Nach einem langen Winter geht es nun in meine 13. Exotensaison 2023/24, die vorallem von vielen Umpflanzaktionen geprägt ist.
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März 2023 |
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Es geht wieder los. Ich starte in meine 13. Exotensaison. Und das wie immer mit großer Vorfreude… Bevor die Garten-Saison richtig startet, erfülle ich mir zunächst einen lang-gehegten Kindheitstraum: eine Vespa. Am 03.03.23 ist sie endlich da – eine mintgrüne Vespa GTS 125 (Modell: 2023), bestellt am 12.11.22. Klar, eine erste Spritztour (im Dunkeln bei knapp über 0°C) muss sein, aber ich kann es kaum erwarten, wenn es dann draußen endlich mal etwas wärmer wird und ich einen richtig schönen Ausritt machen kann… Zurück zum Gärtnern: Das Frühjahr ist die Jahreszeit der Wahrheit. Die im Garten überwinterten Pflanzen geben erste Lebenszeichen von sich, mehr oder weniger große Winterschäden werden sukzessive sichtbar und man hält Ausschau nach neuen Pflanzen. Spannend wird es dieses Mal vorallem bei einigen sehr frostkritischen Exoten, die ich erst letzte Saison im Garten gepflanzt habe. Ein 1. Winter-Fazit: Agaven, Palmlilien, Rauschöpfe + Bärengras Die 2 überdachten Agaven machen einen guten Eindruck. Nur die Blattspitzen der ältesten Blätter scheinen etwas gelitten zu haben. Die Yuccas und die Dasylirion machen auf den ersten Blick alle einen guten bis sehr guten Eindruck. Die 2 mit einem Holzgestell umbauten Yucca rostrata (Exotenbeet 1 + 2) scheinen dieses Jahr völlig pilzfrei. Bei der Nolina hibernica ist der Mittelspeer dagegen arg hellgrün bis gelb und verpilzt. Das sieht gar nicht gut aus. Die ungeschützte Nolina microcarpa (Jungpflanze) macht dagegen einen guten Eindruck. Bei der Hesperaloe parviflora sind einige Blätter vergammelt. Es scheint aber, dass die mittleren Blätter fest sitzen. Beim Calibanus hookeri kann man noch nichts sagen. Baum- und Palmfarne Beim Dicksonia antarctica kann man noch nicht sagen, wie gut er den Winter in der Styroporumhausung überstanden hat. Die Cycas revoluta hat den Winter in der Styroporumhausung aber auf alle Fälle sensationell gut überstanden hat. Grasbäume Beim Xanthorrhoea johnsonii sind – ziemlich ärgerlich! – viele ‚Halme‘ erfroren / vergammelt. Es war offenbar keine gute Idee, die Blätter im Styroporbau noch zusätzlich mit Vliesband einzuwickeln. Obstpflanzen Beim mittels Vlieshaube und Heizkabel geschützten Ficus carica ‚Brown turkey‘ scheinen die End-Knospen erforen. Ich denke aber, dass er den Winter überstanden hat. Der nur mittels Styroporkiste geschützte Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ macht dagegen einen richtig guten Eindruck. Die Endknospe des Stecklings sieht vital aus. Ich freue mich i.ü. riesig auf die Feigenkultivierung und fragen mich, warum ich eigentlich erst 2022 auf diese Idee gekommen bin… Beim letztes Jahr gepflanzten Olea europaea ‚Morchione‘ sind etwa die Hälfte der Blätter vertrocknet. Die restlichen Blätter scheinen noch vital. Warten wir mal die nächsten Wochen ab. Der beheizte Schutz unter einer Vlieshaube war aber offenbar nicht optimal. Die anderen Jung-Oliven (1x Olea europaea ‚arbequina‘, 2x Olea europaea ‚bianchera‘, 1x Olea europaea ‚Elit-5‘) im Exotenbeet 7 sehen weitaus besser aus. Und der große Olea europaea ‚arbequina‘ im Exotenbeet 1 hat im Winterschutz-Zelt zwar wieder einige Blätter verloren, macht aber sonst einen ganz guten Eindruck. Und Poncirus trifoliata, Ziziphus jujuba, Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ und die 3 Asimina triloba sehen auch ohne Winterschutz wie immer top aus. Die Musa basjoo sind noch eingepackt. Hier kann man noch nichts über den Zustand sagen. Palmen Während die weibliche Trachycarpus fortunei gut ausschaut, haben die 2 männlichen Trachycarpus an allen äußeren Wedeln von den Blattspitzen kommend leichte bis starke Frostschäden. Womöglich habe ich den Frost diese Saison doch etwas unterschätzt. Im Dezember hatte es wenige Nächte mit Frösten bis etwa -13°C, wo ich die Palmen leichtsinnig nur mit 1 Vlieshaube geschützt hatte. Auch die Trachycarpus wagnerianus hat an den äußeren Wedeln Frostschäden. Das liegt auch daran, dass ich diese im Winter immer bewusst etwas weniger aufwändig schütze. Die im Styroporschutzbau überwinterte Chamaerops humilis var. cerifera macht dagegen einen extrem guten Eindruck. Gleiches gilt für die Phoenix canariensis. Das dicke Einpacken mit Bastmatte, Schlafsack + Vlieshaube hat sie offenbar auch über einen langen Zeitraum sehr gut vertragen. Rankpflanzen Die 2 Akebia quinata bilden bereits erste Knospen. Die Passiflora caerulaea sehen dagegen leider wieder erfroren / vertrocknet aus. Aber mal abwarten! Sonstige Exoten Der Nerium oleander ‚Atlas‘ hat den Winter unter dem Schutzbau (Holzgestell + Vlieshaube + Heizkabel) offenbar sehr gut überstanden. Der ungeschützte Eucalyptus pauciflora hat leichte Frostschäden an den Blättern. Schon komisch, wo der Winter doch gar nicht so streng war. Bei der Albizia julibrissin, gehe ich davon aus, dass sie den Winter auch ohne Winterschutz überstanden hat. Beim Dicksonia antarctica kann man dagegen noch nichts sagen. Es lässt sich schon jetzt festhalten, dass es trotz eines eher milden Winters doch mehr Frostschäden als erwartet gab. Wirklich seltsam. Und erste Rückmeldungen aus entsprechenden Fachforen zeigen, dass es diesen Winter offenbar einige Exoten-Profis so erwischt hat. Am 18.03. wird der Winterschutz schließlich vollständig abgebaut. Sollte es doch nochmal frostig werden, würde ich für die Frostbeulen wieder einen notdürftigen Winterschutz errichten. Und dann kommt der Frost doch nochmal wieder: zwischen 27. und 29.03. soll es nochmal 2 Nächte mit leichten Frösten bis -3°C geben. D.h.: die besonders frostkritischen Exoten müssen nochmal notdürftig eingepackt werden. |
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April 2023 |
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Nolina hibernica und Dasylirion wheeleri bauen aktuell stark ab. Insbesondere die Mittelspeere werden strohig und sukzessive hellgelb / weiß. Es sieht böse nach einem schweren Nässeschaden / Wurzelschaden aus. Sehr kritisch, ob sich die 2 nochmal fangen werden. Und der Winter scheint noch nicht vorbei. Auch jetzt Anfang April sind wieder Nacht-Fröste bis -4°C angekündigt. Der vor 2.5 Monaten erstandene Encephalartos horridus sitzt noch im Topf und steht seither bei mir im Wohnzimmer. Er hat aber inzwischen einen 3. Trieb gebildet, wo sich gerade der Wedel langsam öffnet. Das Frühjahr macht einen wettertechnisch zur Zeit regelrecht mürbe. Und der Anblick der durch den Winter stark geschädigten Exoten tut sein Übriges. Insbesondere schmerzt mich der Anblick von der Nolina hibernica und vom Dasylirion wheeleri, aber auch – und das nicht das 1. Frühjahr – von der Yucca rigida, deren Blätter nach dem Winter immer arg geschädigt ausschauen. Die Nolina hibernica ist definitiv hin: die Mittelblätter lassen sich ziehen. That’s it! Es war ihr einfach zu feucht dieses Frühjahr. Sehr schade! Um die Laune etwas zu steigern, kaufe ich Ende April eine Yucca faxoniana bei eBay (Verkäufer: imrhid0). Sie hat bereits einen etwa 12cm hohen Stamm mit etwa 42cm Stammumfang, ist bewurzelt und kostet 100€ (zzgl. 20€ Versand aus Ungarn). Faxoniana sind meine absoluten Lieblings-Yuccas. Ich hatte ja schon mal eine Faxoniana, die dann im 2. Winter elendig vergammelt ist. Das tat so weh, dass ich Faxoniana in die Kategorie ‚leider bei uns nicht kultivierbar‘ verbannt hatte. Nun also ein 2. Versuch. Ich werde alles dafür tun, dass es dieses Mal funktioniert. Außerdem kaufe ich einen neuen Dasylirion wheeleri mit bereits einem kleinen 5cm-Stammansatz bei mypalmshop.de für 80€ (zzgl. 10€ Versandkosten). |
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Mai 2023 |
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So starte ich im Garten nun mit ersten (Um-)Pflanzungen:
Anfang Mai bestelle ich bei manfredhans.de eine weitere Feige – eine Ficus carica ‚Michurinska-10‘. Im 7.5l-Topf kostet sie 57€ (zzgl. 6.50€ Versand). Die Sorte ‚Michurinska-10‘ – gelegentlich auch als ‚Florea‘ oder ‚Ali Pascha‘ bezeichnet – gilt als frosthärteste Feigensorte. Sie ist auf dem Balkan verbreitet. Da Michurinska-10 ihre Früchte an Neutrieben bildet, können sich bei ihr auch nach Frostschäden noch Früchte bilden. |
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Juni 2023 |
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Anfang Juni bilden die Delosperma erste Blüten. Ansonsten geht es mit dem Umpflanzen im Garten weiter. Meine standortälteste Musa basjoo im Exotenbeet 6 wird eliminiert. Alle treibenden Scheinstämme werden ins Exotenbeet 7 umgepflanzt bzw. 3 davon landen in einem Kübel. An die Stelle der Musa basjoo im Exotenbeet 6 wird die Asimina triloba ‚Prima 1216‘, die bislang eher ungünstig im halbschattigen Exotenbeet 3 saß. Diesen Platz wiederum nimmt nun der Tetrapanax papyrifer ‚Steroidal Giant‘ ein, den ich ziemlich genau vor 1 Jahr aus dem Exotenbeet 7 in einen Topf zurückgepflanzt hatte, da er sich im Beet schwer tat. Nun also ein 2. Versuch im halbschattigen, etwas geschützteren Exotenbeet 3. Und schließlich versetze ich den Opuntia polyacantha ‚Wibke‘ vom Exotenbeet 1 ins Exotenbeet 4, weil der Feigenkaktus so nah an der einen Trachycarpus gepflanzt war, dass ich mich im Winter immer schwer tue mit dem Schutz der Palme. I.ü.: die Hesperaloe parviflora sah ja nach dem Winter ziemlich vergammelt aus. Nachdem ich sie nun bodennah zurückgeschnitten habe, entdecke ich erfreulicherweise neue Triebe. Die letzten Jahre habe ich Exoten häufig dort gepflanzt, wo gerade ein Platz im Garten entstand. Viele Pflanzen saßen daher nicht unbedingt günstig, was deren Kulturanforderungen betrifft. So haben diese Exoten nur ein sehr langsames Wachstum erzielt, selten / nie geblüht oder auch im Winter erhebliche Schäden davon getragen. Diese Saison ist daher nun sowas wie die Korrektur-Saison. Viele Exoten werden im Garten an für sie günstigere Standorte versetzt. So bekommen die Exotenbeete nun also doch alle einen geschärften Charakter:
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Meine Saison-Erkenntnisse |
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