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Mein Exotengarten: Philosophie Der Exotengärtner: Gärtnern im Grenzbereich

Das Exotengärtnern bietet ein breites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Worauf es mir in meinem Exotengarten ankommt… meine Gartenphilosophie!

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Exotengarten: BestOf
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1Gärtnern im Grenzbereich!Ich liebe es, Grenzen auszuloten. So probiere ich mich Saison für Saison an noch exotischeren Pflanzen, immer mit dem Ziel, jede von ihnen möglichst unbeschadet näher an ihre klimatischen Grenzen zu führen.
Echte Pionierarbeit – ein Gärtnern im Grenzbereich!
2Grenzenloses Exotengärtnern!Viele Gärtner spezialisieren sich in ihrem Garten auf einen ganz bestimmten Gartenstil.
Ich dagegen präferiere einen Garten mit Pflanzen möglichst aus allen Ecken der Welt, die bei mir – trotz z.T. völlig unterschiedlicher Kulturanforderungen – gerne auch als direkte Beetnachbarn fungieren dürfen. Wahrhaft grenzenlos!
„We’re the real countries, not the boundaries drawn on maps with the names of powerful men.“ (The english Patient)
3Echtes Exotengärtnern!Ich will einen Exotengarten und keinen, der nur ausschaut wie einer. Neophyten und exotisch-anmutende einheimische Pflanzen interessieren mich daher weniger. Mein ganzes Interesse gilt dem Kultivieren echter Exoten.
4Natürliches Exotengärtnern!Ich mag keine Olivenbäume mit kugelrund-geschnittener Krone, wie man sie vielfach in Gartencentern + Baumärkten findet. Stattdessen sollen sie wild + ungestüm aussehen, genau so, wie sie auch in der Natur wachsen. Auch braune oder abgeknickte Blattspitzen gehören für mich zu einem natürlichen Wachstum dazu. Auf Form-, Frucht- + Erhaltungsschnitt verzichte ich daher bei meinen Pflanzen in aller Regel (siehe auch: Schnitt exotischer Pflanzen).
Auch sonst empfiehlt sich die Orientierung an der Natur. So sollten Schutz- + Pflegemaßnahmen das Delta zwischen den Bedingungen am Natur-Standort und denen im eigenen Garten bestmöglich schließen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr…
5Freiland-Exotengärtnern!Das natürliche Exotengärtnern beinhaltet auch die Freilandhaltung der Exoten. Pflanzen gehören für mich ausgepflanzt in den Garten. Das gilt auch für meine Exoten. Kübelkultur ist für mich maximal ein Notbehelf für junge oder schwache Pflanzen. Ansonsten sind bei mir alle Exoten im Garten dauerhaft ausgepflanzt. Da, wo ihre Blätter + Blüten natürliches Licht + frische Luft bekommen, wo sich ihre Wurzeln in alle Richtung ausbreiten können, wo sie ungehindert wachsen + sich wohlfühlen können. Und das sieht man den Pflanzen dann auch an.
6Entschleunigtes Exotengärtnern!Mir geht es beim Gärtnern weder um maximalen Ertrag noch um das schnellstmögliche Wachstum meiner Pflanzen. Das Wettrennen um die ‚größte Kartoffel‘ schenke ich gerne ab.
Und das hat auch Vorteile. Solange Pflanzen noch eine überschaubare Größe haben, kann man sie im Winter recht einfach adäquat schützen. Bei schnellem Wachstum kommt man dagegen schnell an seine Grenzen.
Langsames Wachstum führt außerdem zu robusteren Pflanzen. Pflanzen, die zu schnell hochgezüchtet werden, werden oft nicht alt.
Um also länger etwas von seinen Exoten zu haben, lautet mein Motto: Verhalten düngen! Überschaubar gießen! Entschleunigtes Gärtnern!
7Nachhaltiges Exotengärtnern!Verhalten düngen, überschaubar gießen – entschleunigtes Exotengärtnern führt zwangsläufig auch zu einem nachhaltigen Exotengärtnern.
Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels kommen viele einheimische Pflanzen mit den geringen Niederschlagsmengen bei uns nicht mehr zurecht und müssen zusätzlich bewässert werden. Exotische Pflanzen aus regenarmen Gegenden sind da weitaus geeigneter und daher wohl – dem Klimawandel sei ‚dank‘ – die Pflanzen der Zukunft.
Nachhaltiges Exotengärtnern bedeutet für mich auch: ich gieße – soweit möglich – mit Regenwasser aus der Regentonne. Ich dünge i.d.R. organisch. Ich bekämpfe Mangelerscheinungen + Krankheiten möglichst ohne Chemie. Vieles davon regelt die Natur eh von selbst.
Bei der Pflanzenauswahl halte ich nach besonders frostharten Arten und Sorten Ausschau, um die erforderlichen Winterschutz-Maßnahmen (Beheizung) auch aus ökologischer Sicht halbwegs im Rahmen halten zu können (siehe auch: Ökologischer Fussabdruck).
Darüber hinaus haben wir im Herbst 2023 zur Beruhigung unseres Exotengärtner-Gewissens in eine Photovoltaik-Anlage investiert, um Haus, Pool, E-Auto und eben Garten mit grünem Umsonst-Strom zu versorgen.
I.ü.: In den letzten Jahren stand die exotische Pflanzenkultivierung etwas unter Beschuss, weil sie unseren einheimischen Insekten offenbar keine geeignete Nahrung liefert und so zum Artensterben beiträgt. Wenn ich im Sommer an meinen blühenden Exoten vorbeigehe und die vielen Insekten dort sehe, erschließt sich mir dieses Problem allerdings nur bedingt…