Das Heizkabel ist die Lebensversicherung des Exotengärtners. Worauf ist beim Kauf zu achten?
Als Exotengärtner kommt man in aller Regel nicht um einen beheizten Winterschutz herum. Am einfachsten und flexibelsten funktioniert die Beheizung mit entsprechenden Heizkabeln, gerade in sehr engen Behausungen, wo ein Heizlüfter keine Option ist. |
Heizkabel-Arten |
Heizkabel gibt es wie Sand am Meer. Die Preise schwanken z.T. erheblich. Ein Preisvergleich lohnt sich daher auf alle Fälle. Zur Auswahl stehen folgende Heizkabel-Arten: Da sind zunächst die speziellen Pflanzen-Heizkabel. Diese Kabel sind für den Außenbereich ausgelegt + werden i.d.R. mit einer Leistung von etwa 5-20W/m angeboten. Auch, wenn einem das zunächst nicht ausreichend erscheint, reichen solch ’schwache‘ Heizkabel völlig aus, wenn man für eine effektive Wärme-Isolierung (z.B. mittels Umhausung der Pflanze) sorgt. Vorteil dieser ’schwächeren‘ Kabel ist, dass sie nur handwarm werden, also keine Brand- oder Überhitzungsgefahr für die Pflanze darstellen und daher direkt an der Pflanze anliegen dürfen. Meine preferierten Heizkabel sind Dachrinnen-Heizkabel. Auch diese sind für den Außenbereich ausgelegt + haben i.d.R. eine ähnliche Leistung (10-20W/m), werden also i.d.R. auch nur handwarm. Gelegentlich bekommt man diese etwas günstiger als Pflanzen-Heizkabel. Gute Erfahrungen habe ich mit Heizkabeln von Voss.eisfrei gemacht, die man über weidezaun.info recht günstig erstehen kann. Auch Terrarien-Heizkabel arbeiten in einem Leistungsbereich von etwa 10W/m und sind daher geeignet, sofern sie für den Außenbereich zugelassen sind. Manche Leute nutzen Teich-Heizbänder. Diese sind häufig etwas leistungsstärker (~40W/m) ausgelegt. Hier muss man aufpassen, dass die Kabel nicht zu heiß werden. Direkter Kontakt mit der Pflanze oder dem Schutzbau kann problematisch werden. Und dann gibt es noch die ‚alte Methode‘ mit Lichterketten. Das funktioniert nur bei solchen mit Glühbirnen. LED-Lichterketten scheiden also aus. Problem: Lichterketten mit Glühbirnen werden kaum noch angeboten. Und der Wirkungsgrad ist ggü. reinen Heizkabeln etwas geringer. I.ü.: Pflanzen- und Dachrinnen-Heizkabel haben gelegentlich ein Thermostat integriert. Dieses sorgt dafür, dass das Kabel automatisch ab etwa +3° ein- und bei +10°C wieder ausschaltet. Das macht Sinn, um damit seine Dachrinnen zu enteisen. Für den winterlichen Pflanzenschutz ist die Schalttemperatur aber meist eher ungeeignet. Außerdem schalten die integrierten Thermostate i.d.R. sehr ungenau. |
Heizkabel-Länge |
Bei der Kabellänge sollte man nicht zu sparsam kalkulieren. Mit dem Heizkabel sollte man den Wurzelbereich, den Stamm / das Geäst und die Krone / das Blattwerk ‚beglücken‘ können. Schon für 2 große Schlaufen über dem Wurzelbereich sind schnell mal 3-4m Heizkabel verbraucht. Und nicht vergessen: die Pflanzen wachsen ja noch. So sollte man z.B. bei einer Hanfpalme mit 1m Stammhöhe etwa 10m Heizkabel einkalkulieren. Und bei 2m Stammhöhe dürfen es gerne auch 14m Heizkabel sein (siehe auch: Trachycarpus fortunei: Heizkosten im Winter). |
Thermostate |
I.d.R. benötigt man neben dem Heizkabel ein zusätzliches Thermostat, welches das Heizkabel bei bestimmten Temperaturen ein- oder ausschaltet. Selbst für Heizkabel mit integriertem Thermostat ist das i.d.R. erforderlich. Das Thermostat sollte einen Temperaturbereich bis mindestens -20°C abdecken. Häufig werden hierfür Universalthermostate UT-200 / UT-300 / UT-400 (z.B. von ELV vertrieben) eingesetzt. Da ich mit diesen mehrfach Qualitätsprobleme hatte (Temperatursensorkabel abgerissen), bin ich inzwischen beim ITC-308 von Inkbird gelandet und sehr zufrieden. Richtig klasse finde ich die ITC-308 WIFI-Variante: nicht ganz günstig, aber man kann per App das Thermostat vom Sofa aus überwachen und steuern. Gehts noch cooler? Zur Programmierung des Thermostats: Man sollte Heizkabel mindestens 3-5° vor Erreichen der Frostgrenze einer Pflanze zuschalten, da Heizkabel mit ihrer begrenzten Heizleistung gerade bei rapiden Temperaturstürzen doch recht träge reagieren. |