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Exotengarten-Saison 2018/19 Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

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    In meiner 8. Exotensaison pflanze ich einen bereits recht großen Rauschopf aus. Und einige Exoten bilden endlich erstmals Früchte.

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    März 2018

    Am 03.03. wird der 1. Schwung der Exoten vom Winterschutz befreit: die 3 Trachycarpus fortunei, die Trachycarpus wagnerianus, der Eucalyptus gunnii und die Albizia julibrissin.
    Ein 1. Winter-Fazit: die 3 Trachycarpus fortunei haben den Winter nahezu ohne Frostschäden überstanden. Bei der kleinen, nur passiv-geschützten Trachycarpus wagnerianus haben die Blätter z.T. starken Frostschaden. Beim Eucalyptus gunnii + den 2 Bambus Phyllostachys Vivax Aureocaulis + Fargesia spez. jiuzhaigou sind die Blätter z.T. vertrocknet. Während der Eukalyptus den Winter leider nicht überlebt hat, werden sich die Bambusse sicher erholen. Die Albizia julibrissin hat – wie jedes Jahr – ihre Blätter abgeworfen. Hier ist eine Prognose noch nicht möglich. 2 meiner Yuccas haben Pilzbefall: meine Yucca gloriosa ist heftig befallen und die noch im Topf befindliche kleine Yucca recurvifolia hat auch leichten Befall. Bei beiden werden radikal alle befallenen Blätter abgeschnitten (was bei der Gloriosa 75% aller Blätter bedeutet). Die 2 Rostrata und die panaschierte Gloriosa, die letztes Jahr noch massiv betroffen war, sind quasi pilzfrei. Meine Magnolia ‚Genie‘ hat den Winter leider ebenfalls nicht überlebt. Sie hat es mir offenbar nicht verziehen, dass ich sie 2017 2x versetzen musste. Auch der Diospyros kaki tut sich nach dem radikalen Einkürzen im Frühjahr 2017 schwer. Ich werde ihn daher ab jetzt im Topf halten. Und mein letztes (sehr kleines) Sempervivum, das Sempervivum ‚Triglensis‘, existiert seit dem Winter einfach nicht mehr. Ich nehme an, irgendwelche Tiere haben sich daran bedient. Auch unsere Agave parryi subsp. parryi sieht trotz Nässeschutz gar nicht gut aus: sie lässt die äußeren Blätter hängen und ist unten um den Mitteltrieb extrem hellgrün. Das sieht nicht gut aus!
    Auf der anderen Seite sind bereits erste Neuankömmlinge im Garten geplant: neben der letztes Jahr gekauften + bislang im Topf gehaltenen Yucca recurvifolia habe ich einen Diospyros kaki, einen Dasylirion wheeleri, einen Eucalyptus pauciflora ‚Mount bogong‘, eine Passiflora incarnata (Eia Popeia) und eine Poncirus trifoliata gekauft. Den Kakibaum habe ich bei Lubera im 5l-Container für knapp 50€ (mit Versandkosten) gekauft. Es handelt sich hierbei um eine Hybride aus amerikanischer und japanischer Kaki, die die positiven Eigenschaften der japanischen (Frucht-Grösse + -Aroma) mit denen der amerikanischen Kaki (Frosthärte bis -24°C) vereinen soll. Ich bin gespannt! Den Rauschopf habe ich für knapp 180€ (ohne Versandkosten) bei eBay gekauft. Er ist ca. 95cm hoch, hat einen Stammansatz von ca. 15cm und einen sensationellen Stammumfang von ca. 84cm. Die Bitterzitrone habe ich bei zitronenlust.de (über eBay) als 1.4m-hohes Bäumchen für 27€ (ohne Versandkosten) gekauft. Den Schnee-Eukalyptus ‚Mount bogong‘ habe ich ebenfalls bei eBay (floraplant-Versandbaumschule) für knapp 60€ (inkl. Versandkosten) bestellt. Es handelt sich hierbei um eine auf ca. 1700m am ‚Mount bogong‘ wachsende Sorte, die bis –18 °C immergrün bleiben soll und als eine der frosthärtesten Eukalypus-Sorten gilt. Und die extrem-frostharte Passiflora incarnata, die i.d.R. sehr schwer zu bekommen ist, habe ich zufällig für stolze 40€ (inkl. Versandkosten) bei Hagebau online gefunden + über Otto bestellen können.
    Nachdem in der Wettervorschau für die nächsten 2 Wochen keine extremen Minusgrade mehr angekündigt sind, pflanze ich meine Neuankömmlinge am 24. + 25.03. aus. Der Eucalyptus pauciflora kommt auf die Südseite und nimmt den Platz der Magnolia ‚Genie‘ ein. Der Diospyros kaki nimmt auf der Westseite den Platz des bisherigen Diospyros kaki ein. Dasylirion wheeleri nimmt den Platz der Spiraea japonica ein, da sie uns einfach nicht mehr gefällt. Die Yucca recurvifolia verdrängt einen Teil des Erdbeerbeetes und die Poncirus trifoliata übernimmt den Platz des bisherigen Eucalyptus gunnii.
    Außerdem befreie ich am 25.03. die letzten Pflanzen vom Winterschutz: den Olea europaea, den Nerium oleander, die Musa basjoo und den Dicksonia antarctica.
    Der Olea europaea hat den Winter sensationell quasi ohne Blattverlust überstanden. Beim Oleander sind nur die äußeren Blätter vom Frost leicht geschädigt. Er sieht auf alle Fälle viel besser aus als nach dem letzten Winter. Die Stämme der Musa basjoo sehen ebenfalls sehr gut aus: nach Abschneiden des oberen, ca. 20cm breiten matschigen Teils bleiben bis zu 80cm hohe Scheinstämme über. Der Dicksonia antarctica sieht ganz gut aus. Im Schutzbau hat er bereits erste Wedelrollen entwickelt. Die Blätter sind wegen Lichtmangel allerdings hellgrün und haben z.T. leichten Frostschaden an den Wedelspitzen.

    April 2018

    Am 02.04. muss ich mir eingestehen, dass die Agave parryi subsp. parryi (trotz Nässeschutz) und die Opuntia fragilis ‚Freiburg‘ im letzten Winter aufgrund zuviel Nässe vergammelt sind. Am gleichen Tag pflanze ich einen Eucalyptus neglecta aus, den ich über eBay als kleines Pflänzchen für 5€ gekauft habe. Der Verkäufer schrieb dazu, dass seine Mutterpflanze den Winter 2011/12 bei -18°C problemlos überstanden hat. Ich pflanze ihn neben dem Schnee-Eukalyptus in direkter Konkurrenz aus, in der Hoffnung, dass zumindest einer der beiden die nächsten Winter übersteht.
    Am 07.04. entdecke ich an meiner großen Trachycarpus fortunei auf der Westseite des Grundstücks erste Blütenknospen. Diese Palme war schon letztes Jahr mit der Blütenbildung ein Stück eher dran als die Hanfpalmen auf der Südostseite. Außerdem pflanze ich heute meine erste Passiflora incarnata – im Deutschen als Winterharte oder auch Fleischfarbene Passionsblume benannt – als 20cm hohes Pflänzchen aus.
    Am 14.04. pflanze ich einen Pediocactus simpsonii ex colorado aus. Ich habe ihn für 10€ bei kakteengarten.de gekauft. Er hat etwa einen Durchmesser von 6cm und ersetzt die Mescal-Agave, die den letzten Winter leider nicht überlebt hat. Da mir der Händler eine Delosperma ‚Hanna‘ gratis dazu gegeben hat, wird auch diese in meinem kleinen Mittagsblumenbeet ausgepflanzt.
    Aufgrund der sommerlichen Temperaturen ab Anfang April sprießt und schießt es überall im Exotengarten. Ein wenig bitten lassen sich mal wieder die Albizia julibrissin, die Ziziphus jujuba, der Nerium oleander und die (letztjährigen) Passiflora. Bei meiner größten Trachycarpus fortunei zeigen sich bereits 3 Blütenknospen, bei der kleinsten sogar 4. Nur die Standort-älteste bekommt leider wieder keine Blüten. Die Asimina triloba hat knapp 30 inzwischen relativ große Blütenknospen. Und der Dicksonia antarctica schiebt seinen 3. Wedel.
    Ende April zeigen sich schließlich auch bei den Nachzüglern erste neue Blattknospen: beim Olea europaea, bei der Albizia julibrissin und dem Hibiscus syriacus.
    Je älter meine Trachycarpus fortunei werden, umso deutlicher wird, wie unterschiedlich sie vom Habitus her sind. Insbesondere bei den 2 nebeneinander stehenden Hanfpalmen auf der Südseite fällt dies extrem auf. Die ursprünglich Kleinere hat die Größere dank schnellerem Wuchs inzwischen bzgl. Stammhöhe, Stammdicke und Wedelgröße massiv überholt, hat aber trotz einer Stammhöhe von über 1m noch nie geblüht, während die kleinere schon bei einer Stammhöhe von knapp 50cm das 1. Mal geblüht hat. Mir scheint, die Kleinere ist irgendwie außer Rand + Band. Bei meiner größten Hanfpalme auf der Westseite bemerke ich, dass alle Wedel mit unzähligen winzigen Löchern (mit braunen Umrandungen) versehen sind. Vermutlich handelt es sich um leichte Frostschäden.
    Ende April bildet mein Echinocereus reichenbachii ssp baileyi albispinus erstmals 2 kleine, weisse Blüten. Auch der Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘ hat 1. Blütenansätze gebildet. Außerdem starte ich dieses Jahr erstmals den Versuch, meine Asimina triloba per Pinsel zu befruchten. Ich bin gespannt, ob bzw. wie gut es funktioniert hat.

    Mai 2018

    Am 05.05. pflanze ich eine Musa basjoo auf der Westseite unseres Grundstücks aus.
    Einige Exoten sind schon fast verblüht: z.B. die Akebia quinata oder die Asimina triloba. Andere stehen kurz vor der Blüte wie der Olea europaea, der Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘, die Passiflora incarnata, der Echinocereus reichenbachii ssp baileyi albispinus oder die 2 Trachycarpus fortunei. Wieder andere erzeugen gerade erste Blütenansätze wie etwa der Nerium oleander. Und einige haben gerade erste Blätter produziert wie z.B. die Albizia julibrissin oder die Ziziphus jujuba.
    1 meiner 3 Trachycarpus fortunei hat Mitte Mai bereits 3 neue Wedel entwickelt, die anderen beiden zumindest 2. Alle 3 Hanfpalmen bilden darüber hinaus aktuell jeweils 3 weitere Wedel. Auch meine kleine, im letzten Winter nur passiv-geschützte Trachycarpus wagnerianus hat bereits 2 neue Wedel produziert. Auch ihr scheint es richtig gut zu gehen.
    Mitte Mai sind 2 Clematis über und über voll mit Blüten. Auch die Delosperma bilden erste Blüten. Die 2 blühenden Trachycarpus fortunei sind dagegen schon am verblühen.
    Ende Mai ist mein Olea europaea – wie schon letztes Jahr – mit Wollläusen befallen. Ich sprühe ihn mit dem Mittel ‚Schild- und Wolllausfrei‘ von Neudorff ein und hoffe, die Wollläuse so loszuwerden.
    An meinem erst dieses Jahr gepflanzten und gerade einmal 1m großen Diospyros kaki entdecke ich 4 kleine Früchte. Wahnsinn! Und der Echinocereus reichenbachii ssp baileyi albispinus blüht dieses Jahr auch das 1. Mal.
    Die Passiflora incarnata und der Hibiscus syriacus sind ziemlich stark verlaust. Ich probiere es mit homöopathischen Mitteln: hierzu löse ich 6 Globuli Cimicifuga C30 in einem 1l Wasser auf und gieße die Pflanzen damit.
    Ende Mai ist meine ältere Musa basjoo bereits fast 1.8m groß. Beim Olea europaea öffnen sich 1. Blüten.
    Eine 1. Vermessung meiner 3 Trachycarpus fortunei ergibt folgende Stammhöhen: 120cm (+15cm ggü. Oktober 2017), 95cm (+5cm) und 148cm (+1cm). Meine standort-älteste Hanfpalme – die allerdings wiederholt als einzige nicht geblüht hat – legt mal wieder ein rasantes Wachstum hin!

    Juni 2018

    Am 01.06. pflanze ich Imperata cylindrica ‚Red Baron‘ (japanisches Blutgras), Festuca cinerea (Blauschwingel / Bärenfellgras) und Artemisia procera (Colakraut) auf der Nordwestseite unseres Grundstücks aus.
    Meine 3 Trachycarpus fortunei haben Anfang Juni bereits jede Menge neue Wedel gebildet: die Standortälteste hat 5 neue Wedel geschoben und 4 Speere in der Wachstumsöffnung und die anderen beiden haben jeweils 4 Wedel und 2 Speere. Und mein Küken, meine kleine Trachycarpus wagnerianus hat bislang 1 Wedel und 1 Speer gebildet.
    Der Diospyros kaki und die Passiflora incarnata blühen inzwischen. Bei der Passionsblume habe ich allerdings mit Erscheinen der Blüten größte Zweifel, ob es sich wirklich um eine ‚Passiflora inacarnata‘ handelt. Ich fürchte, es handelt sich nicht mal um eine Passionsblume. Ich muss da unbedingt beim Otto-Versand (wo ich bestellt hatte) mal nachhaken. Das kann doch nicht wahr sein!
    An meiner Asimina triloba sind derweil leider nur noch 2 Fruchtansätze an einem Fruchtstand übrig. Hoffentlich bringt die Indianerbanane wenigstens die 2 zur Reife! Die Indianerbanane hat i.ü. an der dicksten Stelle inzwischen einen Stammumfang von 13cm.
    Am 07.06. blüht mein Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘ erstmals wunderschön in orange. In Summe hat er 10 Blüten. Und am 09.06. öffnet sich die erste Blüte an meinem ausgepflanzten Nerium oleander. Wer hätte gedacht, dass man einen Oleander bei uns ausgepflanzt zum Blühen bringen kann? Ich bin überwältigt!
    Die Musa basjoo streckt ihre Blätter inzwischen derart gen Himmel, dass sie an der höchsten Stelle schon jetzt ca. 2.2m hoch ist.
    Da es die 1. Juni-Wochen zwar weiterhin sehr heiss ist, aber fast täglich in den frühen Abendstunden zum Teil massive Regenfälle mit heftigen Gewittern gibt, verliert der Olea europaea Unmengen an Blüten. Trotzdem hat der Olivenbaum dieses Jahr derart viele Blüten, dass sich der Verlust verschmerzen lässt.
    Ende Juni bekomme ich es dann schriftlich: meine angebliche Passiflora incarnata ist eine Fehlsendung. Es handelt sich um eine andere Pflanze (nach meiner Recherche müsste es wohl eine Clematis ‚Vyvyan Pennell‘ sein, die man für etwa 5€ bekommt). Ich bekomme zwar den Betrag erstattet, aber die Enttäuschung und Wut über den Otto-Versand ist riesig.
    Ende des Monats führe ich eine Vermessung meiner 4 Trachycarpus fortunei durch. Bei ID4 handelt es sich um eine Wagnerpalme. Die Zahlen in Klammern stellen die Veränderung ggü. Oktober 2017 dar:

    ID Auspflanzung Stammhöhe #neue Wedel
    1 2014 130cm
    (+25)
    8
    2 2015 105cm
    (+15)
    6
    3 2015 152cm
    (+5)
    5
    4 2017 13cm
    (=)
    2

    Damit ist das Wachstum der Hanfpalmen nahezu doppelt so groß wie in der bisherigen Rekord-Saison 2016/17. In der Saison 2016/17 sind die Ende Juni erzielten Wachstumsraten bis Saisonende etwa noch verdoppelt worden. Wenn das diese Saison auch passiert, würde meine standortälteste Hanfpalme diese Saison auf einen Stammzuwachs von etwa 50cm kommen. Kaum zu glauben!

    Juli 2018

    Am 04.07. pflanze ich 4 Passiflora aus: 1 Passiflora Robin, 2 Passiflora incarnata und 1 Passiflora lutea (gelbe Blüten), 3 in den Niederlanden bei passifloratuin.com bestellt und 1 (incarnata) privat bei eBay gekauft.
    Der Nerium oleander bekommt im Innenbereich extrem viele gelbe Blätter, die dann wenig später auch abfallen, vermutlich, weil es in letzter Zeit sehr heiss war und wenig geregnet hat. Der Echinocereus reichenbachii ssp baileyi albispinus hat inzwischen diverse kleine Ableger gebildet. Die Oliven am Olea europaea sind mit max. 5mm Durchmesser noch sehr klein, während die Pflaumen am Pflaumenbaum bereits z.T. reif sind.
    Der Hibiscus syriacus öffnet am 11.07. endlich seine ersten Blüten.
    Am 18.07. vermesse ich im Exotenbeet 1 die Stammhöhen der Yuccas und des Baumfarns:

    Pflanze Stammhöhe
    Kerzen-Palmlilie (panaschiert) 24cm
    blaublättrige Palmlilie 34cm
    Taschenfarn 33cm

    Nur die Yucca gloriosa variegata hat ggü. letztem Jahr zugelegt, nämlich etwa 3cm.
    Ende Juli dann die große Überraschung: die Ziziphus jujuba hat erstmals erste kleine Fruchtansätze gebildet. Auch die verschiedenen Passiflora haben nun erste Blüten gebildet, die zwar noch geschlossen sind, aber täglich größer werden. Und die 2 Früchte der Asimina triloba sind derweil etwa pflaumengroß.

    August 2018

    Der Nerium oleander ist diese Saison wirklich der Hammer: wächst super, bildet Blüten über und über und nun entdecke ich erste Früchte. Früchte bei einem im frostigen Bayern ausgepflanzten Oleander? Das gibt es doch gar nicht. Wahnsinn! (siehe auch: Erfolgsgeschichte Oleander)
    Nachdem am 05.08. die Passiflora Robin ihre 1. Blüte geöffnet hat, öffnet am 06.08. auch die Passiflora incarnata ihre 1. Blüte.
    Am 11.08. pflanze ich eine Physalis alkekengi var. franchetii aus. Damit hatte ich schon lange geliebäugelt.
    Mitte August haben sich die 1. Blüten beim Cortaderia selloana geöffnet.
    Die Früchte an den Obstbäumen werden immer größer. Die Asimina triloba trägt 2, die Ziziphus jujuba etwa 10 und der Olea europaea auch etwa 10 größere Früchte.
    Ende August entferne ich bei meiner Yucca gloriosa variegata die alten Blattbasen am Stamm. Dabei stelle ich mit Erschrecken fest, dass der Stamm auf mittlerer Stammhöhe über eine Länge von etwa 15cm fast bis zur Hälfte hohl ist. In der Aushöhlung hat es sich bereits eine Assel gemütlich gemacht. Hoffentlich erholt sich die Palmlilie davon wieder. Der Blattschopf schaut auf alle Fälle noch sehr gut aus. Und das Loch scheint bei der Größe ja schon länger zu bestehen. Zunächst behandele ich das Loch mit Wundverschlussmittel und fülle es dann mit Bauschaum.

    September 2018

    Ab Anfang September wird es vorallem nachts bereits merklich kälter. Am 09.09. bekommen meine Exoten daher ihre 1. Herbstdüngung.
    Eine Passiflora hat eine Frucht gebildet. Und der Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘ hat seine Kaktusfeigen inzwischen tief-violett gefärbt.
    Nachdem die Winter bei uns doch immer wieder sehr stürmisch sind, möchte ich diesen Winter vorallem die Winterschutzbauten vom Olea europaea + meinen 2 Trachycarpus fortunei auf der Südostseite (‚Exotenbeet 1‘) meines Grundstücks stabilisieren. Mein Plan: Richtung Osten werden die 3 Schutzbauten jeweils über in meine Beton-Mauer eingelassene Haken abgespannt. Richtung Westen werde ich den Olivenbaum an meiner Pergola abspannen. Und für die 2 Hanfpalmen-Schutzbauten betoniere ich jeweils einen Hering ins Beet (siehe: Bau Abspannvorrichtung).
    Mitte September ist bei uns im Garten bereits fast alles verblüht, selbst der eigentlich recht lange blühende Hibiscus syriacus. Nur der Nerium oleander + die Passiflora produzieren weiterhin unermüdlich Blüten.
    Am 22.09. finde ich die 2 Früchte meiner Asimina triloba am Boden liegen. Erste Ameisen haben bereits erste kleine Löcher reingefressen. Die Früchte sind noch recht klein (ca. 6cm lang und 4cm Durchmesser), aber sie fühlen sich schon weich + reif an. Normalerweise sind die Früchte der Sorte ‚Sunflower‘ erst Ende Oktober reif. Aufgrund des tollen Sommers ging es dieses Jahr offenbar etwas schneller. Nach Halbieren der Früchte zeigt sich das satt-gelbe Fruchtfleisch. Je Frucht befinden sich mittig im Inneren 2 dunkelbraune, große Kerne. Mit einem Teelöffel lässt sich das Fruchtfleisch sehr gut herauslöffeln. Von der Konsistenz erinnert es an cremiges, ‚flutschiges‘ Mango- oder Avocado-Fruchtfleisch. Die Früchte schmecken – wie man ja auch immer wieder liest – wirklich extrem lecker nach Mango + Banane mit einer leichten Vanillenote. Ein echtes Geschmackserlebnis! Hoffentlich kann ich nächstes Jahr noch mehr Früchte ernten.
    Am 24.09. scheint der Sommer endgültig vorbei: tagsüber geht es nur noch knapp über 10°C und nachts bewegen wir uns bereits nahe der 0°C.
    Da das Wochenende nochmal kurzzeitig wunderschönes Wetter bringt, starte ich am 30.09. mit ersten Wintervorbereitungen: für meine 3 großen Trachycarpus fortunei verlege ich bereits jeweils ein 8m-Heizkabel im Wurzelbereich den Stamm hinauf, verlege den Wurzelschutz (von Bio Green) und platziere das mit Maschengewebe (Goplast) umwickelte Fußmodul darüber. Das Maschengewebe dient als Auffangnetz, wenn ich das Fußmodul mit Mulch fülle. Meine 2 großen Palmlilien, die Yucca rostrata und die Yucca gloriosa variegata, bekommen wie letztes Jahr Mülltüten als Nässeschutz im Wurzelbereich und 2 einfache Campingtische als Regendach. Und meinen 2 Musa basjoo schneide ich die durch den ersten Frost inzwischen unansehlichen Blätter ab.

    Oktober 2018

    Anfang Oktober ist mein Nerium oleander inzwischen über + über voll mit Balgfrüchten. Und ein paar wenige Blüten finden sich auch noch.
    Am 07.10. bekommen 2 der 3 restlichen Yuccas – eine Yucca gloriosa und eine Yucca rostrata – einen Campingtisch als Nässeschutz übergestellt. Die Yucca recurvifolia bekommt gar keinen Schutz. Außerdem bereite ich den Winterschutz für meine größere Musa basjoo vor: ich schlage 4 Holzpflöcke rundherum um die Banane ein und spanne ein Maschengewebe außen herum, um den Rindenmulch darin später einfüllen zu können.
    Am 12.10. führe ich wieder meine jährliche Palmenvermessung durch. Der Super-Sommer hat zu einem tollen Wachstum geführt: meine standort-älteste Palme hat ein für bayrische Verhältnisse sensationelles Stammwachstum von 35cm (bisheriger Rekord: 26cm) hingelegt. Auch meine 2 anderen Hanfpalmen haben – wenn auch weitaus bescheidener – jeweils eine Rekordsaison hingelegt mit 23cm (bisheriger Rekord: 13cm) und 13cm (bisheriger Rekord: 7cm). Nur die Wagnerpalme ist weiterhin sehr, sehr klein und nahezu ohne Wachstum. Womöglich steht sie einfach zu schattig. Und da sie den Winter nur passiv geschützt wurde, hatte sie auch am meisten mit den Folgen der Winterschäden zu kämpfen.
    Ende Oktober hat die Asimina triloba herrlich knallig-gelbe Blätter. Der Diospyros kaki und die Albizia julibrissin haben schon einige Blätter verloren. Und der Opuntia phaeacantha reduziert merklich den Wassergehalt in seinen Ohren, so dass sie sich langsam Richtung Boden bewegen: der ‚Winterschlaf‘ kann bald beginnen.
    Am 31. Oktober hat es früh morgens erstmals Frost.

    November 2018

    Die Entscheidung war schnell gefällt: wir wollen eine Bar im Wohnzimmer, mit allem, was dazu gehört: Tresen, Barhocker, Zapfanlage, Kühlschrank, Eiswürfelmaker etc.. Und – dazu passend – natürlich eine Palme! Wir haben uns für eine wunderschöne Phoenix roebelenii (Zwerg-Dattelpalme) entschieden – Stammhöhe 1.25m + Krone 85cm – im Sonderangebot für 99.95€ bei mypalmshop.de.
    Obwohl es immer noch sehr mild ist, baue ich am 10.11. das Winterschutzzelt für den Olea europaea auf. Tür und Fenster lasse ich natürlich noch offen.
    Am Wochenende 17./18.11. errichte ich die aktiv beheizten Winterschutzbauten des Dicksonia antarctica, einer der 2 Musa basjoo und des Nerium oleander. Die andere Musa basjoo möchte ich dieses Jahr nur passiv schützen. Dazu schneide ich sie auf etwa 20cm Scheinstamm zurück und stülpe einen dicken Styropor-Kasten drüber. Der Innenraum ist mit Mulch gefüllt. Außerdem umwickele ich den Stamm der Albizia julibrissin und mulche die Passiflora, die 2 Eucalyptus, die Poncirus trifoliata, den Diospyros kaki und die kleine Trachycarpus wagnerianus, die ich auch diesen Winter wieder passiv schützen will. Jetzt müssen nur noch die Winterschutz-Bauten des Dasylirion wheeleri, der 3 Trachycarpus fortunei und des Olea europaea finalisiert werden.

    Dezember 2018

    Die Chimonanthus praecox ist diese Saison sehr früh dran: Mitte Dezember öffnet sich bereits eine 1. Blüte.
    Außerdem treibe ich kurz vor Weihnachten den Winterschutz der 3 Trachycarpus fortunei weiter voran. Etwas erschrocken bin ich über die inzwischen sehr hohen Schutzbauten: meine Standortälteste hat einen 2.9m hohen Schutzbau, die anderen 2.5m und 2.1m. Der höchste Schutzbau hat durch die Masse an Wedeln eine leichte Schieflage. Da es nun auch noch heftig windet, muss ich die Schutzbauten der Hanfpalmen und des Olivenbaums sehr gut abspannen.

    Januar 2019

    Anfang Januar schneit es insbesondere in Süddeutschland und Österreich derart, dass einzelne Orte von der Zivilisation komplett abgeschnitten sind.
    Ab Mitte Januar wird es dann etwas frostiger: tagsüber um 0°, nachts zwischen -5 und -10°C. Damit liegen die Temperaturen bei uns in Oberbayern trotzdem immer noch bis zu 5° über den Temperaturen im sonstigen Deutschland. Das ist im Winter eher ungewöhnlich! Konsequenz: während der Dauerfrost vielerorts zu tiefem Bodenfrost führt, bleiben wir davon in Oberbayern glücklicherweise bislang mehr oder weniger verschont.
    Auch Ende Januar hatten wir noch keine 2-stelligen Minusgrade diesen Winter. Das ist wirklich erstaunlich. Am 31.01. bekommen der Olea europaea + der Nerium oleander das 2. Mal diesen Winter 10l Wasser. Die Blätter fühlen sich bei beiden noch sehr vital an. Außerdem kontrolliere ich den Dasylirion wheeleri, der bislang nur mit einer Wurzelschutzmatte und einem Plastik-Müllsack als Haube geschützt war. Es scheint ihm gut zu gehen. Auch, wenn man immer wieder liest, wie schlecht Plastik-Hauben sind, kann ich das bei mir bislang nicht bestätigen. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl, gerade Luftpolsterfolie isoliert sehr gut und Pilzprobleme hatte ich bei den so geschützten Pflanzen (Hanfpalmen, Rauschopf) noch nie.

    Februar 2019

    Mitte Februar hat es tagsüber teilweise bis zu 15°C. Nachts hat es aber immer noch leichten Frost. Die Zelte für den Olea europaea + den Nerium oleander stehen jetzt dauerhaft geöffnet. Die Vlieshauben für den Dasylirion wheeleri + die Yuccas habe ich abgenommen. Die Schutzbauten der Trachycarpus fortunei sind ja – da es noch keine 2-stelligen Minusgrade gab – den ganzen Winter noch nicht geschlossen worden. An den Clematis haben sich bereits erste kleine Knospen gebildet. Und die Chimonanthus praecox ist jetzt in voller Blüte. Erste Wildbienen sind bereits da und naschen wie verrückt an der Winterblüte….
    Am 23./24. Februar baue ich den Winterschutz meiner 3 Trachycarpus fortunei ab. Nur der mit Mulch gefüllte untere Teil des Schutzbaus bleibt noch stehen, um im Notfall nicht wieder komplett bei 0 zu beginnen. Auch das Zelt des Olea europaea und des Nerium oleander und die als Regenschutz umfunktionierten Campingtische der Yuccas baue ich ab. Geschützt bleiben vorerst die Musa basjoo und der Dicksonia antarctica. Der Dasylirion wheeleri steht ja schon länger obenrum frei. Nur der Wurzelbereich ist noch mit einem Wurzelschutz (vorallem gegen Nässe) versehen.

    März 2019

    Am 02.03. entledige ich den Dasylirion wheeleri seines Wurzelschutzes.
    Am 09./10.03. baue ich auch den unteren Teil des Schutzbaus der Trachycarpus fortunei ab. Außerdem befreie ich den Dicksonia antarctica von seinem Styropor-Schutzbau. Mir scheint, er braucht nun dringend wieder Wasser.

    Meine Saison-Erkenntnisse

    1. Immergrüne Pflanzen (in meinem Fall vorallem der Dicksonia antarctica, der Nerium oleander und der Eucalyptus gunnii) benötigen im Winter unbedingt einen guten Wurzelschutz, um nicht zu vertrocknen (‚Frosttrocknis‘).
    2. Styropor ist ein sehr effektives Frostschutzmaterial.
    3. Im Frühjahr sollte man den Wurzelschutz (z.B. Mulchschicht) entfernen, sobald keine längeren Frostphasen mehr zu erwarten sind. So kann der gefrorene Boden schneller auftauen und das Regenwasser die Wurzeln besser errreichen, was die Frosttrocknis-Gefahr (gerade an Sonnentagen) minimiert.
    4. Eucalyptus sollte im Winter nur einen Wurzelschutz und ggf. einen Stammschutz erhalten. Das Einpacken der Krone (mit Vlies oder gar Luftpolsterfolie) ist eher schädlich und führt nach kurzer Zeit zum Absterben der Blätter oder des gesamten Baumes.
    5. Es ist ein Trugschluss, dass man Nerium oleander in Deutschland grundsätzlich nicht auspflanzen kann: mein ausgepflanzter Oleander hat mit rudimentärem Winterschutz den Jahrhundert-Winter 2016/17 überstanden und bildet nach dem 2. Winter 2017/18 Unmengen an Blüten + Früchten. Von blütenlosem ‚Rückwärts-Wachsen‘ kann bislang keine Rede sein.
    6. Wenn Mitte September bereits alles verblüht ist, steht der Nerium oleander noch in voller Blüte und produziert weiterhin fleissig neue Blüten.
    7. Im Winter gibt es jede Saison z.T. heftige Stürme. Ein Abspannen der größeren Schutzbauten ist daher Pflichtprogramm.
    8. Anfang 2019 gab es in Bayern ein Volksbegehren zum Thema ‚Artenvielfalt‘ mit dem Ziel, das Insektensterben einzudämmen. Im Fadenkreuz stehen hierbei vorallem exotische Pflanzen, die den einheimischen Insekten nicht oder zu wenig als Nahrungsquelle dienen. Mit knapp 20% Wahlbeteiligung wird das Volksbegehren zum bis dato best-votierten Volksbegehren Bayerns. Umso mehr freut es mich zu sehen, dass meine Chimonanthus praecox als äußerst beliebtes Anflugziel für unzählige Wildbienen dient.
    9. Olea europaea mögen zusätzliche Bewässerung. Überwässert man einen Olivenbaum, so werden die Blätter schnell gelb + fallen ab.