Indianerbananen sind das perfekte Exoten-Obst für den eigenen Garten. Trotzdem werden sie bei uns kaum kultiviert. Ein Erklärungsversuch…
Indianerbanane: woher kommt die Bezeichnung? |
Die Bezeichnung ‚Indianerbanane‘ klingt zunächst mal sehr exotisch-verlockend, führt aber eigentlich etwas in die Irre. Botanisch hat die Indianerbanane nämlich nichts mit Bananen zu tun. Als ‚Asimina triloba‘ gehört sie vielmehr zu den Annonengewächsen (vgl.: Indianerbanane: Steckbrief). Der vordere Teil des Namens ‚Indianerbanane‘ rührt daher, dass die im Süden der USA beheimatete Pflanze früher verschiedenen Indianerstämmen als Nahrung diente. In ihrer Heimat werden sie aus dem Grund gelegentlich auch als ‚poor man’s fruit‘ bezeichnet. Der hintere Teil des Namens ‚Indianerbanane‘ rührt wiederum daher, dass die Früchte ähnlich Bananen in Clustern wachsen. Äußerlich erinnern die Früchte aber eher an Papayas, weshalb sie in Amerika auch als ‚Pawpaw‘ bezeichnet werden. |
Indianerbanane: das perfekte Exoten-Obst für den eigenen Garten |
Indianerbananen sind bei uns vollständig winterhart, absolut pflegeleicht und sehr resistent gegen Krankheiten + Schädlinge, also ideal zur Auspflanzung bei uns geeignet. Indianerbananen sind überdies wunderschöne Bäume mit auffällig großen Blättern und außergewöhnlichen braunen Blüten. Aufgrund ihrer Wuchshöhe sind sie durchaus auch für kleinere Gärten geeignet. Wählt man eine selbstfruchtende Sorten (‚Sunflower‘ oder ‚Prima 1216‘), so kann man mit nur 1 Baum und etwas Geduld bis zu 10kg Früchte pro Saison ernten. Die Fruchtreife wird bei uns je nach Sorte und Klima etwa zwischen Mitte September und Mitte November erreicht und zieht sich über mehrere Wochen, wo der Baum täglich ein paar reife Früchte abwirft. Bei Vollreife verströmen die Früchte einen intensiven Geruch. Das ganze Haus duftet danach, wenn man sie (ungeschält) im Obstkorb lagert. Kommt man in den Genuss einer Frucht, so mag man kaum glauben, dass so etwas Exotisches bei uns ausreifen kann. Der Fruchtgeschmack ist unvergleichlich und einfach nur wow-wow-wow! Das Fruchtfleisch erinnert von der Konsistenz her an eine überreife Mango. Man kann sie ganz einfach mit einem Löffel auslöffeln. Indianerbananen haben überdies einen hohen Nährwert mit viel Vitamin C und einem hohem Phosphor-, Magnesium- + Eisen-Gehalt. Es gibt also jede Menge Gründe für eine Kultivierung bei uns. |
Indianerbanane: Europe’s ignored secret |
Trotz all dieser tollen Attribute werden Indianerbananen bei uns in Deutschland kaum kultiviert. Auch unter Exotengärtnern sind sie eher die Ausnahme (vgl.: Umfrage: In meinem Garten ernte ich an exotischem Obst…). Selbst in ihrer Heimat Amerika bekommt die Pflanze nicht die Aufmerksamkeit, die ihr gebührt. Sie wurde daher auch schon mal spöttisch als ‚America’s forgotten fruit‘ betitelt. Woran liegt das? 1. Man sieht bei uns keine ausgepflanzten Indianerbananen Da bei uns kaum jemand eine Indianerbanane im Garten hat, kommt man nicht auf den Gedanken, eine Indianerbanane bei sich zu kultivieren. 2. Man kennt Indianerbananen-Früchte nicht Da die Früchte der Indianerbanane in Supermärkten nicht angeboten werden, hat kaum jemand diese herrlichen Früchte schon mal probiert. Man weiß also gar nicht, was man da verpasst. Und wieso werden die Früchte bei uns nicht angeboten? Das hat wieder mehrere Gründe:
3. Indianerbananen-Bäume werden im Handel kaum angeboten |