmt und bei Bedarf wieder dosiert an die Pflanze abgibt. Bei Nährstoffmangel dient Zeolith also als Dünger und bei Nährstoffüberschuss verhindert es eine Überdüngung und damit das mögliche Verbrennen der Wurzeln.
    So stabilisiert Zeolith den pH-Wert des Bodens und ist gerade bei stark mineralischen, durchlässigen Pflanzensubstraten ein ganz wesentlicher Baustein.
    Organische Bestandteile
    Humus- / Aussaaterde
    Humus- / Aussaaterde beinhaltet einen hohen Anteil an Mikroorganismen, die durch die Zersetzung pflanzlicher und tierischer Stoffe für einen langfristig hohen Nährstoffgehalt des Bodens sorgen. Darüber hinaus sorgt Humus- / Aussaaterde für eine gute Wasserspeicherung.
     
    Torf / Kokosfaser
    Bei Torfkultursubstraten (TKS) handelt es sich um aus Mooren entnommenen Weißtorf.
    Torf hat ein extrem hohes Wasserspeicher-Vermögen, der für eine gute Durchlüftung des Bodens sorgt und Pflanzen so vor Pilzbefall und Fäulnis schützt. Torf ist allerdings sehr nährstoffarm und macht den Boden sauer (niedriger ph-Wert).
    Der Abbau von Torf in den Mooren setzt gespeichertes CO2 frei. Ohne Torf trocknen Moore aus und können gar kein CO2 mehr speichern. Aus Klimaschutzaspekten sollte man daher auf Torf verzichten. Als Torfersatz eignet sich z.B. Kokosfaser. Da Kokosfasern schnell zerfallen, verpufft ihre Wirkung allerdings schneller als bei Torf.