Der Encephalartos horridus ist eine absolute Exoten-Rarität, ein kleines Monster, dass mit seinen spektakulär blau-grünen Blättern bezaubert.
SYSTEMATIK | ||||||||||||||
Encephalartos horridus – auch als Eastern Cape Blue Cycad (= blauer Ostkap-Palmfarn) bezeichnet – ist 1 von 62 Pflanzenarten in der Gattung der Encephalartos, den sogenannten ‚Brotpalmfarnen‘. Die Bezeichnung ‚Brotpalmfarn‘ rührt daher, dass einige Arten zur Stärkegewinnung genutzt wurden, um daraus Brot zu backen. Es gibt 2 Wuchsformen: die Normalform und eine Zwergform (‚Dwarf‘), die etwas kürzere Blattstengel und kleinere Blätter hat. Der Encephalartos horridus gilt als gefährdet und steht auf der roten Liste afrikanischer Pflanzen. Aus diesem Grund dürfen sie als Pflanze und Samen nur begrenzt exportiert werden.
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HERKUNFT / VERBREITUNG | ||||||||||||||
Der Encephalartos horridus stammt aus Südafrika, wo er an der Südostküste (Port Elizabeth und Uitenhage) wächst. Er wächst dort in trockenen, sehr sonnigen und nahezu frostfreien Gebieten, wo die jährlichen Niederschläge zwischen 250 bis 600mm liegen. Bei uns benötigt er daher auf alle Fälle einen sehr durchlässigen, leicht sauren Boden. | ||||||||||||||
EIGENSCHAFTEN | ||||||||||||||
Wachstum | ||||||||||||||
Encephalartos horridus wachsen relativ langsam, als Keimlinge aber etwas schneller als als Ableger. Bei uns erfolgt i.d.R. nur 1 Austrieb pro Saison. | ||||||||||||||
Frosthärte | ||||||||||||||
Encephalartos horridus verträgt nur leichten Frost bis etwa -3°C. | ||||||||||||||
HABITUS | ||||||||||||||
Wurzelsystem | ||||||||||||||
Encephalartos bilden Pfahlwurzeln und koralloide Wurzeln (= Wurzeln, die direkt unterhalb bzw. leicht oberhalb der Erdoberfläche wachsen). | ||||||||||||||
Sprossachse | ||||||||||||||
Der Encephalartos horridus ist ein immergrüner, einstämmiger Baum. Sein im Alter wuchtiger Stamm erreicht eine maximale Wuchshöhe von 150cm und einen Durchmesser bis zu 30cm, wächst teilweise unterirdisch und bildet am Stamm häufig Ableger (Succer). | ||||||||||||||
Blätter | ||||||||||||||
Ein Encephalartos horridus treibt pro Saison 1x, selten 2x aus. Er hat bis zu 100cm lange, zurückgebogene Wedel, an denen steife, zunächst intensiv silbrig-blaue Blätter sitzen, die sich dann im Alter matt-grün färben. Die Fiederblättchen können etwa bis zu 15cm lang und 3cm breit werden und münden jeweils in etwa 3-5 bedornten Blattspitzen, was den Artnamen ‚horridus‘ (= schrecklich) erklärt. | ||||||||||||||
Blüten | ||||||||||||||
Encephalartos horridus sind zweihäusig. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Männliche Pflanzen bilden meist 1 zylindrischen Zapfen (‚Cones‘), der bei einem Durchmesser von 10cm bis zu 50cm lang werden kann. Der Zapfen ist blaugrün mit einer rotbraunen dichten Behaarung. Weibliche Pflanzen bilden 1, selten auch 2 oder mehr Zapfen. Sie sind orange-rot, eiförmig und können bei einem Durchmesser von 40cm bis zu 50cm lang werden. | ||||||||||||||
Früchte | ||||||||||||||
Die Zapfen bestehen aus der Zapfenachse und um diese herum angeordnete keilförmige Sporophyllen (Sporenblätter). Die einzelnen Sporophylle tragen an der Unterseite jeweils Sporangien (Pollensäcke). Zur Reifezeit streckt sich bei den männlichen Zapfen die Zapfenachse und die bis dahin dicht aneinander stehenden Sporophylle rücken auseinander, die Sporangien werden sichtbar, reißen auf und entlassen den Pollen. Die weiblichen Zapfen haben weniger, aber deutlich größere Sporophylle sowie 2 Samenanlagen am Sporophyll-Stiel. Wenn die Samenanlagen reif zur Bestäubung sind, rücken die dicht aneinander stehenden Sporophylle – wie bei den männlichen Zapfen – auseinander und können bestäubt werden. |