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Exotengarten-Saison 2023/24 Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

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    Nach einem langen Winter geht es nun in meine 13. Exotensaison 2023/24, die vorallem von vielen Umpflanzaktionen geprägt ist.

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    März 2023

    Es geht wieder los. Ich starte in meine 13. Exotensaison. Und das wie immer mit großer Vorfreude…
    Bevor die Garten-Saison richtig startet, erfülle ich mir zunächst einen lang-gehegten Kindheitstraum: eine Vespa. Am 03.03.23 ist sie endlich da – eine mintgrüne Vespa GTS 125 (Modell: 2023), bestellt am 12.11.22. Klar, eine erste Spritztour (im Dunkeln bei knapp über 0°C) muss sein, aber ich kann es kaum erwarten, wenn es dann draußen endlich mal etwas wärmer wird und ich einen richtig schönen Ausritt machen kann…
    Zurück zum Gärtnern:
    Das Frühjahr ist die Jahreszeit der Wahrheit. Die im Garten überwinterten Pflanzen geben erste Lebenszeichen von sich, mehr oder weniger große Winterschäden werden sukzessive sichtbar und man hält Ausschau nach neuen Pflanzen. Spannend wird es dieses Mal vorallem bei einigen sehr frostkritischen Exoten, die ich erst letzte Saison im Garten gepflanzt habe.
     
    Ein 1. Winter-Fazit:
     
    Agaven, Palmlilien, Rauschöpfe + Bärengras
    Die 2 überdachten Agaven machen einen guten Eindruck. Nur die Blattspitzen der ältesten Blätter scheinen etwas gelitten zu haben.
    Die Yuccas und die Dasylirion machen auf den ersten Blick alle einen guten bis sehr guten Eindruck. Die 2 mit einem Holzgestell umbauten Yucca rostrata (Exotenbeet 1 + 2) scheinen dieses Jahr völlig pilzfrei.
    Bei der Nolina hibernica ist der Mittelspeer dagegen arg hellgrün bis gelb und verpilzt. Das sieht gar nicht gut aus. Die ungeschützte Nolina microcarpa (Jungpflanze) macht dagegen einen guten Eindruck.
    Bei der Hesperaloe parviflora sind einige Blätter vergammelt. Es scheint aber, dass sie überlebt hat.
    Beim Calibanus hookeri kann man noch nichts sagen.
    Baum- und Palmfarne
    Auch beim Dicksonia antarctica kann man noch nicht sagen, wie gut er den Winter in der Styroporumhausung überstanden hat.
    Die Cycas revoluta hat den Winter in der Styroporumhausung aber auf alle Fälle sensationell gut überstanden hat.
    Grasbäume
    Beim Xanthorrhoea johnsonii sind wieder viele ‚Halme‘ erfroren. Auch, wenn es nur ein optischer Makel ist, ärgert es mich, dass ich diese wieder nicht schadlos über den Winter bekommen habe. Es war dieses Mal offenbar keine gute Idee, die Blätter im Styroporbau noch zusätzlich mit Vliesband einzuwickeln.
    Obstpflanzen
    Beim mittels Vlieshaube und Heizkabel geschützten Ficus carica ‚Brown turkey‘ scheinen die End-Knospen erforen. Ich denke aber, dass er den Winter überstanden hat. Der nur mittels Styroporkiste geschützte Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ macht dagegen einen richtig guten Eindruck. Die Endknospe des Stecklings sieht vital aus. Ich freue mich i.ü. riesig auf die Feigenkultivierung und frage mich, warum ich eigentlich erst 2022 auf diese Idee gekommen bin…
    Beim letztes Jahr gepflanzten Olea europaea ‚Morchione‘ sind Minimum die Hälfte der Blätter erfroren / vertrocknet. Warten wir mal die nächsten Wochen ab. Der beheizte Schutz unter einer Vlieshaube war aber offenbar nicht optimal. Die anderen Jung-Oliven (1x Olea europaea ‚arbequina‘, 2x Olea europaea ‚bianchera‘, 1x Olea europaea ‚Elit-5‘) im Exotenbeet 7 sehen dagegen besser aus. Und der große Olea europaea ‚arbequina‘ im Exotenbeet 1 hat im Winterschutz-Zelt zwar wieder einige Blätter verloren, macht aber sonst einen guten Eindruck.
    Poncirus trifoliata, Ziziphus jujuba, Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ und die 3 Asimina triloba sehen auch ohne Winterschutz wie immer top aus.
    Die Musa basjoo sind noch eingepackt. Hier kann man noch nichts über den Zustand sagen.
    Palmen
    Während die weibliche Trachycarpus fortunei gut ausschaut, haben die 2 männlichen Trachycarpus an allen äußeren Wedeln von den Blattspitzen kommend mittlere Frostschäden. Womöglich habe ich den Frost diese Saison doch etwas unterschätzt. Im Dezember hatte es wenige Nächte mit Frösten bis etwa -13°C, wo ich die Palmen leichtsinnig nur mit 1 Vlieshaube geschützt hatte.
    Auch die Trachycarpus wagnerianus hat an den äußeren Wedeln Frostschäden. Das liegt auch daran, dass ich diese im Winter immer bewusst etwas weniger aufwändig schütze.
    Die im Styroporschutzbau überwinterte Chamaerops humilis var. cerifera macht dagegen einen extrem guten Eindruck.
    Gleiches gilt für die Phoenix canariensis. Das dicke Einpacken mit Bastmatte, Schlafsack + Vlieshaube hat sie offenbar auch über einen langen Zeitraum sehr gut vertragen.
    Rankpflanzen
    Die 2 Akebia quinata bilden bereits erste Knospen.
    Die Passiflora caerulaea sehen dagegen leider wieder erfroren / vertrocknet aus. Aber mal abwarten!
    Sonstige Exoten
    Der Nerium oleander ‚Atlas‘ hat den Winter unter dem Schutzbau (Holzgestell + Vlieshaube + Heizkabel) offenbar sehr gut überstanden.
    Der ungeschützte Eucalyptus pauciflora hat Schäden an den Blättern. Schon komisch, wo der Winter doch gar nicht so streng war.
    Bei der Albizia julibrissin gehe ich davon aus, dass sie den Winter auch ohne Winterschutz überstanden hat.
    Beim Dicksonia antarctica kann man dagegen noch nichts sagen.
     
    Es lässt sich schon jetzt festhalten, dass es trotz eines eher milden Winters doch mehr Frostschäden als erwartet gab. Wirklich seltsam. Und erste Rückmeldungen aus entsprechenden Fachforen zeigen, dass diesen Winter offenbar einige Exoten-Profis Probleme hatten.
    Am 18.03. wird der Winterschutz schließlich vollständig abgebaut. Sollte es doch nochmal frostig werden, würde ich für die Frostbeulen wieder einen notdürftigen Winterschutz errichten.
    Und dann kommt der Frost doch nochmal wieder: zwischen 27. und 29.03. soll es nochmal 2 Nächte mit leichten Frösten bis -3°C geben. D.h.: die besonders frostkritischen Exoten müssen nochmal notdürftig eingepackt werden.

    April 2023

    Nolina hibernica und Dasylirion wheeleri bauen aktuell stark ab. Insbesondere die Mittelspeere werden strohig und sukzessive hellgelb / weiß. Es sieht böse nach einem schweren Nässeschaden / Wurzelschaden aus. Sehr kritisch, ob sich die 2 nochmal fangen werden.
    Und der Winter scheint noch nicht vorbei. Auch jetzt Anfang April sind wieder Nacht-Fröste bis -4°C angekündigt.
    Der vor 2.5 Monaten erstandene Encephalartos horridus sitzt noch im Topf und steht seither bei mir im Wohnzimmer. Er hat aber inzwischen einen 3. Trieb gebildet, wo sich gerade der Wedel langsam öffnet.
    Das Frühjahr macht einen wettertechnisch zur Zeit regelrecht mürbe. Und der Anblick der durch den Winter stark geschädigten Exoten tut sein Übriges. Insbesondere schmerzt mich der Anblick von der Nolina hibernica und vom Dasylirion wheeleri, aber auch – und das nicht das 1. Frühjahr – von der Yucca rigida, deren Blätter nach dem Winter immer arg geschädigt ausschauen.
    Die Nolina hibernica ist definitiv hin: die Mittelblätter lassen sich ziehen. That’s it! Es war ihr einfach zu feucht dieses Frühjahr. Sehr schade!
    Um die Laune etwas zu steigern, kaufe ich Ende April eine Yucca faxoniana bei eBay (Verkäufer: imrhid0). Sie hat bereits einen etwa 12cm hohen Stamm mit etwa 42cm Stammumfang, ist bewurzelt und kostet 100€ (zzgl. 20€ Versand aus Ungarn). Faxoniana sind meine absoluten Lieblings-Yuccas. Ich hatte ja schon mal eine Faxoniana, die dann im 2. Winter elendig vergammelt ist. Das tat so weh, dass ich Faxoniana in die Kategorie ‚leider bei uns nicht kultivierbar‘ verbannt hatte. Nun also ein 2. Versuch. Ich werde alles dafür tun, dass es dieses Mal funktioniert.
    Außerdem kaufe ich einen neuen Dasylirion wheeleri mit bereits einem kleinen 5cm-Stammansatz bei mypalmshop.de für 80€ (zzgl. 10€ Versandkosten).

    Mai 2023

    So starte ich im Garten nun mit ersten (Um-)Pflanzungen:

    • die unansehnliche Yucca rigida im Exotenbeet 1 wird bis auf Weiteres in einen Kübel gesetzt und durch die neue Yucca faxoniana ersetzt
    • der Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ aus dem Exotenbeet 2 wird ins Exotenbeet 5 neben den Ficus carica ‚Brown turkey‘ versetzt
    • die Yucca recurvifolia (Floribunda) x linearifolia ‚Tarantino Ice‘ wird im Exotenbeet 2 an den freigewordenen Platz des Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ versetzt
    • im Exotenbeet 4 wird die Nolina hibernica entsorgt und der Dasylirion wheeleri in einen Kübel gesetzt
    • die Yucca recurvifolia wird im Exotenbeet 4 leicht versetzt an die Stelle des Nolina hibernica gepflanzt
    • die Agave neomexicana aus dem Exotenbeet 1 kommt an die Stelle der Yucca recurvifolia im Exotenbeet 4
    • der bisherige Dasylirion wheeleri im Exotenbeet 4 wird durch den neuen Dasylirion wheeleri ersetzt

    Anfang Mai bestelle ich bei manfredhans.de eine weitere Feige – eine Ficus carica ‚Michurinska-10‘ (M10). Im 7.5l-Topf kostet sie 57€ (zzgl. 6.50€ Versand). Die Sorte ‚Michurinska-10‘ – gelegentlich auch als ‚Florea‘ oder ‚Ali Pascha‘ bezeichnet – gilt als frosthärteste Feigensorte. Sie ist auf dem Balkan verbreitet. Da Michurinska-10 ihre Früchte an Neutrieben bildet, können sich bei ihr auch nach Frostschäden noch Früchte bilden.
    Aufgrund des bescheidenen Frühlings-Wetters erfolgt die Pool-Inbetriebnahme diese Saison erst am 07.05.. Letzte Saison erfolgte das schon Ende März.
    I.ü. hat es heute endlich mal fast sommerliches Wetter. Ideal, um mit der Vespa eine kleine Tour zu machen: von München aus zunächst gen Süden an den Tegernsee und anschließend in den Münchner Norden zum Feringasee auf einen halben ‚Russ‘ und dann wieder heim. In Summe 127km. Traumhaft wars. 🙂
    Auch Mitte Mai ist und bleibt es ein verregneter und sonnenarmer Frühling. Trotzdem schreitet die Natur voran, wenn auch etwas verspätet. Alle 3 Asimina triloba blühen inzwischen. Die 3 Trachycarpus fortunei schieben Blütenstände (auch die Trachy-Mama, die ja immer etwas später dran ist). Die 2 Ficus carica bilden nun ganz zart 1. Blätter. Und selbst der in der Garage im Topf überwinterte Tetrapanax papyrifer schiebt neue Blätter, obwohl ich ihn den Winter über zu gießen vergessen hatte. Vom Feigen-Virus infiziert, pflanze ich nun Feige Nr. 3, den frisch erstandenen Ficus carica ‚Michurinska-10‘. Alle 3 Feigen sitzen im Exotenbeet 6 direkt nebeneinander.
    Am 22.05. (Vatertag) nehme ich erstmals an der jährlichen Vespa-Corso-Tour durch München teil. Ein tolles Erlebnis bei zum Glück gutem Wetter!
    Das Wochenende 20./21.05. liefert bei uns endlich mal nahezu sommerliche Temperaturen (etwa 25°C). Und schon hat man das Gefühl, dass sich im Garten etwas tut: an der Poncirus trifoliata bilden sich erste Fruchtansätze, die Musa basjoo schieben ihre neuen Blätter nun mit Geschwindigkeit heraus, der Dicksonia antarctica bildet erste ‚Blattschnecken‘ und bei den Kakteen bilden sich beim Echinocereus triglochidiatus, beim größeren Echinocereus coccineus und beim Mammillaria weingartiana erste Blütenansätze.
    Ich nutze das gute Wetter und pflanze 2 weitere Exoten aus: das Geschenk von der lieben Gabriela – eine Agave chrysantha – und den Encephalartos horridus. Gerade der Encephalarthos ist natürlich ein großes Wagnis. Ich will es aber unbedingt probieren, ob man auch ein solches ‚Weichei‘ dauerhaft ausgepflanzt bei uns über den Winter bekommt.
    Nochmal Offtopic: am 22.05. erreiche ich bei meiner Vespa trotz des bescheidenen Wetters bereits die 1000km. Wahnsinn!
    Ende Mai wird das Wetter endlich besser und sofort legt sich die Natur ins Zeug: der Dicksonia antarctica schiebt gleichzeitig 6 Wedelschnecken raus, die sich nun sukzessive entrollen. Die Scheinstämme der Musa basjoo sind ggü. dem winterlichen Rückschnitt um inzwischen bis zu 60cm in die Höhe gewachsen. Die Musa im Exotenbeet 3 ist wieder mal am besten über den Winter gekommen und zeigt sich auch jetzt wieder sehr wüchsig. Bei der Musa im Exotenbeet 6 (meine standortälteste Banane!) haben es die dicksten Scheinstämme wieder nicht über den Winter geschafft. Es bilden sich zwar wieder einige neue Schösslinge, aber mit den vielen abgestorbenen Scheinstämmen sieht es inzwischen echt nicht mehr schön aus. Vielleicht ist der Standort einfach ungünstig. Die Nordseite unseres Gartens ist doch deutlich kälter als die Südseite. Dagegen haben sich die erst letztes Jahr neu gepflanzten Musa im Exotenbeet 7 gut geschlagen. Auch die typischen Spätzünder im Garten bilden nun erste neue Blatttriebe: der Olea europaea ‚arbequina‘ im Exotenbeet 1 sowie der Albizia julibrissin, der Nerium oleander ‚Atlas‘ und die Ziziphus jujuba im Exotenbeet 3. Der Xanthorrhoea johnsonii hat inzwischen wieder eine schöne neue Blattkrone (mit bis zu 30cm langen neuen Halmen), nachdem im Winter wieder viele Halme erfroren sind. Die 3 Trachycarpus fortunei haben nun alle ihre Blütenstände gebildet, 5 bzw. 8 bei den männlichen und leider nur 3 bei der weiblichen. Die 2 männlichen Palmen sind der weiblichen wieder ein Stück voraus. Bei ihnen sind die noch geschlossenen Blüten bereits sichtbar, während die weibliche Palme ihre Blütenstände erst noch weiter rausschieben muss, bis sie ihre Blüten enthüllt. Die Clematis ‚Nelly Moser‘ öffnet just erste Blüten. 2 der 3 Asimina triloba (‚Sunflower‘, ‚Susquehanna‘) haben bereits erste ganz kleine Fruchtansätze gebildet. Und die Poncirus trifoliata hat inzwischen jede Menge etwa erbsengroße Fruchtansätze gebildet.
    Heute mache ich mal etwas ‚klar Schiff‘ im Garten. Pflanzen werden zurückgeschnitten und anschließend dünge ich im Garten mit Hornspänen. Die Hesperaloe parviflora (rote Palmlilie) schneide ich massiv zurück. Diese Pflanzen tun sich mit unseren feuchten Wintern offenbar recht schwer. Schade drum, da sie doch so herrliche pink-rote Blütenstände zaubern. Beim Zurückschneiden fällt mir auf, dass der Eucalyptus pauciflora auf der wandzugewandten Seite am unteren Stamm massive Rindenplatzer durch den Frost bekommen hat. Das erklärt, warum der Baum seit Wochen Blätter abwirft. Das schaut nicht gut aus. Auch die Kniphofia ‚Pyromania Backdraft‘ (Fackellilie) hat den Winter definitiv nicht überlebt. Einige meiner Delosperma (Mittagsblumen) leider wohl auch nicht. Hier kommt es offenbar ganz stark auf die Sorte an. Und eine meiner 2 kleinen Olea europaea ‚bianchera‘ muss ich leider auch entsorgen. In dem Zuge versetze ich meinen Olea europaea ‚Elit-5‘ etwa 50cm an den Platz der ‚bianchera‘, um den Olivenhain aus ‚morchione‘, ‚bianchera‘, ‚arbequina‘ und ‚Elit-5‘ zusammenzuhalten.

    Juni 2023

    Anfang Juni bilden der Olea europaea ‚arbequina‘ (im Exotenbeet 1) und der Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ erste Blütenansätze. Die Delosperma öffnen bereits ihre erste Blüten. Während die 2 männlichen Trachycarpus fortunei bereits in Vollblüte stehen, sind die Blüten der weiblichen Trachycarpus fortunei noch geschlossen. Und die Poncirus trifoliata ist mal wieder am weitesten: sie hat nun schon erbsengroße Früchte gebildet.
    Ansonsten geht es mit dem Umpflanzen im Garten weiter. Meine standortälteste Musa basjoo im Exotenbeet 6 wird eliminiert. Alle treibenden Scheinstämme werden ins Exotenbeet 7 umgepflanzt bzw. 3 davon landen in einem Kübel. An die Stelle der Musa basjoo im Exotenbeet 6 kommt die Asimina triloba ‚Prima 1216‘, die bislang eher ungünstig im halbschattigen Exotenbeet 3 saß. Diesen Platz wiederum nimmt nun der Tetrapanax papyrifer ‚Steroidal Giant‘ ein, den ich ziemlich genau vor 1 Jahr aus dem Exotenbeet 7 in einen Topf zurückgepflanzt hatte, da er sich im Beet schwer tat. Nun also ein 2. Versuch im halbschattigen, etwas geschützteren Exotenbeet 3. Und schließlich versetze ich den Opuntia polyacantha ‚Wibke‘ vom Exotenbeet 1 ins Exotenbeet 4, weil der Feigenkaktus so nah an einer meiner Trachycarpus gepflanzt war, dass ich mich im Winter immer mit dem Schutz der Palme schwer getan habe. I.ü.: die Hesperaloe parviflora sah ja nach dem Winter ziemlich vergammelt aus. Nachdem ich sie nun bodennah zurückgeschnitten habe, entdecke ich erfreulicherweise neue Triebe.
    Die letzten Jahre habe ich Exoten häufig dort gepflanzt, wo gerade ein Platz im Garten entstand. Viele Pflanzen saßen daher nicht unbedingt günstig, was deren Kulturanforderungen betrifft. So haben diese Exoten nur ein sehr langsames Wachstum erzielt, selten / nie geblüht oder auch im Winter erhebliche Schäden davon getragen. Diese Saison ist daher nun sowas wie die Korrektur-Saison. Viele Exoten werden im Garten an für sie günstigere Standorte versetzt. So bekommen die Exotenbeete nun also doch alle so langsam einen geschärften Charakter:

    • Exotenbeet 1: Arboretum
    • Exotenbeet 2: Steppen-Beet 1 (insbes. Yucca)
    • Exotenbeet 3: Schatten-Beet 1 (gemischt)
    • Exotenbeet 4: Steppen-Beet 2 (insbes. Yucca + Dasylirion)
    • Exotenbeet 5: Palmen-Beet (insbes. Trachycarpus + Chamaerops)
    • Exotenbeet 6: Obst-Beet (insbes. Asimina triloba, Ficus carica + Olea europaea)
    • Exotenbeet 7: Schatten-Beet 2 (insbes. Musa basjoo)

    Olea europaea sind ja sowas wie mein Endgegner. So schöne Bäume, aber ich tue mich im Winter extrem schwer mit ihnen. Ein Grund, warum ich die letzten 1-2 Jahre einige als besonders frosthart geltende Sorten als Jungpflanzen ausgepflanzt habe. Wie sieht es nun nach dem Winter aus? Von den 4 Versuchskandidaten hat es ein ‚bianchera‘ leider nicht geschafft. Die anderen 3 bilden aber nun neue Blätter. Während der ‚bianchera‘ und der ‚Elit-5‘ noch sehr klein sind (etwa 20cm), hat der ‚morchione‘ ja schon einen dünnen, langen Stamm. Hier haben sich die neuen Blätter zunächst am bodennahen Stamm gebildet. Nun merkt man, wie der Saft sukzessive im Stamm aufsteigt und sich so auch weiter oben am Stamm bis in die Krone neue Triebe bilden. Olivenbäume erfordern viel Geduld…
    Am 08.06. bestelle ich bei lunaplant.de eine Magnolia grandiflora ‚Brackens Brown Beauty‘ im 12l-Container für 98.50€ (inkl. Versand). Laut Verkäufer ist die Pflanze wurzelecht. Die Magnolie ist ab Topfoberkante etwa 150cm groß (im Angebot wurden 120-140cm versprochen). Die Sorte gilt als eine der frosthärtesten Sorten unter den Grandiflora-Sorten. Sie stellt eine Auslese von Ray Brackens Gärtnerei in Süd-Carolina dar und wächst im Vergleich zu anderen Grandiflora-Sorten sehr kompakt mit etwas kleineren Blättern und Blüten. Ihre Blattunterseiten sind – typisch für Grandiflora – auffallend bräunlich überzogen. Die Magnolie nimmt den Platz des angeschlagenen Eucalyptus pauciflora ein. Somit gibt es in meinem Garten erstmals seit der Saison 2017/18 wieder eine Magnolie.
    Man sollte Passiflora caerulaea nicht zu früh abschreiben: nachdem ich meine im Frühjahr bodennah zurückgeschnitten hatte, bilden sie nun neue Blätter an den Resttrieben. Womöglich hätte ich sie gar nicht so weit zurückschneiden müssen…
    Ärgerlich! Ärgerlich! Meine Poncirus trifoliata hat in kürzester Zeit alle Fruchtansätze abgeworfen. Habe ich sie die letzten Tage ggf. zu stark gegossen?
    An der Kakteenfront haben bis Mitte Juni 6 Kakteen geblüht: die Cylindropuntia imbricata ‚pinky‘, die Opuntia polyacantha ‚Wibke‘, der Echinocereus triglochidiatus, der Echinocereus coccineus, die Mammillaria weingartiana und die Mammillaria vetula. Die Kakteen der Gattung Escobaria sind dagegen bei mir weiterhin ziemliche Wackelkandidaten. Nachdem sich der Escobaria sneedii ssp. leei eh schon die letzten Jahre zurückentwickelt hat, ist er nun endgültig tot. So verbleibt nur noch 1 Escobaria bei mir, der Escobaria vivipara ‚LZ 392 v. arizonica Fishlake Mountains‘.
    Haben sich diese Saison meine 2 männlichen und meine 1 weibliche Trachycarpus fortunei bzgl. Befruchtung verpasst? Die männlichen Blüten sind bereits alle verblüht und abgefallen, während die weiblichen Blüten z.T. noch geschlossen sind. Was ist denn da los? Komisch!
    Die letzten Tage habe ich mit Sorge beobachtet, wie sich einige neue Halme des Phyllostachys Vivax Aureocaulis außerhalb der Wurzelsperre bilden. Phyllostachys-Bambus-Arten bilden ja leider gerne Ausläufer und können so recht schnell zu einer großflächigen Plage werden, der man nicht mehr Herr wird. Also bin ich der Sache nachgegangen. Glücklicherweise haben sich die Ausläufer noch nicht allzuweit ausgebreitet. Aber der Bambus hat es wirklich geschafft, ca. 10cm unter der Erdoberfläche am Metallverschluss der Wurzelsperre ein paar Wurzel-Triebe durchzuschieben und so auszubrechen. Ich werde die Ausbruchstelle die Tage wieder kitten, ggf. einfach mit etwas Beton. Hoffen wir mal, dass ich alle Ausläufer eliminiert habe und der Bambus dann nicht nochmal ausbrechen kann.
    Und noch ein kleines Problem: 1 meiner 2 Gardena Sileno-Mähroboter streikt: er hat kein Schleifensignal mehr. Das Begrenzungskabel ist irgendwo unterbrochen. Mit meinem Kabelbruch-Detektor konnte ich die Bruchstelle leider nicht finden. Im schlimmsten Fall muss ich die Tage also ein neues Begrenzungskabel verlegen. Sehr ärgerlich!
    Mitte Juni haben der Hibiscus syriacus ‚red heart‘, der Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘, der Nerium oleander ‚Atlas‘, der Olea europaea ‚arbequina‘ und der Ziziphus jujuba 1. Blütenansätze ausgebildet.
    Am 24.06. entdecke ich 4 kleine Fruchtansätze an der erst vor gut 1 Monat gepflanzten Ficus carica ‚Michurinska-10‘. Da bin ich ja mal gespannt, ob sich daraus bereits reife Früchte entwickeln.
    An allen 3 Asimina triloba sind kleine Fruchtansätze erkennbar. Die ‚Susquehanna‘ scheint der ‚Sunflower‘ und der ‚Prima 1216‘ aber zeitlich etwas voraus, was die Fruchtgröße betrifft.

    Juli 2023

    Heute – am 01.07. – startet mein 2-monatiges Sabbatical. Etwas, was ich mir in all den Berufsjahren nie erlaubt habe, weil das aus meiner Sicht nur was für Weicheier, Arbeitsmüde und Kranke war. So ein Schwachsinn. Mir gehts gut. Wunderbar sogar. Ich gönne mir das Sabbatical einfach, um meine Work-Balance wieder ein bißchen mehr ins Gleichgewicht zu bringen. Ich freue mich!
    Bei der Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ finde ich heute leider jede Menge Fruchtansätze am Boden. Inwieweit der Starkregen die letzten Tage hier eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen.
    Bei meinen Sorgen-Yuccas im Exotenbeet 4 tut sich nun aber was. Die Yucca gloriosa sah ja nach ihrer letztjährigen Blüte nicht mehr gut aus: um den alten Blütenstand gammelten die Blätter weg und färbten sich lila, typisch für gestresste Yuccas. Heute entdecke ich aber direkt am alten Blütenstand 1 neuen Trieb. Und nach genauerem Hinsehen entdecke ich noch ein Kindel. Juhu! Die Yucca recurvifolia wiederum hat sich nach dem Versetzen dieses Frühjahr schwer getan. Sukzessive haben sich auch hier die Blätter lila verfärbt und sind dann abgestorben. Jetzt finde ich in unmittelbarer Nähe des Stamms einige Kindel. Sie scheint also zu leben. Warten wir mal ab… Auch meine Mini-Yucca rostrata im Exotenbeet 5 schiebt nun langsam erste neue Blätter.
    Delosperma lassen sich wirklich ganz einfach und schnell vermehren: vor etwa 6 Wochen habe ich ein paar ca. 5cm lange Triebe von meinen Bestands-Mittagsblumen abgeschnitten und diese in kleinen Töpfen leicht in die Erde gedrückt. Jetzt sind die Töpfe bereits volldurchwurzelt. Ich habe sie im Exotenbeet 1 ausgepflanzt. Also gleich nochmal: heute – am 04.07. – schneide ich die nächsten Stecklinge. Außerdem habe ich einen Passiflora caerulaea-Schnittling zum Bewurzeln in Wasser gestellt.
    Nun zeigen auch die obligatorischen Nachzügler 1. Blütenansätze: die Albizia julibrissin ‚Rosea‘, der Hibiscus syriacus ‚red heart‘ und die Ziziphus jujuba.
    Nachdem ich dieses Jahr einige Umpflanz-Aktionen getätigt habe, hier ein 1. Zwischen-Fazit:

    • Agave neomexicana ‚LZ 2081 Guadalupe Mountain Range (EB1 -> EB4): da es im Exotenbeet 1 doch sehr eng wurde, habe ich die Agave im Frühjahr 2023 ins Exotenbeet 4 versetzt. Wirkte sie zunächst noch etwas mitgenommen, scheint sie sich nun so langsam gefangen zu haben.
    • Opuntia polyacantha ‚Wibke‘ (EB1 -> EB4): auch die Opuntia habe ich aus Platzgründen vom Exotenbeet 1 ins Exotenbeet 4 versetzt. Die Opuntie hat kurze Zeit später Blüten gebildet, als hätte es den Umzug nie gegeben.
    • Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ (EB2 -> EB6): nachdem der Ficus seinen 1. Winter 2022/23 im Exotenbeet 2 unter einer Styroporkiste schadlos überstanden hatte, wurde er im Frühjahr 2023 ins Exotenbeet 6 zu den 2 anderen Feigen versetzt. Er treibt weiterhin prächtig aus.
    • Asimina triloba ‚Prima 1216‘ (EB3 -> EB6): das Versetzen einer Indianerbanane gilt als kritisch, weil man Gefahr läuft, die Pfahlwurzel zu verletzen. Meine Prima 1216 scheint das Umsetzen bis dato gut überstanden zu haben. Sie trägt sogar 1 Frucht.
    • Yucca recurvifolia (EB4 -> EB4): die Yucca saß bis dato sehr eng am Dicksonia antarctica. Ich habe sie daher dieses Frühjahr ein paar Zentimeter im selben Beet versetzt. Zunächst reagierte sie darauf – als Yucca-typische Streßreaktion – mit lila verfärbten Blättern. Und nun bildet sie einige Kindel in unmittelbarer Nähe. Die Mutterpflanze ist weiterhin beleidigt…
    • Musa basjoo (EB6 -> EB7): nachdem sich die Musa basjoo im Exotenbeet 6 Jahr für Jahr eher rückwärts entwickelte, habe ich intakte Scheinstämme ins Exotenbeet 7 zu anderen Musa basjoo versetzt. Sie wuchsen dort problemlos direkt weiter.
    • Tetrapanax papyrifer ‚Steroidal Giant‘ (Topf -> EB3): nachdem ich den Tetrapanax im Frühjahr 2022 mit erheblichen Frostschäden zurück in einen Kübel gesetzt hatte und ihn dann in der Garage ohne Licht und Wasser überwintert hatte, habe ich ihn nun im Frühjahr 2023 wieder im Exotenbeet ausgepflanzt. Er treibt sehr gut aus.
    • Delosperma (Topf -> EB1): bestimmte Delosperma-Sorten sind quasi-winterhart. Nachdem sich 2 Sorten bei mir im Garten als besonders frosthart herausgestellt haben, habe ich Triebe von diesen in kürzester Zeit im Topf bewurzelt und dann ausgepflanzt. Sie wuchsen im Beet direkt weiter.

    Nachdem das Wetter im Frühjahr wirklich schrecklich war, ist es nun seit Anfang Juni herrlich. Aktuell hat es tagsüber Temperaturen bis 35°C. Und nachts gewittert es häufiger.
    Vom 13.07. bis 19.07. hatte ich einen Gardasee-Kurz-Trip mit meiner Vespa geplant. Meine 1. längere Motorrad-Tour. Und mein 1. Urlaub ganz alleine. Der Trip geht leider nur bis Innsbruck, wo mir bei regennasser Straße beim Überqueren von Straßenbahnschienen das vordere Rad wegrutscht und ich mich mit etwa 30km/h hinlege. Da ich und meine Vespa doch einige Lädierungen davontragen, ist die Reise leider, leider vorzeitig beendet. Ein großer Traum ist geplatzt… 🙁
    Jetzt die Gewissheit: die versetzte Yucca recurvifolia hat das Versetzen leider nicht verkraftet. Der Mittelspeer ist vergammelt und lässt sich ziehen. Aber es haben sich inzwischen 4 kräftige Kindel um die Mutterpflanze herum gebildet. Der Fortbestand ist also gesichert.
    Mitte Juli ist die Ziziphus jujuba in ihrer Vollblüte. Es wimmelt nur so vor Insekten (vornehmlich Schwebfliegen), die sich genüsslich am Nektar laben. Wer behauptet, exotische Pflanzen würden das Nahrungsangebot einheimischer Insekten reduzieren und so das Insektensterben forcieren, dem würde ich jetzt gerne meinen Garten zeigen. In dem Zusammenhang bin ich auf den interessanten Artikel Insektensterben: Exotische Snacks helfen Bienen bei National Geographic gestoßen, der auf einer Studie der Uni Würzburg aus dem Jahr 2020 basiert.
    Ebenfalls Mitte Juli öffnen sich zart 1. Blüten des Hibiscus syriacus ‚red heart‘. Und der Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ und die Asimina triloba ‚Sunflower‘ werfen Früchte ab. Während der Diospyros nun vermutlich auch seine letzten Früchte abwirft, scheint es sich bei der Asimina eher um die typische 2. Fruchtfallperiode zu handeln, wo der Baum seine Früchte soweit reduziert, dass er die übrigen Früchte dann halbwegs verlässlich zur Vollreife bringen kann. Bislang sind es genau 3 kleine Früchte, die die Asimina abgeworfen hat. Verschmerzbar, wenn man sieht, wie voll der Baum noch hängt.
    Ende Juli schiebt der Dicksonia antarctica seinen 2. Blattkranz. Der 1. Blattkranz bestand aus 5 Wedeln. Und die Kniphofia ‚Pyromania Backdraft‘ bildet erste Blüten.
    Mir fällt auf, dass sich doch schon einige Exoten bei mir im Garten vermehrt haben. Z.B. die Yucca gloriosa (Exotenbeet 4), die nach der Blüte ein Kindel gebildet hat. Dann die Yucca recurvifolia (Exotenbeet 4), die nach dem Versetzen einige Kindel gebildet hat. Oder die Yucca gloriosa variegata (Exotenbeet 1), die gekindelt hat, nachdem der Stamm der Mutterpflanze vergammelt ist. Und schließlich die große Yucca rostrata (Exotenbeet 2), die es nicht überlebt hat, aber vorher 2 Kindel gebildet hatte. Neben den Yuccas haben auch die Agave neomexicana, der Cylindropuntia imbricata ‚pinky‘ und die verschiedenen Sempervivum-Arten im Exotenbeet 1 Ableger gebildet. Meine Musa basjoo bilden sowieso jedes Jahr neue Kindel, mit denen ich z.B. das Exotenbeet 7 bestückt habe. Und schließlich vermehre ich immer wieder meine Delosperma und Passiflora caerulaea durch Bewurzelung kleiner Triebe.

    August 2023

    Am 11.08. – frisch zurück aus einem traumhaften Urlaub in der Toskana Nähe Livorno – schneide ich bei meinem Nerium oleander ‚Atlas‘ alle Triebe bis auf einen Leittrieb ab. Ich möchte den Oleander zum Baum umerziehen. 5 der abgeschnittenen Triebe kürze ich auf etwa 15cm ein und versuche, sie zwecks Vermehrung im Wasserglas zu bewurzeln.
    Außerdem schneide ich bei meiner Yucca gloriosa alle Blätter der Mutterpflanze ab, um den neuen, noch recht kleinen Kindeln nun mehr Sonne zu gönnen.
    Und schließlich topfe ich meine Jubaea chilensis und meine Yucca rigida nochmal um, da sie sich in ihren alten Töpfen bzw. in ihrem alten Substrat offensichtlich nicht ganz wohl gefühlt haben.
    Kurzes Update zu meiner Vespa: nach kurzem Überlegen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich meine lädierte Vespa verkaufe. Die Reparaturkosten belaufen sich auf etwa 3.000€ (Kostenvoranschlag), von denen ich etwa 2.000€ über die Vollkasko-Versicherung zurückbekomme. Die Vespa verkaufe ich für 3.000€ (über mobile.de). Macht 5.000€ und daher einen Verlust von etwa 1.000€ ggü. 6.000€ Neupreis. Für das nächste Frühjahr werde ich mir dann eine Vespa GTS 300 gönnen, die etwa bei 7.000€ liegt.
    Seit etwa 2-3 Wochen beobachte ich an meiner weiblichen Trachycarpus fortunei, wie sie täglich viele Früchte abwirft und sich gleichzeitig unzählige Insekten (vornehmlich Wespen, aber auch Wildbienen, Hornissen, Stubenfliegen und Wanzen) an den inzwischen nahezu kahlen Fruchtständen tummeln. Seltsam! Ein kleiner Analyseversuch
    Der Dicksonia antarctica hat nun den 2. Wedelkranz diese Saison ausgebildet. In Summe hat er 11 neue Wedel in dieser Saison produziert.
    Kleine Überraschung: die Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ hat ihre ersten 2 kleinen Fruchtansätze gebildet. Schon überraschend, wenn man sieht, dass der Stamm gerade mal einen Durchmesser von etwa 1cm hat. Während es sich bei den Fruchtansätzen der ‚Michurinska-10‘ um Brebas (am letztjährigen Holz) handelt, handelt es sich bei dem Fruchtansatz der ‚Sotschi Gold‘ um eine Herbstfeige (am diesjährigen Holz).
    Die Bewurzelung der 5 Stecklinge des Nerium oleander ‚Atlas‘ ging schneller als gedacht. Gerade einmal 20 Tage nach Schnitt der Stecklinge haben sich bereits erste Wurzeln gebildet. Nicht schlecht!
    Und weiter gehts am 31.07. mit der Bewurzelung: ich schneide mir jeweils 1 Steckling vom Ficus carica ‚Sotschi Gold‘ + vom Ficus carica ‚Michurinska-10‘ ab, entferne am unteren Ende ca. 2cm breit die Rinde, streiche diesen Teil mit einem Bewurzelungsgel (‚Clonex Wachstumsregulator‘) ein und setze die Stecklinge jeweils tief in einen kleinen Topf mit einem Erd-Kies-Gemisch. Mal schauen, ob mein 1. Bewurzelungsversuch direkt klappt…

    September 2023

    Anfang September starten wir ein mir ganz wichtiges Projekt: wir lassen eine Photovoltaik-Anlage mit 9.72kWp auf unserem Dach installieren, ergänzt um ein 8.7kWh-‚Fox Energy Cube Speichersystem‘, ideal, um mein gelegentlich etwas schlechtes Exotengärtner-Gewissen zu beruhigen. Bereits am 16.09. geht unsere Anlage in Betrieb. Das ging wirklich fix!
    Nachdem sich eine Feige (eine Breba) der erst diese Saison gepflanzten Ficus carica ‚Michurinska-10‘ die letzten Tage lila gefärbt hat und weich geworden ist, ernte ich am 03.09. die 1. Feige in meinem Garten. Sie schmeckt sehr lecker, hätte aber wohl noch 2-3 Tage reifen können.
    Meine Musa basjoo im Exotenbeet 3 hat i.ü. inzwischen riesige Blätter mit einer reinen Blattlänge von etwa 150cm. Wahnsinn!
    Weiter geht es mit der Feigenernte: am 12.09. ernte ich Frucht Nr. 2+3 an meiner Ficus carica ‚Michurinska-10‘.
    Nach gerade einmal 6.5 Monaten und 3.434km gebe ich meine geliebte mintfarbene Vespa GTS 125 nun am 17.09. ab. Und am 19.09. hole ich bereits meine neue schwarze Vespa GTS Super 300 ab. Hoffentlich liefern der September / Oktober noch ein paar schöne Herbsttage…
    Am 26./27.09. ernte ich die nächsten 3 Feigen an meiner Ficus carica ‚Michurinska-10‘. Sie sind natürlich noch extrem klein, schmecken aber wirklich klasse.

    Oktober 2023

    Das Wetter ist – wie seit Wochen – weiterhin phantastisch. Nachts gehen die Temperaturen zwar bereits auf bis zu 5°C runter, aber tagsüber ist es fast durchgängig sonnig bei über 20°C.
    Am 06.10. wirft die Asimina triloba ‚Prima 1216‘ ihre 1. (und auch einzige) Frucht ab. Die Frucht ist leider noch nicht reif. Und am 07.10. liegt auch die 1. Frucht der Asimina triloba ‚Susquehanna‘ am Boden. Diese ist vollreif und schmeckt sensationell. Es geht also langsam los mit der Fruchtreife bei den Indianerbananen.
    Auch die Früchte der Ziziphus jujuba färben sich nun sukzessive braun.
    Per Zufall finde ich heute i.ü. im Buch Flower girls von Sarah Stiller einen Verweis auf meinen Blog. Am Ende des Buches wird auf einige Gartenblogs verwiesen, zunächst auf jede Menge weibliche Blogger und schließlich auch auf 6 Herren-Blogger (‚Und nicht nur die Girls sind im Garten unterwegs… Hier noch ein paar ausgesuchte Herren der Garten-Blog-Szene!‘). Wie nett ist das denn! 🙂
    Am 10.10. hat auch meine letzte Indianerbanane, die Asimina triloba ‚Prima 1216‘, ihre 1. reife Frucht abgeworfen. Damit haben innerhalb von 4 Tagen alle 3 Sorten erste reife Früchte gebildet. Von nun an finden sich fast täglich ein paar reife Früchte unter den Bäumen. Ein herrlicher Nachtisch!
    Ein langer, herrlicher Sommer neigt sich dem Ende: am 13.10. hat es nochmal 27°C. Die Folgetage wird es aber deutlich kühler. Erster Nachtfrost droht. Viele Exoten färben ihre Blätter nun gelb. Bei der Ziziphus jujuba passierte das quasi über Nacht.
    Große Freude: der Ficus carica ‚Sotschi Gold‘-Steckling schlägt nach etwa 10.5 Wochen (31.07.-14.10.) endlich aus. Cool!
    In den Nächten 15.-17.10. gibt es ersten leichten Frost (-1°C). Zuviel für einige Blätter meiner Musa basjoo, die nun ihre erfrorenen Blätter braun herunterhängen lassen.
    Ich habe nun meine 2- und 3-jährigen Trachycarpus fortunei-Keimlinge in etwas größere Töpfe (Durchmesser: 18cm; Höhe: 14cm) gesetzt, nachdem ihre alten Töpfe schon nahezu vollständig durchwurzelt waren.
    Spannend, spannend! Die leichten Nachtfröste haben auf meine 3 Ficus carica-Sorten sehr unterschiedlich gewirkt: während man der kleinen ‚Sotschi Gold‘ den Frost gar nicht ansieht, hat die ‚Michurinska-10‘ leichte und die schon etwas größere ‚Brown turkey‘ mittlere Blattschäden.
    Da der Ficus carica ‚Michurinska-10‘-Steckling weiterhin nicht ausschlägt, versuche ich es am 22.10. mit 2 weiteren Stecklingen.

    November 2023

    Mitte November ernte ich die letzten reifen Asimina triloba-Früchte. In Summe habe ich diese Saison knapp 9kg (ggü. 4kg im Vorjahr) geerntet. Sensationell!
    Ende November baue ich die Batterie meiner Vespa aus und lagere sie die nächsten Monate im Keller.

    Dezember 2023

    Anfang Dezember kommt der Winter. Und wie! Alleine in der Nacht 01.-02.12. gibt es über 40cm Neuschnee. Viele Pflanzen sind unter den Schneebergen völlig vergraben. Und zwischen 02. und 04.12. sinken die nächtlichen Tiefwerte auf bis zu -13°C. Sehr zeitig sehr frostig diesen Winter! Ein 1. Stresstest für den diesjährigen Winterschutz.
    Und vor Weihnachten wird es dann mit dem Sturmtief ‚Zoltan‘ einige Tage richtig stürmisch, bei uns in München mit Windstärken bis 85km/h.
    Nach Weihnachten gibt es nochmal einige sonnige Tage mit Temperaturen im 2-stelligen Bereich. Höchste Zeit, die Vespa nochmal startklar zu machen. Sie hat aktuell 1.201km auf dem Tacho. Damit komme ich 2023 in Summe auf 4.635km mit meinen 2 Vespas.

    Januar 2024

    Ende Januar gehen die 1. Blüten der Chimonanthus praecox auf.
    Und am 27.01. mache ich meine Vespa wieder startklar und drehe eine 1. Runde. Es hat noch einstellige Temperaturen. Aber in der Sonne macht es – gut eingepackt – schon wieder richtig Spaß. 🙂

    Meine Saison-Erkenntnisse

    1. Selbst etablierte, adulte Dasylirion und Nolina sind nässeanfällig und sollten im Winter gut gegen Nässe geschützt werden (Dach + Wurzelbereich).
    2. Totgesagte leben länger. Selbst wenn ein Tetrapanax papyrifer oberirdisch vertrocknet oder erfroren ausschaut, bildet er im Frühjahr aus dem Wurzelwerk heraus meist wieder neue Triebe.
    3. Xanthorrhoea johnsonii sind sehr regenerationsfähig: selbst, wenn die Blattkrone nach dem Winter erfroren ist, bildet der Grasbaum häufig bereits im Frühjahr wieder eine neue ansehnliche Krone.
    4. Hesperaloe parviflora (rote Palmlilien) tun sich schwer mit feuchten Wintern.
    5. Bei Delosperma (Mittagsblumen) gibt es nur wenige wirklich gut-winterharte Sorten. Einige Sorten werden da beim Verkauf doch recht optimistisch beworben.
    6. Olea europaea erfordern viel Geduld. Sie geben nach dem Winter meist erst ab Anfang Juni erste Lebenszeichen. Sind die Blätter in der Krone erfroren / vertrocknet, sollte man den Baum nicht direkt zurückschneiden. Zunächst bilden sich Blätter am bodennahen Stamm. Es dauert dann noch ein paar Tage / Wochen, bis der Saft auch in die Krone gestiegen ist und sich dort (hoffentlich) auch neue Blätter bilden.
    7. Man sollte Passiflora caerulaea im Frühjahr nicht vorzeitig zurückschneiden, selbst wenn sie arg vertrocknet / erfroren ausschauen. Häufig bilden Passionsblumen bei uns erst Anfang / Mitte Juni wieder neue Triebe / Blätter.
    8. Selbst sehr frostharte Kakteenarten der Escobaria-Gattung sind eher Wackelkandidaten in unseren feuchten Wintern.
    9. Es kann passieren, dass sich männliche und weibliche Trachycarpus fortunei am selben Standort bzgl. Blütezeit verpassen und es entsprechend nicht zur Befruchtung kommt.
    10. Delosperma lassen sich ganz einfach und schnell vermehren: man schneidet einfach ein paar ca. 5cm lange Triebe ab und drückt diese in kleine Erdtöpfe. Nach wenigen Wochen sollten die Töpfe bereits gut durchwurzelt sein und die Mittagsblumen können ausgepflanzt werden.