Das winterliche Beheizen von Freiland-Exoten ist bzgl. Klimaschutz fragwürdig. Mit einer Photovoltaik-Anlage geht das auch klima-neutral.
Das schlechte Gewissen des Exotengärtners |
Was das Thema Klimaschutz betrifft, steht man als Exotengärtner ein stückweit zwischen den Stühlen. Einerseits liefert man mit seinen Pflanzen einen positiven Beitrag zur CO2-Senkung. Andererseits sind exotische Pflanzen dem Vorwurf ausgesetzt, einheimische Pflanzen und Insekten zu verdrängen. Darüber kann das winterliche Beheizen für ausgepflanzte Exoten gerade in rauen Wintern durchaus zu nicht unerheblichen Energiebedarfen führen. Schnell wird man da als dekadenter Energieverschwender abgestempelt. Auch, wenn das wohl etwas überzogen ist (siehe: Ökologischer Fußabdruck eines Exotengärtners und Nachhaltiges Exotengärtnern): mein schlechtes Energie-Gewissen arbeitete immer mal wieder an mir. Und mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im März 2022 wurde das nochmal forciert. Energie als politisches Druckmittel. Preise für Öl, Gas und Strom stiegen trotz staatlicher Subventionen dramatisch an. Selbst der komplette Energie-Blackout wurde als mögliches Szenario thematisiert. Plötzlich wurde klar: Energie ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Und die Wirtschaftsexperten sind sich einig: die nächsten Jahre wird der Energiebedarf nochmal dramatisch ansteigen. Ohne nachhaltige Lösungen mit Sonne, Wind, Wasser etc. wird der Energiebedarf mittelfristig nicht mehr zu deckeln sein. Energie-Kosten werden also vermutlich weiter steigen. Energie als essentielle Währung der Zukunft. |
Die Photovoltaik-Anlage als Gewissensberuhiger… |
Es war klar. Ich musste etwas tun und entschied mich, eine Photovoltaik-Anlage auf unserem Dach installieren zu lassen. Lässt man sich bzgl. einer Photovoltaik-Anlage beraten, wird einem diese vorallem als lukrative Investition verkauft. Die Photovoltaik-Anlage als Gelddruckmaschine. Das war für mich – ehrlich gesagt – nachrangig. Mir war es vielmehr ein großes Anliegen, weil …
Und so investierten wir in eine eigene Photovoltaik-Anlage mit 9.72kWp und einen Speicher mit 8.7kW. Der Speicher kann i.ü. bei Stromausfall auch die Rettung für meine frostkritischen Pflanzen sein, wenn es in frostigen Nächten mal zum Stromausfall kommt und die Beheizung der Pflanzen andernfalls ausfallen würde. |
Fazit |
Obwohl unser E-Auto mit deutlichem Abstand der größte Stromfresser ist, führt auch mein Exotengarten mit inzwischen (2023) über 70 dauerhaft ausgepflanzten Exoten zu Verbräuchen, allerdings glücklicherweise zu eher überschaubaren Energieverbräuchen. Mit der Photovoltaik-Anlage werde ich in etwa 60% meines Stromverbrauchs decken können, also knapp 5.000kWh. Damit kann ich E-Auto, Pool und Exotengarten komplett bedienen. Es verbleiben gut 3.000kW/h, die ich weiterhin über externe Stromanbieter beziehen muss. Für mein Gewissen sehr beruhigend: meine Luxus-Hobbies E-Auto, Pool und Exotengarten belasten die Umwelt nun nicht mehr. Und wenn mal wieder ein Blackout droht, kann ich die Grundlast mit meiner Photovoltaik-Anlage bedienen, wäre von der Warte aus autark. In solchen Phasen müsste ich mich dann halt bei meinen 3 ‚Luxus-Hobbies‘ etwas einschränken. Photovoltaik? Definitiv mein ‚Feel good‘-Projekt gegen das schlechte Gewissen! |